Samstag, 30. Januar 2010

Ich hätte nicht gedacht, dass "ohne Handy" so problematisch ist!

Man glaubt es nicht, was ich die letzten Tag erlebt habe hui hui hui. Mittwoch fing eigentlich ganz normal an.
Movements - Vocals (den ganzen Tag) und im Nachmittag ein Workshop über Spezielle Kostüme - wie wir sie behandeln sollen usw...
Am Abend sprach ich mit meinen Gasteltern darüber, dass ich fürs Wochenende bei Elaine sein würde, das brachte einige Probleme mit sich (wer mehr wissen möchte, einfach per Email bescheid geben). Ich schlief die Nacht sehr unruhig und mir ging es gesundheitlich nicht so gut. Ich war einfach ziemlich angeschlagen, da die letzten Wochen sehr anstrengend waren. Am Donnerstag morgen musste ich dann Sissi verabschieden, da sie zur Taufe ihres Cousins nach Pennsylvania aufbrach. Zum ersten Mal legte ich meinen Weg zum Sherman Center also allein zurück. Den ganzen Tag war ich super kribbelig und aufgeregt, weil ich mich so auf Elaine freute, die mich Abends abholen sollte. Da wusste ich noch nicht, was das für ein Drama werden sollte. Ich verbrachte den Tag also mit der kompletten ersten Hälfte unserer Show. Walk Thru (ich weiß, dass das eigentlich nicht so geschrieben, aber hier ist es nun mal so) nennt sich das Ganze. Im Klartext heißt das: 1. Liste checken, wo man wann sein muss. 2. Kostüme rauslegen fürs schnelle Umziehen und 3. checken, welches Mikro wohin befördert werden muss, bzw. benutzt wird. Später hatten wird dann nochmal Movements, was uns alle ziemlich anstrengte. Im Nachmittag kam es dann zu einem Höhepunkt, zumindest wurde es so angekündigt. Es ging um die Geschichte von UWP und dazu waren ein paar Leute eingeladen. Es war mehr eine große Werbeveranstaltung, als Information. Trotzdem war es spannend mal zu hören, wen UWP-Alumnis schon alles getroffen haben und wo sie schon überall waren. Außerdem sprach einer der ersten Students über den Anfang und die Unterschiede.
Am Abend musste ich dann Elaine Bescheid geben, wann sie mich abholen sollte. Da ich kein Handy hatte, bat ich R.J. (einen Cast-Member) um einen Anruf. Ich sagte Elaine, dass ich die Buslinien 16 und 76 nehmen würde und um 9.19pm am Hampden-Wadsworth-Park n Ride in Lakewood sein würde. So weit so gut. Ich hatte meinen Bus auch bekommen, wurde dann allerdings sehr nervös, als dieser bei einem Transfer-Center ungewöhnlich lange hielt. Alle Mitfahrenden schauten viel zu oft auf ihre Uhr, so dass ich unruhig wegen meines Anschlussbusses wurde. Ohoh...garnicht gut! Nach vielen Gedanken darüber, welcher der Fahrgäste wohl am geeignetsten war, wählte ich die Frau direkt neben (da hätte man auch früher drauf kommen können) und fragte, ob sie wüsste wie weit die Station Wadsworth/W Colfax noch wäre. Sie sagte, dass es noch ein bisschen dauern würde, sie aber früher aussteigen würde - mist, dachte ich, falsche Person ausgesucht - es war dunkel und diese Durchsagen hören sich immer gleich an: ierjschhhhhh! Während ich also das zweite Casting in meinem Kopf durchführte, sprach mich glücklicherweise ein Jugendlicher, der mir gegenüber saß, an. Er war super freundlich. Er sagte er würde auch an meiner Station aussteigen und dann würde er mich einfach "mitnehmen". Ich ergriff die Gelegenheit beim Schopf und fragte gleich noch, ob er auch wüsste wo die Haltestelle für die Linie 76 ist. Er bot an mich dort hin zu bringen und ich war kurzzeitig erleichtert. ...bis ich auf die Uhr schaute - mein Anschlussbus war lange weg und ich hatte ja kein Handy um Elaine Bescheid zu geben. Blitzgescheit wie ich bin (hehe) erwähnte ich nur so ganz beläufig - oh son Mist, jetzt wird sie auf mich warten und weiß nicht, wo ich bin...und ich hab doch kein Handy. Da bemerkte ich, dass ich doch die richtige Frau gewählt hatte, sie bot mir gleich ihr Handy an. Elaine war aber schon nicht mehr zuhause! Argh...ich hatte also keine Möglichkeiten mehr, da ich keine Handynummer von ihr hatte. Als mein Begleiter mich also nun an der Haltestelle für den 76er Bus abgeliefert hatte, durfte ich 30 min in der Kälte warten. Es war eisig und ich hatte noch meine Sportklamotten vom Training an. Im 2. Bus sitzten kam erneut das Problem auf, bei welche Haltestelle ich aussteigen musste - denn es war immernoch dunkel und ich war ja noch nie da gewesen. Ich achtete ein bisschen auf die Zeit und als es 3 min vor geplanter Ankunft, fragte ich den Busfahrer bei jeder kommenden Haltestelle, ob dies die Richtige sei. Er hätte ja auch sagen können, nein ich sage ihnen Bescheid. Aber leider war er ein kleiner Muffelkopf - naja endlich angekommen hoffte ich so innig, dass Elaine noch da sein würde. Ich ging also zum Parkplatz und sah zwei Leute da stehen. Die eine Person sah Elaine sehr ähnlich und so schlug ich die Richtung ein. Beim Näherkommen identifizierte ich die zweite Person als einen Sheriff - ahhh. Es stellt sich also heraus, dass zufälligerweise ein Sheriff vorbei gekommen war und Elaine ihn um Hilfe gebeten hatte. Er hatte alle Busfahrer angerufen, ob in ihrem Bus eine deutsche Person sitzen würde. Die Busfahrer machten eine Durchsage und berichteten dann. Mein Bus wäre der Nächste gewesen! Puh, war mir das peinlich. Die Polizei suchte nach mir! Naja zum Abendessen gab es einen Burger, da Elaine schon fast alles ausgeräumt hatte, da sie am Freitag umziehen sollte. Das Haus stand und steht voller Kartons, aber trotzdem fühl ich mich pudelwohl! Nach einem schönen Bad ging es ab ins Bettchen im Monkeyroom, in dem Sonja vor einigen Jahren geschlafen hat. Oh, war das schön!

Es tut mir Leid, dass ich so wenige Fotos hochlade - ich werde versuchen mich zu besser, nur momentan bin ich nicht bei Elaine, wo meine Kamera noch ist, sodass ich keine Neuen hochladen kann. Dieser Post wird aber sowieso noch verbessert, da noch die Cast-Aktivitäten fehlen. Ich wollte es trotzdem schon Mal hochladen, damit ihr wenigsten den ersten Teil schon mal lesen könnt. Freut euch schon mal auf den nächsten Eintrag - der wird noch ein bisschen turbulenter.

Dienstag, 26. Januar 2010

ahhh - unsere Show!

