Manila, Philippinen – man kann es nicht glauben – ich bin am anderen Ende der Welt
Zunächst einmal der Flug – hui! 17 Stunden reine Flugzeit. Es ging von Chicago nach Seoul, Korea und dann weiter nach Manila, der Hauptstadt der Philippinen. Wir flogen Richtung Westen mit einem großen Bogen gen Nordpol. Die ersten dreizehn Stunden verbrachte ich in der letzten Reihe unseres Flugzeugs (Korean Air). Leider war der Koreaner neben mir und die Frau vor mir nicht in der besten Stimmung, sodass meine Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt war. Ich stand zweimal während der ganzen Zeit auf und blieb jeweils für eine lange Zeit draußen, damit ich meinen Nachbar nicht zu oft wecken musste. Das Essen war akzeptabel – nicht wirklich für Feinschmecker, aber auch nicht so, dass einem schlecht werden müsste. Außerdem waren die Stewardessen sehr zuvorkommend, auch wenn man sie kaum verstand. In Korea angekommen hatten wir einen vierstündigen Aufenthalt. Zu unserer Überraschung schneite es. Zu Abend aß ich mit Jukari,Yuri (Japan), Leslie, Paul (USA) und Camilla (Norway). Wir gingen in ein japanisches Restaurant auf dem Flughafen. Ich wollte nur etwas Kleines also bestellte ich einfach ein paar Nudeln. Haha – was kam?! Algennudeln – schwarz, kalt und das mit Sojasoße. Ich hatte einige Probleme sie mit Stäbchen in meinen Mund zu befördern und danach sie wirklich runterzuschlucken. Glibbermasse in meinem Mund…naja mit den Stäbchen hatte ich dafür einen riesigen Spaß. Ich benutzte sie wie eine Gabel und drehte dann solange bis ich einen riesigen Nudelklumpen daran hatte. Dann tunkte ich sie in die Sojasoße und zack waren sie alle verschwunden. Im Endeffekt hatte ich also eine Soja-Nudelsuppe. So waren die Nudeln auch etwas schmackhafter. Nach dem kurzen 4-stündigen Flug nach Manila kamen wir um viertel vor 12 am 17. März an. Alle waren total geschafft. Um Punkt 12 stand ich dann vor dem Immigration Desk. Ein „super Geburtstag“ begann… ich wartete auf mein Gepäck und ging mit Linn nach draußen. Nina merkte als erstes was und gratulierte mir. Nachdem sich alle draußen versammelt hatten und wir doof rumstanden und super schwitzen, weil es einfach soooo schwül war, bemerkten auch ein paar andere, dass es nach zwölf war und Toni stimmte ein Geburtstagslied an. Von Linn bekam ich Kinderschokolade und eine süße Karte und von Sissi bekam ich auch eine Karte – die mich fast zum Weinen brachte. Folgend wurden wir in einen Bus geschart und fuhren zum Kabayan Hotel, wo wir die Nacht verbringen sollten. Die Fahrt war schrecklich. Alle starrten aus dem Fenster auf die Kinder, die am Straßenrand auf Mülltonnen schliefen und all die abgewrackten Häuser, die aussahen, als würden sie jeden Moment zusammenfallen. Im Hotel angekommen wurden wir nach Nachnamen in Zimmer eingeteilt und nach kurzer Aufregung gingen alle ziemlich schnell schlafen. Ich war mit Darleen (Liechtenstein), Coco und Delphine (Belgien) und Frankie und Emily (USA) auf einem Zimmer. Die Nacht konnte ich nicht wirklich gut schlafen – ich war die ganze Zeit wach, zum einen, weil es so kalt war (Air-Conditioner)und dann, weil es in Amerika Tag war. Ich stand um 6:30 Uhr auf und duschte – ein weiteres Erlebnis. Dreckig und eher tröpfelnd, aber okay. Das Frühstück war die nächste Überraschung – Reis mit Fleisch und Ei und einer Chinasuppe. Folgend wollte ich eigentlich online gehen, da ich aber leider meinen PC nicht aufladen konnte, hatte ich keine Möglichkeit dies zu tun. Ich fragte alle nach einem Aufladegerät, aber keine hatte das Passende – bis…Dylan aufwachte. Ein Lichtblick – denn keiner dachte daran, dass es mein Geburtstag war, was mich ein bisschen traurig machte. Nachdem ich meinen PC angeschlossen hatte, dachte ich ich könnte ja mal Mama und Papa anrufen, um mich ein bisschen aufzumuntern (ohne daran zu denken, dass es mitten in der Nacht bei ihnen war…). Als ich Mama dann am Apparat hatte, vernahm ich ein Happy Birthday und ob ich Bedi denn schon getroffen hätte…?! Ich verstand nur Bahnhof! Bedi? Wie sollte ich die denn getroffen haben – Mama meinte nur „ja, die ist in Manila, hat sie deine Adresse jetzt?