Sonntagabend - und was hab ich erlebt? Fangen wir mit Freitag an...Morgens hatten wir das erste Mal Tanz und Gesang gekoppelt. Es hat mehr oder weniger gut geklappt... . Außerdem hatten wir eine Informationsrunde über Internships/Assistantships. Das sind Möglichkeiten in die Tätigkeiten der verschiedenen Staff-members hereinzuschlüpfen. Man kann z.B. für sechs Wochen mit Jody arbeiten - sie ist verantwortlich für Logistics...also alles von Bussen bis hin zu Finanzierungsproblemen. Ich muss mir gut überlegen, wo ich mitmachen möchte, denn man muss eine Bewerbung schreiben und es scheint, als wäre es nicht einfach den Internship zu bekommen, den man haben möchte. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit vielen, vielen Proben - unter anderem auch eine zweite Vorsing-Runde. Ich denke ich werde eher kein Solo bekommen, den wir haben wirklich sehr gute Sänger dabei. Aber Brad sagte mir, dass ich eine starke Stimme hätte und er davon ausgeht, dass ich im Chor eins der wenigen Mikrophone bekomme. Klar wäre ein Solo toll, aber ich weiß, dass es viele gibt, die besser singen. Außerdem bin ich auch ohne total glücklich. Ein Teil des ganzen zu sein ist ein schönes Gefühl - da macht es nichts aus, ob du eher im Hintergrund oder ganz vorne stehst - jeder einzelne ist wichtig. Ich bin so glücklich, dass Gott mir so nahe ist. Egal was kommt, er beschützt mich und ist immer bei mir - dafür bin ich unendlich dankbar. Gerade was die Situation in meiner Gastfamilie angeht, ist es nicht immer leicht. Aber er hat mir Sissi zu Seite gestellt und zusammen ist es überhaupt nicht schlimm. Ihr denkt jetzt vielleicht: Was meint sie? Naja es ist so, dass mein Gastvater sehr bestimmend ist. Wie er mit seiner Frau umgeht, das tut schon beim zusehen weh. Ich schreibe das hier nicht gerne so öffentlich, aber es ist leider so. Sie leidet sehr darunter und erzählt uns das manchmal ansatzweise. Aber nun weiter im Programm: Freitag abend fuhren wir direkt mit ein paar Castmades zu Rick und Andy zu einer Pizza Party. Ein schwules Pärchen, dass schon super viele Uppies gehostet hat. Wir hatten einen Riesenspaß und haben viel Pizza gegessen.
Am Samstag durften wir ausschlafen und sind dann ziemlich spät nach Keystone aufgebrochen. Dort wollten wir Snowtubing betreiben. Im Prinzip rutschten wir in Ringen einen steilen, beschneiten Hang herunter- sehr schnell und sich drehend. Leider konnten wir erst einen Termin um 17 Uhr erhaschen, wodurch wir "gezwungen" waren bis dahin shoppen zu gehen. Ich fand eine Sonnenbrille von Banana republic für 4.50 Dollar. Das fand ich ziemlich cool:) Stephen wollte nicht snowtuben, weil er erkältet ist und so fuhren wir zu viert mit der Gondol auf den Berg - Elena, Elenas Mutter Vera, Sissi und meine Wenigkeit. Nach den Sicherheitshinweisen gings los - ein bisschen Angst und GANZ viel Spaß. Leider waren ab der dritten Runde meine Zehen trotz der Mega-Boots so abgefroren, dass ich kaum noch stehen konnte. Aber wir fuhren natürlich weiter - zu zweit, zu dritt - so wie man wollte. Jedes Mal ging es mit einem Stehlift wieder nach oben. Ich hatte großen Respekt gegenüber Vera - sie ist 60 und hat das alles mitgemacht. Um runterzurutschen musste man sich jedes mal anstellen und wurde dann runtergeschubst - mit Spin oder ohne - je nachdem wie man wollte! Die