Nach dem sehr erholsamen Sonntag ging auch der Montag zunächst ruhig los. Culture Shock und Documentating the semester stand auf dem Programm. Wir lernten, was es bedeutet in Familien mit anderen Hintergründen und Kulturen zu leben. Dazu wurde uns eine Kreislauf vorgestellt: 1. Honeymoon - jeder ist aufgeregt und möchte neues lernen 2. Konfrontation - es kommt zu Punkten, an denen man aneckt, weil etwas nicht so läuft, wie man es gewohnt ist; 3. Gewöhnungsphase - man findet Punkte, die anders sind, kann sich aber langsam damit anfreunden4. Adaption - man übernimmt Gewohnheiten; gliedert sich, wenn auch mit evtl. anderem Verständnis ein und folgend käme wieder 1. bei jedem neuen Erlebnis.
Der ganze Nachmittag bestand aus Blocking Act 1. Was heißt das? Die erste Hälfte wurde zusammen mit Produzent und Direktor (plus ganz viele andere Gesichter) aufgestellt. Ich stand die ganze Zeit (ca. drei Stunden) auf einer Stelle vor dem Mikro R2 und sang. Ein bisschen schade, dass ich nicht tanzen konnte, aber das kommt ja vielleicht noch in der 2.Hälfte. Auf jeden Fall spannend wie alles zusammenkommt! Für eine Stunde gingen Sissi und ich dann mit den anderen noch in Hard Rock Cafe anlässlich Michaels Geburtstag. Das war echt suuuuper - wir hatten soviel Spaß und wir verstanden uns einfach gut. Wir sangen zusammen und lachten und ware einfach EINE Gruppe. Abends wollte ich, nachdem es mit meiner Hostfamily wie erwähnt ein paar Probleme gab, die Stimmung etwas auflockern und machte einen schönen deutschen Kuchen (wenn auch mit amerikanischen Zutaten, was den Geschmack verfälschte), der allerdings noch nicht angerührt werden durfte.
Dienstag - woooooooooooooah - "stopp - we can't do that - oh yes - you CAN! 1 ...2...3...". Der Morgen war geprägt von Stöhnen bis hin zu Brüllen. Fitness bei Paul - das heißt: 10 Liegestützen mit Armen auseinandern, 10 mit normalen Armen, 10 mit Händen zusammen, 10 mit Händen nach vorne und 10 mit Händen auf Höhe des Bauchnabels - ahhh. Wir waren so sooo fertig! Aber das war noch lange nicht alles. Eine Liegestütze auf den Unterarmen halten und dann immer von einer Seite auf die andere drehen und und und...und jedes mal: oh yes you CAN all together and one...Zu unserer "Freude" hatten wir direkt danach Movements - wir waren ja auch nicht schon fertig genug. Der Rest des Tages war zum Glück mit keiner weiteren nennenswerten Anstrengung verbunden, sonst käme ich glaube ich morgen nicht aus dem Bett:). Mittags hatten wir ein Gespräch mit Dave, unserem Cast-Manager über unsere Hostfamily. Da Sissi übers Wochenende bei der Taufe ihres Großcousins ist und Dave nicht möchte, dass ich über das Wochenende allein hier bin, werde ich solange zu Elaine ziehen:) - ich freue mich schon total. Es war alles sehr spontan - ich rief sie heute an, ob ich kommen könnte und sie hat sich so gefreut, obwohl sie momentan umzieht. Am Nachmittag hatten wir noch Vocals und Diversity. Das war SUPER. Wir spielten ein Spiel namens Crossing the line. Jedes Mal kam eine Frage, wie z.B. ich bin aus Europa - wenn es zutraf musste man auf die andere Seite gehen und man konnte etwas dazu sagen, wenn man wollte. Natürlich blieb es nicht bei so einfachen Fragen - viele waren sehr persönlich. Ich war sehr beeindruckt von allen, weil keiner sich für irgendwas schämen musste, viele schlimme Schicksale mit uns teilten, und es eine tolle, sichere Atmosphäre war. Nach dem ganzen Programm waren wir zu einem russischen Abend bei Elenas Freunden eingeladen. Ungefähr 10 kleine Kinder empfingen uns - total süß. Sissi machte etwas Brasilianisches und ich brachte meinen Kuchen mit. Alle fragten uns aus und wir erzählten viel. Nach dem Abendessen stand eine Frau auf und hielt einen Vortrag auf Russisch. Ihre Tochter übersetzte für uns. Diese Frau wird 60 und sieht aus wie mitte 40. Sie erzählte etwas über Hormone und, dass man gerade im Alter auf die Balance zwischen den verschiedenen Hormonen achten muss - es ware sehr interessant:). So und jetzt gehts ab ins Bettchen, den morgen liegt wieder ein anstrengender Tag vor mir.