“ Bitte? Ich dachte wirklich, sie wollten mir einen Streich spielen – und ich war garnicht auf Scherze aus! Nachdem mir Mama dann verklickert hatte, dass Berrit wirklich nach Manila geflogen war, legte ich sehr schnell auf und kriegte so leider Papa gar nicht mehr zu sprechen. Dann versuchte ich natürlich sofort Bedi zu erreichen und sie ging an ihr Handy – puhhh. Ich erfuhr, dass sie zu der Adresse, die auf meinem Blog angegeben ist (die MAIL-ADRESSE für Manila – für POST!!!), gefahren war und mich da natürlich keiner kannte. Es war Laris Adresse –die Person, die alles für uns vorbereitet hatte. Bedi kam dahin und fragte, wo ich denn wäre? „Christin? Eine Christin kennen wir nicht!“ war die Antwort. Gut, dass ich das Ladegerät bekommen hatte und aus Duseligkeit Mama und Papa angerufen hatte (ich bin mir sicher Gott hatte seine Finger da im Spiel – denn er hat schließlich den Masterplan), so konnte ich ihr die richtige Adresse geben und sie konnte ihren Weg zu mir antreten. In der Zwischenzeit (es dauerte ca. eine Stunde) lief ich schreiend durch das Hotel mit Tränen in meinen Augen. Bedi hatte gesagt, dass sie Dave wohl eine Email geschrieben hatte, also versuchte ich ihn zu finden. Als ich mit ihm redete, sagte er mir, dass er die Mail wohl erhalten hatte, aber er eigentlich zurück geschrieben hatte, dass er, denken würde, es wäre nicht der beste Zeitpunkt. Wie ich später heraus fand, hatte Bedi zu dem Zeitpunkt, als sie die Mail empfing den Flug schon gebucht. Nun gut, er sagte, dass wir dann wohl damit arbeiten müssten, was wir hatten, und war nicht böse oder sowas. Nach einem kleinen Spaziergang saß ich mit den anderen in der Empfangshalle des Hotels als mir zwei Hände von hinten die Augen zuhielten - BEDI!!!! Ahhh, ich freute mich so, ich muss jetzt noch fast weinen, wenn ich daran denke – das war das schönste Geburtstagsgeschenk, was ich hätte bekommen können. Ich hätte in meinen kühnsten Träumen nicht daran gedacht. Da war sie – mein Schwesterchen. Wir gingen hoch und ich bekam Muffins, ein kleines Geburtstags-Törtchen mit Kerzen, ein Ständchen und ein super-süßes Geschenk von Bedi und Soni. Es sei auch erwähnt, dass Soni ein super super cooles Video für mich auf Facebook hochgeladen hatte. Sie hatte am Strand von Thailand mit einem Törtchen und einer Kerze in der Hand „Heute kann es regnen“ gesungen – nur für mich. Ich hab mich so gefreut! Nachdem ich Bedi vorgestellt hatte und ihr meine Behausung gezeigt hatte, aßen wir zusammen Mittagessen. Leider konnte sie danach nicht mit zu unseren Sponsoren, aber wir verabredeten uns, sodass der Schmerz nicht zu groß war. Wir wurden dann zu unserem Sponsor „Resorts World Manila“ gebracht. Den Nachmittag verbrachten wir mit Infos übers Taxi-Fahren, über unsere Hostfamilien, über unsere Arbeit und alles Weitere. Um 17:30 Uhr sollte dann Host-Pick-Up sein. Ich hatte mich so gefreut, denn mein Allocation-Zettel sagte: Santos, Jun mit Olivia und Violette aus Belgien und Veronica aus Schweden. Wir warteten und warteten. Nach einiger Zeit gingen wir zu Lari und fragten, ob sie noch kommen würde – sie sagte „jaja, die stehen unten, die waren eben schon hier, die rauchen nur schnell eine“. Es kam uns gleich komisch war, denn auf unserem Zettel stand, dass sie Nichtraucher waren, aber wir geduldeten uns noch ein wenig. Irgendwann kam Lari dann zu Olivia und mir und sagte, dass wir bitte mitkommen sollten. Sie eröffnete uns, dass unsere Hostfamilie gecancelt hätte und sie gerade dabei wäre, eine neue Unterkunft für uns zu finden. Im Endeffekt gingen wir erst mit Tekes Hostbruder mit, aßen mit ihm, bis unsere Hostschwester uns dann um 21 Uhr traf und wir mit ihr 2 einhalb Stunden nach Hause fuhren. Es ging nach Antipolo City – in den Bergen zu Familie Teodoro. Wir waren sehr dankbar, dass man uns aufnahm. Als wir endlich im Bett waren, schliefen wir relativ schnell – das war nun also mein 20. Geburtstag – ich denke ich werden das Feiern auf jeden Fall in Bünde nachholen! Seid gespannt wie es weiterging – morgen gibt es mehr. Video hochladen, klappt übrigens leider nicht – ich weiß nicht wie!