Männer, die das taten, waren äußerst freundlich und offen, sodass einer uns ansprach, woher wir kämen - es endete damit, dass er unbedingt zu unserer Show kommen wollte. Wir gaben ihm natürlich nicht Sissis Nummer und so wird es eine Überraschung ob wir ihn wiedersehen. In der Zwischenzeit ging Stephen zum Chinesen, weil er Hunger hatte - an sich überhaupt nichts erwähnenswertes, aber: Nach dem Snowtubing gingen wir zum selben Chinesen, um dort zu essen - und er aß mit. Das erstaunte mich dann doch schon sehr. So nun zu heute: Stephen hatte sich gewünscht, dass wir mit ihm zur Kirche gehen (er ist Mormone) - wir taten es und es war okay bis zu dem Punkt, wo man uns versuchte zu missionieren. Ich mag das einfach nicht, wenn man versucht jemanden dazu zubringen, seine Religion anzunehmen indem man ihn vollredet. Stephen brachte eine Missionarin mit nach Hause, damit zu mit uns Mittagessen konnte. Dann fing er ein Gespräch über Glauben an und was ich glauben würde, aber jedes Mal wenn ich meinen Satz anfing, redete er dazwischen und sagte mir wir er das empfindet und, dass das richtig wäre. Es war sehr frustrierend und Sissi und ich sind irgendwann einfach hochgegangen, weil es uns zu doof war, so ohne Respekt behandelt zu werden. Mittags wollten Sissi und ich dann laufen gehen. Haben wir auch gemacht, nur dass sie direkt am Anfang einen Anruf erhielt und dann gehend weitertelefonierte und ich weitergelaufen bin...im Endeffekt bin ich 40 min bergauf und bergauf gelaufen :) und hab sie dann im Haus wiedergetroffen. Drinnen haben wir dann noch ein paar Muskelübungen gemacht, bevor wir schön duschten. Nach dem Abendessen bat Stephen mich dann ihm zu helfen bei dem Korregieren seiner College-Test. Er hat zwei Klassen - eine mit 7 und eine mit 24 Schülern. Der Test hatte 40 Multiplechoice- Fragen. Ich sollte alle Tests auswerten - nichts mit Helfen - ich sollte das alleine machen. Ich sagte nichts dazu, ich wollte ihm ja gern helfen - aber er wird dafür bezahlt und er machte garnichts. Naja die letzten 8 hab ich ihm überlassen - ich hatte echt keine Lust mehr seine Arbeit zu machen, während er Fernseh guckt. Sissi sagte, ich müsse lernen Nein zu sagen, aber ich möchte nicht unhöftlich sein, auch wenn hier ein Nein eindeutig angebracht gewesen wäre - bzw. zumindest ein: ich helfe gerne, aber ich mache es nicht allein. Bedi sagte ich hätte noch garnicht so viel über Sissi geschrieben - ich hatte das garnicht gemerkt. Ich versuche immer möglichst alles hereinzubringen, sodass manches manchmal zu kurz kommt. Alles nun ein bisschen was über mein Roommade: Sissi ist 25 und hatte Architektur in Berkley studiert. Sie hat ein Jahr lang in der Schweiz gearbeitet und kann dadurch etwas Deutsch (ich glaube sie kann mehr als sie zugibt:) ). Wir verstehen uns super und auf unserer täglichen Bustour wirds nie langweilig. Außerdem ist sie total unkompliziert. Sie sagt ihre Meinung, aber toleriert auch andere Meinungen - sehr angenehm. Ich kann super mit ihr Diskutieren. Außerdem lässt sie mich ihr Telefon mitbenutzen, was besonders für Reiner ein großer Vorteil ist. Ich bin also äußerst zufrieden mit solch einer tollen Zimmernachbarin;). Morgens gehts auf die Martin-Luther-King-Marade. Aber darüber am Dienstag mehr...
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