Sonntag, 24. Januar 2010

gemischte Gefühle

Freitag Morgen ging gleich straff mit Movements los - wir lernten drei neue Tänze und waren doch eigentlich alle noch total müde. Folgend wurde uns "Admissions" näher gebracht. Wir sollten begreifen, wie stark wir Menschen beeinflussen können und lernen damit umzugehen. Es war manchmal ein bisschen zu viel "lernen wie drei-jährige", aber immerhin sollte es jeder verstanden haben:). Nach dem Mittagessen wurden wir bei Fitness total gedrillt - wir waren so fertig nach u.a. 25 Push-ups, dass wir alle auf dem Boden liegen blieben. Nach einer Stunde Sing-Sang (besser kann man es nicht beschreiben- schön war es nicht!) bekamen wir eine kleine Einführung in unseren CI-Day (Community impact), der am Samstag anstehen sollte. Für den Abend war folgendes geplant: Andy (ein anderer Host-Dad, der einfach suuuuper cool ist) sollte Michael, Marisol (seine Hostkids), Nina (die Schweizerin), Sissi und mich abholen und mit zu Whole foods (eine amerikanische Supermarktkette, die ausschließlich "organic foods" verkauft und in der man auch essen kann), wo wir unser Essen einnehmen sollten - anschließend sollte es zum Bowlen gehen. Alles klappte soweit bis auf ein paar kleinere Probleme mit unserer Hostfamilie. Bowlen war super - eine Lifeband spielte und wir tanzten:). Danach kaufen wir noch schnell ein Lunchpaket für den kommenden Tag und fuhren nach Hause. Sissi und ich wollten gerade ins Bett, als sie etwas an unserem Fenster bemerkte: sehr haarig, größer als ein Pferd und sich bewegend. Zuerst dachten wir an ein Reh - aber es war zu groß und das Fell will zu wuschig. Eigentlich sah es aus wie ein Lama...aber natürlich wussten wir, dass es hier keine Lamas gibt und so fragten wir uns jedes Mal wenn es wieder auf der Straße stand, was es wohl sein mochte...wir konnten ja nicht viel sehen, da es nachts war. Am nächsten Morgen sollten wir es heraus finden: Auf dem Weg zum Bus sahen wir eine kleine Herde Moose (mein Wörterbuch übersetzt das als nordamerikanischer Elch...aber darüber wird hier heftig diskutiert) direkt am Wegesrand. Ich würde es eher als eine Elchkuh beschreiben. Das war ein tolles Erlebnis und wir machten viele Fotos. Nun aber zu unserem ersten Community-Impact-Day. Da unsere Busse am Wochenende nicht fahren, mussten wir etwas weiter fahren, um einen anderen Bus in die Innenstadt nehmen zu können. Angekommen verpassten wir das Morning Meeting, weil wir mit unseren Cast-Manager Dave Penny (er war über auch mit Wiebke auf Tour:)) über unsere Hostfamily sprachen - er ist echt super und hat alles sehr elegant gelöst. Nach einer kleinen Einführung sollte es also mit der Arbeit losgehen. Im Mittelpunkt stand Obdachlosigkeit. Es gab verschiedene Projekte, in denen man mitarbeiten konnte - u.a. Essenpakete packen, Essen ausgeben, Umfragen, Interviews usw. Ich entschied mich für das Denver´s Road Home. Dabei ging es um Panhandling. Ich sollte Obdachlose finden, mit ihnen ins Gespräch kommen und heraus finden wieviel Geld sie täglich "verdienen", was sie davon kaufen und welche Hilfe sie gerne hätten. Zur Verfügung standen mir Subway-Essenskarten und Busmünzen. Ich hatte mich entschieden außerhalb Downtowns auf die Suche zu gehen und war in einem Team mit Dave, Diego (aus Mexiko), Amy, Kyle und Caitlin (alle aus USA).
Ich sprach als erstes zu „Pudel“ - er beschrieb sich selbst als ein verlorener Hund, aber sah das überhaupt nicht als etwas Negatives. Er war zufrieden mit seiner Situation und wollte auch keine Hilfe. Er stand mit einem seiner Freunde an einer Straßenecke und sagte er wäre einfach glücklich – er würde mehr Geld machen, als wenn er arbeiten gehen würde, er würde meistens ein Dach über seinem Kopf finden und er könnte auch seinen Alkohol und Zigaretten-Bedarf decken. Ich wusste zunächst nicht was ich darüber denken sollte. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand mit solch einer Situation glücklich sein kann. Ich traf noch einiges obdachlose Menschen – u.a. Motorcycle Mike und Barbie. Jeder hatte seine Geschichte – viele weinten, als sie hörten dass wir einfach ihre Geschichte hören wollten und falls sie Hilfe wollten, ihnen diese auch zukommen lassen könnten. Ein weiter Obdachloser namens Bryan weinte als er davon erzählte, dass er seine Frau in der letzten Zeit verloren hatte. Es scheint auch wenn jeder Obdachloser seinen „Clan“ hatte, seinen Gesprächsbedarf nicht stillen kann. Unser Mittagessen nahmen wir auf einem verlassenen Parkplatz ein. Nach ein paar weiteren Geschichten trafen wir uns zu einer Führung durch das Denver´s Road Home mit anderen Gruppen. Sie nehmen jede Nacht 300 Obdachlose auf und geben ihnen zu essen (auch tagsüber). Außerdem stellten sie uns das New Men‘s Live Program vor, in dem Obdachlose für eine längere Dauer aufgenommen werden und angeleitet werden, arbeiten zu gehen und eine Struktur in ihr Leben zu bringen. Zurück im Presbytarian Center erzählte uns Bryan (ein anderer…), der auch in dem Programm ist, seine Geschichte. Er weinte am Schluss, weil er uns so dankbar war. Ich fühlte mich irgendwie dessen nicht würdig, weil ich dachte, naja ich habe mit denen gesprochen und zugehört, aber viel war das nicht. Ich sprach nachher zu ihm und er sagte für dich ist es vielleicht nur eine ganz kleine Geste, aber manchmal kann einem das ungeheuer Hoffnung geben. Würden mehr Leute sich Zeit für uns nehmen, würde sich sicher viel ändern. Er war so beeindruckt, weil er davon ausging, dass er das nicht verdient hat – er hat sich selber in die Situation gebracht. Trotzdem denk ich, dass es jeder verdient hat, dass man ihm zuhört.
Zum Abendessen ging es zum Mexikaner Qpoda oder sowas :D - danach schauten wir noch ein bisschen Eiskunstlauf, weil Elena ein riesiger Fan ist.
Sonntag - AUSCHLAFEN. Das war echt nötig. Wir hatten eine sehr anstrengende Woche hinter uns und waren über ein paar Stunden mehr Schlaf äußerst glücklich. Nach einem kleinen Frühstück ging es direkt in die sonntägliche Putzaktion über. Zum Mittagessen kam dann ein Freund von Elena und ihrer Mutter - sie sprachen fast ausschließlich russisch, weswegen wir eher nicht am Gespräch teilnehmen konnten. Der Höhepunkt des Tages war der Kinobesuch am Abend. Der Film: Extraordinary Measures mit Harrison Ford. Sehenswert und basiert auf einer echten Geschichte (ich glaube er hat sogar einige Filmpreise gewonnen...). Leider konnte ich mich nicht wie zuvor geplant mit Chelsie (einer Freundin, die ich über die Netzwerk-AG kenne) treffen, aber das wird natürlich noch nachgeholt.

fortsetzung - donnerstag:)

so hatte ja am donnerstag nur über mittwoch geschrieben, deshalb jetzt nochd ie fortsetzung:
Donnerstag morgen gegann mit Vocals - wir wiederholten sehr viel und Michael war sehr zufrieden mit dem Alt:). Danach hatten wir "Hometeams" - ich hatte ja vorher schon mal erklärt, was das ist. Diese Zeit sollte nun genutzt werde um sich besser kennenzulernen. Wir spielten zwei Spiele: als erstes sollten wir unseren persönlichen Cocktail zusammenstellen. Ich hatte unter anderem Hundehaare darin - Linus, du bist immer bei mir:)hihi. In der Mittagspause musste ich mich sehr beeilen, weil wir unser Profilphoto machen musste. Jeder stellte sich einmal aufs Podest und lächelte:). Nach einer sehr anstrengenden Tanzstunde hatten wir Regional Learning. Wir hatten drei Möglichkeiten: Geschichtsmuseum, Capitol-Führung und EPA. Ich wählte EPA - für Leute, die die Simpsons gucken, wissen vielleicht was das ist?! Enviromental Protection Agency - ich stellte mir vor, sie würden mir vielleicht erklären was sie für die Gesundheit und Umwelt Amerikas tun oder ähnliches. Nichts dergleichen - wir bekamen eine Führung in dem Gebäude. Selbst der Teppich ist recycelt. Es kam so rüber als wäre das einzige was sie tun, dass sie ein Gebäude bauen, dass umwelttechnisch ganz toll ist. Als sie dann hörten, dass das meiste davon in Deutschland Standard ist oder zumindest weit verbreitet und das wir fürs Recyclen nicht bezahlen, sondern eher bestraft werden, wenn wirs nicht tun - waren sie vollkommen platt. Nach einem kleinen Gang durch Denver Downtown fuhren wir nach Hause und kreierten Me-Pages. Das sind Seiten über uns, die unseren kommenden Hostfamilies gezeigt werden, damit sie sich ein kleines Bild von uns machen können. Ich hatte ein Schwesternphoto und ein Babyphoto drauf und hab einen Psalm 139 daraufgeschrieben neben ein paar Infos über mich:)
Leider kam ich erst spät ins Bett, weswegen ich am nächsten Morgen super müde war...

Donnerstag, 21. Januar 2010

Culture JAM






Fangen wir mit Mittwoch an: Morgens ging es direkt mit einer total interessanten und tollen Aktivität los - Leadership-Roundtable. Was ist das? Nun - es werden verschieden lokale Leiter von verschiedenen Firmen, Organisationen, etc. eingeladen. Wir sitzen verteilt an runden Tischen und jede zehn Minuten kommt eine neue Person zu unserem Tisch, die unsere Fragen beantwortet und ein bisschen was von sich erzählt haben. Einer war dabei, der total auf Profit aus war und jeden Mitarbeiter, der kein Geld eingebracht hat rausgekickt hat. Er meinte das Kommunikation die Schlüsselqualifikation zum Erfolg ist. Andere Leiter, z.B. von einer non-profit - Organisation, sagten, dass sie glauben, dass Leidenschaft für das was man tut das Wichtigste ist. Viele verschiedene Meinungen - aber super interessant.
Weiter ging es mit einer Aufklärungsstunde - keine Drogen, kein Sex, nichts Illegales - stand alles im Handbook, aber wie Wiebke schona angedeutet hatte, hatte ich das Gefühl, dass außer mir und ein paar anderen keiner irgendwas gelesen hatte. Es wurden Fragen gestellt wie: "Wie wollt ihr denn rausfinden, ob ich Sex hatte?"... naja, als ich das hinter mich gebracht hatte folgte noch ein bisschen PA (Performing Arts --> alles was mit der Show zutun hat - Tanzen, Singen). Abendessen gab es dann im Sherman Center, da wir direkt danach unser Culture JAM hatte. Ein ABend, an dem jeder aus dem Cast, die Chance bekommen sollte, etwas aus seiner Kultur vorzustellen. Publikum war der Cast selber und Host families. Wir Deutschen haben uns mit den Schweizern und der Liechtensteinerin zusammen getan und lustige 9Minuten zusammengestellt: Zunächst drei kleine Videos (Milka, Rikola und Heidi-Werbung) dann ein Standbild (ich stellt mit Lisa eine Kuh dar, Andi und Fredi hielten Bierkrüge und die Schweizer jodelten. Dann kam eine kleine Powerpointpresentation mit Bildern aus unseren Städten und jeder stellte sich kurz erst in seiner eigenen Sprache und dann in Englisch vor. Vor dem Ende stellten wir noch klar, dass wir eine sehr traditionelle Seite unserer Länder darstellen und moderne Technik, gerade was die erneuerbaren Energiequellen angeht, eine große Rolle spielt. Zum Schluss tanzten wir dann noch einen bayerischen Schuhplattler - sehr lustig. Viele Leute hatten tolle Ideen - ein chinesischer Volktanz, Nationalhymnen und viele andere Darbietungen.
(muss jetzt erst ins Bett - morgen schreib ich dann noch über heut;) )

Dienstag, 19. Januar 2010

frustriert...ABER

So erstmal zu gestern bevor ich zur Überschrift komme: Gestern war, für alle, die das nicht wussten Martin Luther Kings Geburtstag, der hier in den USA natürlich besonders gefeiert wird. Auf dem Plan stand also eine Marade (ein neuartiges Wort, das einen Mix aus March und Parade darstellen soll). Treffpunkt war der City Park um 8.00 Uhr. Da die Website der öffentlichen Verkehrsmittel leider nicht soviel Auskunft gab, mussten Sissi und spontan herausfinden, wie wir dahin gelangen könnten. Wir stiegen also von einem Bus in den nächsten, um dann rauszufinden, dass es doch der erste Bus war. Hier hängen leider keine Buspläne aus und um 7 Uhr morgens ist auch noch kein Touristikcenter geöffnet...wir fragten uns also durch bis Sissi auf ihrem Handy auf Google maps nachguckte wo wir sind. Wir stiegen also in einen Bus und sie sagte, der wäre falsch weil Google sagen würde, wir müssten Richtung Osten. Wieder ausgestiegen wurde es mir zu blöd und ich fragte mich einfach durch. Jeden Busfahrer, der anhielt...nur irgendwie schien es tausend City Parks zu geben. Irgendwann hatten wir es tatsächlich geschafft den Treffpunkt zu erreichen und was erwartete uns? Drei volle Stunden des Wartens darauf, dass die Marade anfängt. Eine Stunde lang verbrachten wir mit Spielen und die anderen zwei Stunden standen wir zunächst in der Kälte und versuchten einen Fleck zu finden, an dem wir unsere Rucksäcke abstellen konnten, da sie auf Dauer sehr schwer wurden. Nachdem sich nun sehr viele Leute in dem City Park versammelt hatten und konnte es mit Bannern ausgestattet endlich losgehen. Ca. 20 lange Blocks folgen wir der Marade zum Capitol. Inzwischen war es allerdings sehr warm geworden und wir schwitzen alle sehr doll, da wir uns auf "kalt" eingestellt hatten und alle Leggins unter Jeans und lange Shirts unter zwei Pullovern und eine Winterjacke trugen. Zusätzlich wurden die Rucksäcke gefühlstechnisch immer schwerer, sodass die Marade besonders zum Ende hin eher ein Schleppen als "maradieren":D war. Am Capitol angekommen hatten wir ca. 15 min. um Mittag zu essen, bevor es dann im Presbytarian-Center weiterging. Auf dem Plan standen Leadership-Introduction und Tournament. Dabei war aber nicht eingeplant, dass wir uns in einem zu stark beheizten Keller mit Winterklamotten an unsern Körpern befanden. Wir wurden alle sehr müde und die Aktivitäten wurden zäh. Wir lernen zwar etwas über Leiter-Qualitäten und -Funktionen, aber es hätte sehr viel mehr sein können! Tournament war ein Spiel: 14 Tische mit jeweils einem Kartenspiel. Zunächst nahm jeder an, an jedem Tisch würden die selben Regeln gelten - aber weit gefehlt! Während des Spiels kam es dazu, dass man Tische wechseln mussten und bis jeder rausgefunden hatten, dass die Regeln verschieden sind, gab es eine Menge Verwirrung. Bei der Reflektion ging es dann wieder um Leiterfunktionen, aber selbst unsere Staffs waren so erschlagen wo der Hitze, dass nicht mehr viel überkam. Am Ende dieses langen Tages massierten Sissi und ich uns gegenseitig, weil alles einfach nur weh tat:). Bei mir kam hinzu, dass meine Füße am Spann sehr weh taten - ich glaube, dass das von dem Berglauf am Sonntag kam, weil meine Füße es vielleicht nicht gewöhnt sind so steil zu laufen - ich weiß es nicht.
Naja, nun zu heute: ein laaanger Tag. Busfahrt - Vocals, Fitness, Lunch, Volcals, Movements - Busfahrt - American Idol. An sich würde ich mich auf solche Tage freuen, in denen es hauptsächlich um die Show geht. Zwar ist Fitness suuuuper anstrengend und jedes Mal, wenn die zweieinhalb Stunden vorbei sind, jauchzt die Gruppe laut auf, aber heute hat mein Blickwinkel verändert. Wie kam es dazu? Nun - jeden Tag, gibt es so genannte Workshops. Sie sind für Kleingruppentänze - zwar ist der Cast meistens auf der Bühne, aber oft tanzen kleinere Gruppen einen Extrapart, bzw. den Haupttanz und der Cast begleitet nur. Wir haben eine Informationswand, auf der jeden Morgen Zettel mit Namen für die Workshops hängen. Ich kam also heute zu der Wand und fand meinen Namen auf keinem der Zettel, wo die voriegen Tage auch schon. Klar, es gibt noch ein paar Tänze, aber viele sind es nicht mehr und ich fragte mich, was der Grund dafür sei. Viele der Leute, die solche Tänze haben, haben noch nie getanzt. Dann kam ich auf die Idee, dass sie vielleicht Angst hätten wegen meiner Schulter, also ging ich zu Aude (Dance-Staff) und fragte sie. Sie sagte nur, dass es nicht wegen der Schulter wäre, sie würden im Moment Leute brauchen, die schnell Dinge aufnehmen können, weil sie nicht viel Zeit bis zu Show hätten und dann später Leute ausgetauscht werden würden, je nach Qualität. Außerdem wären ja auch noch nicht alle Workshops raus. An diesem Punkt war ich super super frustriert. War ich beim Vortanzen wirklich so schlecht oder was hatte ich falsch gemacht? Es ärgerte mich noch viel mehr, dass es mich so traf, bisher in keinem Workshop gewesen zu sein. Ich dachte, ich möchte keine Hintergrund-Person sein, ich möchte zeigen, was ich kann und Leute begeistern. ba-da-da-dum ZONK!Sie haben verloren, aber hier der ZONK - ihr Trostpreis (falls es noch Menschen gibt, die sich an diese Sendung erinnern). Mein Trostpreis sollte also sein, abwarten und sonst ist in den hintern Reihen noch ein Platz frei - so lange getanzt, aber hat leider nicht gereicht. Den ganzen Tag hab ich versucht es zu überspielen und hab brav mitgetanzt (wohlbemerkt in der letzten Reihe) - ich war so garnicht motiviert! Es hat lange gedauert, ABER endlich als ich unter der Dusche stand (ja, da kommen einem tatsächlich die besten Ideen), fiel mir endlich auf was für ein Hornochse ich doch war (bzw. in manchen Beziehungen bestimmt immernoch bin :D). Ich hatte meinen Fokus völlig verloren und mich so auf diese Show fixiert, dass ich dabei total vergessen hab, warum ich eigentlich hierher gefahren bin. Ich bin Gott so dankbar, dass er Wege gefunden hat, mir das zu zeigen. Ich bin hier, um zum einen für mich selber zu lernen - zu lernen, was es heißt sich auf neue Kulturen einzulassen, was es heißt mit Menschen klar zu kommen, die vielleicht so garnicht das denken, was man selber denkt, was es heißt zu geben und nicht immer nur zu nehmen. UND ich bin hier um anderen etwas von meiner Welt mitzugeben - voneinander lernen und den Stummen eine Stimme geben. Ich bin hier um Jesu Christi Licht leuchten zu lassen - ich möchte, dass Leute ihn in mir erkennen und zu ihm finden, weil sie vielleicht sehen konnten, dass es mir mit ihm in meinem Leben soviel besser geht und, dass ich durch ihn gerechtfertigt, geliebt und gerettet bin. DAS sollte mein Fokus sein und nicht irgendein so unwichtiger Teil einer Show. Ich dachte immer darüber nach, wie schön es wäre ganz vorne zu stehen und die Extraparts zu tanzen, damit meine Familie stolz auf mich sein könnte, weil ich was erreicht hab. Aber damit lag ich so falsch - meine Familie ist stolz auf mich - dazu brach ich kein Solo singen. Und was noch wichtiger ist: ich brauch es nicht, um auf mich selber stolz sein zu können. Vor dieser "Erleuchtung" in der Dusche hätte ich am liebsten gelogen und einfach gesagt, ich hätte keinen Workshop bekommen wegen meiner Schulter - das wäre so einfach gewesen - aber sooo falsch. Ich will euch teilhaben lassen an diesem großen ABER, an dem was ich heute wunderbares gelernt hab, auch wenn es nicht immer einfach ist, so etwas zu teilen. So nun geht mein Tag also doch noch mit einem guten Gefühl zuende - dank Gott, der mich mal wieder auf die richtige Fährte gebracht hat:).

Sonntag, 17. Januar 2010

ein "interessantes" wochenende geht zuende

Sonntagabend - und was hab ich erlebt? Fangen wir mit Freitag an...Morgens hatten wir das erste Mal Tanz und Gesang gekoppelt. Es hat mehr oder weniger gut geklappt... . Außerdem hatten wir eine Informationsrunde über Internships/Assistantships. Das sind Möglichkeiten in die Tätigkeiten der verschiedenen Staff-members hereinzuschlüpfen. Man kann z.B. für sechs Wochen mit Jody arbeiten - sie ist verantwortlich für Logistics...also alles von Bussen bis hin zu Finanzierungsproblemen. Ich muss mir gut überlegen, wo ich mitmachen möchte, denn man muss eine Bewerbung schreiben und es scheint, als wäre es nicht einfach den Internship zu bekommen, den man haben möchte. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit vielen, vielen Proben - unter anderem auch eine zweite Vorsing-Runde. Ich denke ich werde eher kein Solo bekommen, den wir haben wirklich sehr gute Sänger dabei. Aber Brad sagte mir, dass ich eine starke Stimme hätte und er davon ausgeht, dass ich im Chor eins der wenigen Mikrophone bekomme. Klar wäre ein Solo toll, aber ich weiß, dass es viele gibt, die besser singen. Außerdem bin ich auch ohne total glücklich. Ein Teil des ganzen zu sein ist ein schönes Gefühl - da macht es nichts aus, ob du eher im Hintergrund oder ganz vorne stehst - jeder einzelne ist wichtig. Ich bin so glücklich, dass Gott mir so nahe ist. Egal was kommt, er beschützt mich und ist immer bei mir - dafür bin ich unendlich dankbar. Gerade was die Situation in meiner Gastfamilie angeht, ist es nicht immer leicht. Aber er hat mir Sissi zu Seite gestellt und zusammen ist es überhaupt nicht schlimm. Ihr denkt jetzt vielleicht: Was meint sie? Naja es ist so, dass mein Gastvater sehr bestimmend ist. Wie er mit seiner Frau umgeht, das tut schon beim zusehen weh. Ich schreibe das hier nicht gerne so öffentlich, aber es ist leider so. Sie leidet sehr darunter und erzählt uns das manchmal ansatzweise. Aber nun weiter im Programm: Freitag abend fuhren wir direkt mit ein paar Castmades zu Rick und Andy zu einer Pizza Party. Ein schwules Pärchen, dass schon super viele Uppies gehostet hat. Wir hatten einen Riesenspaß und haben viel Pizza gegessen.
Am Samstag durften wir ausschlafen und sind dann ziemlich spät nach Keystone aufgebrochen. Dort wollten wir Snowtubing betreiben. Im Prinzip rutschten wir in Ringen einen steilen, beschneiten Hang herunter- sehr schnell und sich drehend. Leider konnten wir erst einen Termin um 17 Uhr erhaschen, wodurch wir "gezwungen" waren bis dahin shoppen zu gehen. Ich fand eine Sonnenbrille von Banana republic für 4.50 Dollar. Das fand ich ziemlich cool:) Stephen wollte nicht snowtuben, weil er erkältet ist und so fuhren wir zu viert mit der Gondol auf den Berg - Elena, Elenas Mutter Vera, Sissi und meine Wenigkeit. Nach den Sicherheitshinweisen gings los - ein bisschen Angst und GANZ viel Spaß. Leider waren ab der dritten Runde meine Zehen trotz der Mega-Boots so abgefroren, dass ich kaum noch stehen konnte. Aber wir fuhren natürlich weiter - zu zweit, zu dritt - so wie man wollte. Jedes Mal ging es mit einem Stehlift wieder nach oben. Ich hatte großen Respekt gegenüber Vera - sie ist 60 und hat das alles mitgemacht. Um runterzurutschen musste man sich jedes mal anstellen und wurde dann runtergeschubst - mit Spin oder ohne - je nachdem wie man wollte! Die Männer, die das taten, waren äußerst freundlich und offen, sodass einer uns ansprach, woher wir kämen - es endete damit, dass er unbedingt zu unserer Show kommen wollte. Wir gaben ihm natürlich nicht Sissis Nummer und so wird es eine Überraschung ob wir ihn wiedersehen. In der Zwischenzeit ging Stephen zum Chinesen, weil er Hunger hatte - an sich überhaupt nichts erwähnenswertes, aber: Nach dem Snowtubing gingen wir zum selben Chinesen, um dort zu essen - und er aß mit. Das erstaunte mich dann doch schon sehr. So nun zu heute: Stephen hatte sich gewünscht, dass wir mit ihm zur Kirche gehen (er ist Mormone) - wir taten es und es war okay bis zu dem Punkt, wo man uns versuchte zu missionieren. Ich mag das einfach nicht, wenn man versucht jemanden dazu zubringen, seine Religion anzunehmen indem man ihn vollredet. Stephen brachte eine Missionarin mit nach Hause, damit zu mit uns Mittagessen konnte. Dann fing er ein Gespräch über Glauben an und was ich glauben würde, aber jedes Mal wenn ich meinen Satz anfing, redete er dazwischen und sagte mir wir er das empfindet und, dass das richtig wäre. Es war sehr frustrierend und Sissi und ich sind irgendwann einfach hochgegangen, weil es uns zu doof war, so ohne Respekt behandelt zu werden. Mittags wollten Sissi und ich dann laufen gehen. Haben wir auch gemacht, nur dass sie direkt am Anfang einen Anruf erhielt und dann gehend weitertelefonierte und ich weitergelaufen bin...im Endeffekt bin ich 40 min bergauf und bergauf gelaufen :) und hab sie dann im Haus wiedergetroffen. Drinnen haben wir dann noch ein paar Muskelübungen gemacht, bevor wir schön duschten. Nach dem Abendessen bat Stephen mich dann ihm zu helfen bei dem Korregieren seiner College-Test. Er hat zwei Klassen - eine mit 7 und eine mit 24 Schülern. Der Test hatte 40 Multiplechoice- Fragen. Ich sollte alle Tests auswerten - nichts mit Helfen - ich sollte das alleine machen. Ich sagte nichts dazu, ich wollte ihm ja gern helfen - aber er wird dafür bezahlt und er machte garnichts. Naja die letzten 8 hab ich ihm überlassen - ich hatte echt keine Lust mehr seine Arbeit zu machen, während er Fernseh guckt. Sissi sagte, ich müsse lernen Nein zu sagen, aber ich möchte nicht unhöftlich sein, auch wenn hier ein Nein eindeutig angebracht gewesen wäre - bzw. zumindest ein: ich helfe gerne, aber ich mache es nicht allein. Bedi sagte ich hätte noch garnicht so viel über Sissi geschrieben - ich hatte das garnicht gemerkt. Ich versuche immer möglichst alles hereinzubringen, sodass manches manchmal zu kurz kommt. Alles nun ein bisschen was über mein Roommade: Sissi ist 25 und hatte Architektur in Berkley studiert. Sie hat ein Jahr lang in der Schweiz gearbeitet und kann dadurch etwas Deutsch (ich glaube sie kann mehr als sie zugibt:) ). Wir verstehen uns super und auf unserer täglichen Bustour wirds nie langweilig. Außerdem ist sie total unkompliziert. Sie sagt ihre Meinung, aber toleriert auch andere Meinungen - sehr angenehm. Ich kann super mit ihr Diskutieren. Außerdem lässt sie mich ihr Telefon mitbenutzen, was besonders für Reiner ein großer Vorteil ist. Ich bin also äußerst zufrieden mit solch einer tollen Zimmernachbarin;). Morgens gehts auf die Martin-Luther-King-Marade. Aber darüber am Dienstag mehr...

Donnerstag, 14. Januar 2010

and it goes on and on

Wieder sind zwei Tage vergangen und ich habe einiges erlebt. Gestern ging es gleich mit einem Busunfall los : Unser Bus krachte in ein Auto, sodass wir aussteigen mussten und zu Fuß weiter gehen mussten - es wurde keiner verletzt und auch der Sachschaden war gering. Im Sherman Center angekommen fing es wie immer mit dem Morning Meeting an, wo wir über Haiti sprachen. Es ging weiter mit einem Input names Experiential Learning Circle - wir besprachen, wie wir am besten reflektieren und aus unseren Erfahrungen lernen können. Nach einer kurzen Pause hatten wir dann ein Seminar mit dem Namen: People's barcodes. Alle repräsentierten Länder hatten jeweils ein Plakat, auf dem jeder das Wort schreiben sollten, welches einem alles erstes in den Sinn kommt, wenn man an das Land denkt. Sehr schade war, dass auf dem deutschen Plakat sehr oft Worldwar 2, Hitler, SS oder auch Nazi stand. Wir haben später darüber geredet und die meisten erklärten, dass sie nicht viel über Deutschland wissen. Manche schrieben auch East - West und Wall. Am Schluss stellten wir nochmal klar, dass die Mauer vor 20 Jahren gefallen ist und auch, dass wir keine Nazis sind und nicht verantwortlich sind für das, was passiert ist.
Nach diesem sehr emotionalen Seminar und dem Mittagessen ging es mit Tanzen und Singen weiter. Wir lernten unsere erste Tänze für die Show und natürlich auch passenden Lieder dazu. Alle sind super motiviert und es macht sehr viel Spaß. Heute wurde im Morning Meeting dann beschlossen Geld für Haiti zu sammeln, was alle echt super fanden. Danach kam Defining Culture und Goaltenders. Wir spielten dabei ein lustiges Spiel: Eingeteilt in vier Gruppen, stellte jede Gruppe eine andere Kultur da, die sich darin ausdrückte, dass man zum Beispiel bei jeder Art von Konversation die Person gegenüber berührt, oder, dass man niemandem in die Augen gucken darf. Bei Goaltenders entwickelte jeder seine eigenen Ziele und bekam einen Partner mit dem versucht die Ziele zu erreichen. Der Nachmittag gestaltete sich dann sehr ähnlich wie Mittwoch. Wir tanzten und sangen. Alles geht sehr schnell und die Tage fliegen nur so. Wir lernen jeden Tag so viel, dass wir das Gefühl haben überhaupt nicht mitzukommen. Am 8. Februar wird schon unsere erste Show sein - das ist echt verrückt.

ich werde versuchen möglichst schnell Fotos hochzuladen, damit ihr ein bisschen mehr "sehen" könnt;)

Tour Schedule

Für alle, die wissen wollen wo ich wann bin:

Dienstag, 12. Januar 2010

Staging beginnt!

Jetzt habe ich schon meinen zweiten Tag des "stagings" hinter mir und ich bin super begeistert. Gestern fing alles mit unserem ersten Group-morning-meeting an, indem uns die Grundregeln nahegebracht wurden. Dann ging es erstmal um unsere Erwartungen und Erwartungen der Hosts und der Staffs-member. Darauf folgend kam eine lustige Einlage die Thwap genannt wurde. Alle die Batman-Comics kennen sollte dieser Ausdruck etwas sagen. Wir wurden jedenfalls eingeführt in ein Zone-System, bei dem man entweder in der Panic- , Challege- oder Comfort-Zone ist. Das wurde dann noch mit Batman in verbindung gebracht und alles zusammen war es ziemlich verrückt. Alles in allem lief es darauf hinaus, dass wir versuchen sollen möglichst in unserem Challege-Zone zu bleiben und möglichst viele Batman- bzw. THWAP-Momente zu erleben, durch die wir wachsen können ( jetzt zu erklären was genau das ist würde zu weit führen, für Interessierte: fragt ruhig nochmal nach). Nach dem gemeinsamen Mittagessen kam eine "kleine" Fitness-Session und unsere erste Vocal-Stunde. Wir haben in einer Stunde drei ganze Songs gelernt, was ziemlich verrückt ist, wenn man bedenkt, dass die Hälfte von uns noch nie (und damit mein ich wirklich nie) richtig gesungen hat. Sissis (Cecilias) und mein Abend klang nach der langen Busfahrt mit einem Tee und mehreren Tischtennis und Airhockey-Spielen mit Stephen und Elena aus, was wirklich sehr viel Spaß machte.
Heute morgen wurde alles etwas konkreter. Wir hatten "modules". Wir wurden in sechs Gruppen eingeteilt, die jeweils vier verschiedene "modules" durchlaufen mussten. Ich hatte als erstes Costumes. Ich musste also alle Kleidungsstücke, die ich hatte vorzeigen und dann kam folgendes: No!No!No!No!I want to see that on you!No!No....und dann zog man sich um und bekam ein yes oder ein no...ich hatte es yes, wollte es aber nicht. Ich sagte also, dass ich gerne das Blaue tragen würde, und sie sagte hmmm lets see... ich konnte sie überzeugen und war sehr froh darüber. Ich stellte mein erstes Outfit, was übrigens Sonja ausgesucht hat, und was bei allen am Besten ankam, mir aber zu eng war, den anderen zur Verfügung, sodass sie sich drum streiten dürfen:). Leider passten Lauri (Costum manager - wir haben für alles einen Manager) meine Schuhe nicht. Ich soll mir Charakter shoes kaufen - so Tanzschuhe in scharz mit Absatz. Mal schauen;)
Folgend hatte ich Vocals/Speaken - jeder musste sich vorstellen und einen englischen Text darstellen als eine fiktive Person, was sehr lustig war:). Danach musste jeder etwas vorsingen, während fünf Leute zuhörten und Notizen machten. Aber leider gab es keine Kommentare - nirgendswo.
Nach einer freien Stunde und dem Mittagessen mussten wir zum Tanzen. Es ging einfach los mit vielen verschiedenen Dance-Styles wie Swing und Boogie und Classic usw., von denen wir alle nur kleine Passagen nachtanzen mussten. Aber dann...hoho - es ging richtig los! Choreographien prasselten nur so auf uns runter und niemand kam hinterher - zehn Leute guckten einem dabei zu, wie man versuchte hinterher zu kommen und sprang und sonstwas. Da kamen Choreographien von einer Länge von über einer Minute mit Sprüngen und Drehungen, die wir in Ballett erst nach vielen Jahren gelernt haben. Es war wirklich sehr hart - aber ich hab mein bestes gegeben und hatte viel Spaß dabei. Als letztes kam ein Modul über Technik, d.h. wir wurden in Licht und Sound eingeführt, genauso wie Bühnenregeln und Möglichkeiten mehr über das alles zu lernen. Alles in allem war ein toller Tag und ich hatte sehr viel Spaß. Ich hoffe ich habe nicht ganz schlecht abgeschnitten;).
Zuhause angekommen hatten unsere Host-Oma uns russisches Essen bereitet, was sehr lecker war auch wenn ich bis jetzt nicht weiß was es war. Sie kam immer : Mehr essen, mehr essen. Sie ist echt super süß, eine richtige Omi, die uns rundum versorgt:). Jetzt gucken wir gerade noch American Idol, weil unsere Gast-Mutter ein riesiger Fan ist. Bis zum nächsten Zwischenstand - ich hoffe es war nicht zu lang;)

Sonntag, 10. Januar 2010

Erste Unternehmungen

So, nun also erstmal zu gestern. Cecilia und ich wollten eigentlich lange ausschlafen, aber so lange haben wir es nicht geschafft, weil wir in der Nacht super doll gefroren haben. Zum Frühstück gab es Müsli - aber davon reichlich. Wir haben hier eine Auswahl von locker 12 verschiedenen Müsli- und Cornflakes- Sorten. Auf jeden Fall wollten wir garnicht soviel essen, weil schon angesagt wurde, dass wir zum Mittagessen in ein brasilianisches Restaurant fahren würden, aber wir wurden von Stephen, der für uns ein typisch amerikanisches Müsli zubereiten wollte gezwungen. Es gab also eine Mischung der Müslis plus einen Joghurt und Milch dazu - es war viel zu viel. In dem erwähnten Restaurant gab es dann ein riesiges Buffet. Besonders war, dass die Kellner mit verschiedenen Fleischsorten am Spieß zum Tisch kamen und jedem, der etwas davon haben wollte, etwas abschnitt. So probierte ich alles von Beef bis hin zu Hühnerherzen. Es kostete mich einiges an Überwindung und sie waren nicht wirklich lecker, aber ich bin froh, dass ich es probiert hab. Nach dem Mittagessen ging es ins Kino - wir schauten Avatar. Der Film ist wirklich gut gemacht, nur diese ganzen Schießerein müssten nicht sein - zumindest für meinen Geschmack. Als wir um 19 Uhr wiederkamen, waren wir so müde, dass wir nach einem Tee ins Bett gingen und bis halb 9 durchschliefen. Heute morgen wollten Cecilia und ich unbedingt joggen gehen, also zogen wir uns schon vor dem Frühstück unsere Laufsachen an. Unten angekommen hatten Elenas Mutter Pancakes gemacht, sodass wir nicht einfach eine Banane essen und laufen konnten. Nach den Pancakes warteten wir also ein bisschen und fuhren dann mit Elena zu den Red Rocks, wo wir ihre Freundin Natalia trafen. Wir dachten wir könnten da einfach ein bisschen laufen, aber weit gefehlt. Wir befanden uns in einem riesigen Open-Air-Theater mit ungefähr 80 Reihen, die sehr steil bergauf gingen - ähnelte sehr einem Amphitheater. Das sogenannte "Work-out" bestand nun darin diese "Treppen" (von Reihe zu Reihe ca. 70 cm) auf verschiedene Weisen zu besteigen. Zum einen hoch springen oder laufen, aber auch auf sehr spezielle Weisen, wie z.B. mit einem Partner: Einer ist das "Pferd" und bekommt ein Seil um die Hüften und der andere ist der "Reiter" und hält das Seil fest. Das Pferd versucht hochzukommen und der Reiter zieht ihn nach hinten. Äußert anstrengend - wir beide waren so fertig danach! Elena sagte das läge an der Höhe, aber ich glaube es hat nicht nur daran gelegen:D. Naja heute nachmittag waren wir dann bei unserem ersten UWP-Meeting. Unsere "Staff-members" hatten eine tolle Show für uns vorbereitet und wir bekamen ein bisschen Zeit uns besser kennenzulernen. Ich glaub ich habe immer noch nicht alle 90 zumindest aus nächster Nähe gesehen, aber ich hoffe, dass sich das morgen ändern wird. Morgen haben wir unser erstes "staging" von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Mal schauen wie das wird! Ich bin zumindest sehr gespannt. Ich hoffe euch geht es allen gut. Liebste Grüße;)

Samstag, 9. Januar 2010

Fortsetzung...

So nun hab ich es also wirklich noch geschafft. Ich bin gut in Denver gelandet und fand auch relativ schnell die Truppe. Viele waren schon zum Montebello Center gebracht worden, sodass ich zunächst mit einer belgischen Gruppe da saß, die alle nur französisch sprachen. Habe mich dann allerdings bemerkbar gemacht (:D) und sie waren alle ganz lieb. Im Center angekommen wurden wir total bejubelt und es herrschte eine wirklich ausgelassene Stimmung. Es gab Pizza und ich bin einmal in der Runde gegangen in der Hoffnung ich könnte allen zumindest schonmal Hallo sagen. Hat nicht ganz geklappt aber immerhin ein Anfang ist gemacht. Zusätzlich mussten wir nochmal verschiedene Anmeldungsformulare durchgucken. Man bekam also eine Art Laufzettel mit Stationen drauf in die Hand gedrückt. Bei mir war allerdings alles in Ordnung, sodass ich schnell durch war. Der letzte Punkt war " Host family". Ich hatte im Vorhinein der Organisation eine Email geschrieben, dass ich gerne bei Elaine Spanier wohnen würde. Das hat leider nicht gefragt, wobei sie mir nicht erklären konnten warum nicht. Stattdessen bekam ich einen Zettel mit dem Namen der Familie und einigen weiteren Informationen. Des Weiteren war der "Code" Baseball: Colorado Springs darauf vermerkt. Dieser sollte uns bei der Suche nach unserer Familie behilflich sein. Der Zettel gab auch Auskunft über meine Roommate namens Cecilia. Sie kommt aus Brasilien und ist 25 Jahre alt. Nachdem wir unsere Familie gefunden hatten, ging es ziemlich schnell nach Haus. Angekommen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus - Stephen und Elena leben zu zweit in einem riesigen Haus - alles sehr luxuriös. Eine Fitnessstudio im Keller und im Wohnzimmer einen Airhockey - Tisch. Elena ist russischer Abstammung, wurde allerdings in Deutschland geboren. Ihre Mutter, die momentan zu Besuch ist, hat 10 Jahre in Deutschland gewohnt, kommt aber aus Kiev. Sie würde am liebsten die ganze Zeit deutsch mit mir sprechen und erzählt immer davon wie toll Deutschland ist. Stephen ist schon viel rumgekommen. Er hat u.a. zwei Jahre in Brasilien gelebt und kann daher neben russisch, französisch und englisch auch portugiesisch. Cecilia und ich haben jeweils ein Luft-Doppelbett. Außerdem ein großes Bad mit zwei Waschbecken, einen Ankleideraum und eine riesige Dusche mit zwei verschiedenen Duschköpfen (Fotos später;) ). Auch die Lage ist traumhaft - mitten in den Bergen in "Golden". Einziges Manko ist der Weg zu unserem Meeting-Center. Wir müssen eine halbe Stunde zum Highway laufen, wo die Bushaltestelle ist - man bedenke MIT Bergen und dann müssen wir je nach Treffpunkt entweder eine Stunde mit einem Bus oder zwei Stunden mit vier Bussen fahren - nicht so cool! Vor allem nicht wenn wir uns um 8 Uhr treffen. Nun erstmal Schluss - bin sehr müde! Morgen gibts einen Bericht von heute;)

Freitag, 8. Januar 2010

Startschwierigkeiten

Nun ist es also wirklich wahr – ich bin aufgebrochen nach Denver. Die ganzen letzten Tage schien das alles noch so unwirklich – jetzt, da ich im Flugzeug sitze, sind es nur noch vier Stunden bis ich meinen Weggefährten für das nächste halbe Jahr kennenlerne.

Zur Anreise: Bedi hatte mich freundlicherweise gestern (Do) nach Hamm gebracht, da die Zugverbindungen von Bünde aufgrund der entgleisten Züge eingeschränkt waren. Alles lief glatt und mit 10 – minütiger Verspätung traf ich in Wuppertal – Oberbarmen ein, wo ich von Reiner abgeholt wurde. Das 3-Gänge-Menü, dass er für mich vorbereitet hatte konnte mich sehr gut vom bevorstehenden Abschied ablenken. Heute morgen um 5.15 Uhr standen wir auf um die S-Bahn um 6.26 Uhr zu bekommen und planmäßig um 7.15 Uhr am Düsseldorfer Bahnhof anzukommen. Wir waren zwar pünktlich mit eingepacktem Frühstück und Kaffee (für mich natürlich eher Milch mit Sirup und einem Schuss Kaffee J ) an der S-Bahn-Station, doch aus bisher ungeklärten Gründen fuhr die S-Bahn nicht und das versetzte mir natürlich sofort gleich einen Adrenalin-Schuss. Reiner behielt die Ruhe und entschied eine Station in die andere Richtung zu fahren und von dort aus den Regionalexpress zu nehmen. Soweit so gut. Auch am Düsseldorfer Bahnhof klappte alles gut – wir bekamen schnell einen Anschlusszug, sodass wir pünktlich um 7.50 Uhr, also genau die empfohlenen drei Stunden vor Abflug im Flughafen eintrafen. Da erwartete mich nun die nächste Überraschung : Flug nach London-Heathrow – ANNULIERT. Panik – bei mir zumindest. Ihr könnt euch jetzt vielleicht vorstellen, wie glücklich ich war, dass Reiner da war – er konnte mich sehr gut beruhigen. Damit möchte ich nicht andeuten, dass ich mich ohne ihn weinend auf den Boden gesetzt hätte, aber es tut einfach gut einen klaren Kopf bei sich zu haben =). Am British-Airways Service – Stand wurde mir folgend sofort eine neue Verbindung gebucht. Nun sollte es also mit Lufthansa über Frankfurt nach Denver gehen. Bis Frankfurt ging alles gut. Habe dort auch meinen Kontakt von UWP angerufen und die Änderungen durchgegeben. Boarding war pünktlich um 10:35 Uhr. Alle saßen und warteten nun darauf, dass wir endlich losfliegen würden. Zunächst vergebens, wie sich herausstellte. Im Endeffekt saßen wir zweieinhalb Stunden in einem Flugzeug, das von Parkposition zu Parkposition gezogen wurde. Am Schluss mussten wir sogar nochmal neu Auftanken, weil wir in der vergangenen Zeit zu viel verbraucht hatten. Unfassbar – und warum das Ganze?! Man erklärte uns später, dass die Boardkarten von drei Passagieren nicht richtig eingescannt worden waren, sodass die Crew davon ausging, dass diese Passagiere nicht an Board wären. Deren eingeladenes Gepäck musste also im Frachtraum gesucht und ausgeladen werden. Als es draußen war, stellte man fest, dass die Passagiere doch an ihren Plätzen saßen und so musste das Gepäck wieder an Ort und Stelle gebracht werden. Hinzu kam noch, dass wir durch die Verspätung unseren regulären Platz in der Abflugliste verpasst hatten und auf eine Lücke warten mussten. Relativ frustrierend, wenn man die 15 Flugzeuge in einer Schlange VOR sich sieht. Naja, zwar waren alle ziemlich genervt und manche machten sich Sorgen wegen ihrer Anschlussflüge aber alles in allem war die Crew nicht Schuld und alle besänftigt als man uns zum einen versprach in der Luft eine Stunde aufzuholen und uns mitteilte, dass Denver informiert sei und alle Anschlussflüge erreicht würden. Hier sitze ich also nun, umgeben von zwei amerikanischen Schränken im Mittelgang – beide allerdings sehr freundlich und vielleicht ein bisschen vertrottelt. Der eine kommt aus den USA und wollte ein Visum für die Einreise beantragen und das im Flugzeug. Sehr witzig war das. Als ich ihn aufklärte war er glaub ich sehr beruhigt und füllte seine Zollerklärung ohne weitere Fragen aus. Das Entertainment, wie es hier genannt wird, ist ausgesprochen gut. Jeder hat seinen eigenen Monitor. Darauf zu sehen sind 12 Filme, wie zum Beispiel Harry Potter und Michael Jackson’s This is it. Nur neuere Filme und zusätzlich Serien wie Desperate Housewives und Two and a half man. Außerdem werden viele Musikvideos, Reportagen und Fluginformationen angeboten. 30 Radio-Sender: Da gibt es echt nichts zu meckern. Eben brach ich zu den Toiletten auf und fand sie nicht, bis ich eine Stewardess nach dem Weg fragte (in einem Flugzeug nach dem Weg fragen – verrückt!). Sie zeigte mir die Treppe die zu den 6 Toiletten hinunter führte.

Nur noch schnell meine momentanen Flugdaten:

Fliege gerade zwischen Ungava Bay und James Bay (Hudson Bay) in Canada; Flughöhe beträgt 11582; Verbleibende Kilometer 3011; Verbleibende Zeit 3h33min; Geschwindigkeit 868km/h; Außentemperatur -57°Celsius. Zeitverschiebung nach Denver – 8 h! Werde also so gegen 17.15 Uhr Ortszeit in Denver eintreffen und dann so schnell wie möglich dieses hochladen. Vielleicht kommt nach der Begrüßung noch ein kleiner Anschluss, doch für jetzt genügt es erstmalJ.

Allerliebste Grüße von eurer Christin/Tini/Püsel/Pulli…