Montag, 22. Februar 2010

Umgeben von Männern in Uniform und mit Waffen - sehr ungewohnt!

Am Montag sollte es also schon ziemlich früh losgehen. Nachdem wir uns von unseren Gastfamilien verabschiedet hatten fuhren wir mit dem Bus mit einer Fahrzeit von ca. 2 Stunden zunächst zum Garden of the Gods. Das ist ein wunderschöner Naturpark mit unvorstellbaren roten Steinformationen. Mein Busdate war Andy aus München, mit dem ich dann auch durch den Park gewandert bin. War total entspannt mal einfach nur im Sonnenschein zu wandern. Lunch hatten wir dann mitten auf einem Hügel, den wir nachher wieder herunter rutschten/kletterten. Folgend fuhren wir zum Cave of the winds. Wir kletterten ganz tief in die Höhlen und es war total faszinierend – schade war nur, dass die Luft in der Höhle ziemlich staubig war und viele damit Probleme hatten. Trotzdem war es echt ein Erlebnis für sich mit Öllampen durch kleine Gänge zu kletterten. Einmal machten wir auch alle unsere Lichter aus und erlebten vollkommene Finsternis – kein Schatten, kein einziger Schimmer. Dazu kam dann noch die Stille – ab und zu hörte man ein wenig Wind, aber meistens war es einfach still. Nach diesen Eindrücken fuhren wir dann zu unserem Treffpunkt in Colorado Springs und hatten einen Gastsprecher von der US Army. Mr McWilliams war nicht nur unser Sponsor, sondern auch eine große Hilfe bei Fragen, wie wir mit „military-familys“ umzugehen haben. Kurz darauf kamen dann auch schon unsere nächsten Hostfamilies. Mein Stichwort war Hockey. Roommates waren Cecilia (ja, zum zweiten Mal ), Kaisa aus Finnland und Margaux aus Belgien. Unsere Hostmum war eine ältere Witwe names Carol Booth. Wir durften sie allerdings „Barge“ nennen, so nannten sie eigentlich nur ihre Enkelkinder. Lustig war, dass ihre Tochter Charlotte auch vier Uppies (Ian aus USA, Rie aus Dänemark, Diego aus Mexiko und Sonja aus Bonn) auf. Der Abend wurde eher ruhig gestaltet. Wir fuhren nach „Hause“ , aßen gemeinsam und redeten lange über die Lebensgeschichte von Barge. Sie ist eine Witwe und hatte ihren Mann bei einem tragischen Unfall verloren. Sie ist sehr herzlich und engagiert sich viel in ihrer eigenen Gemeinde und in dem Optimistic Club. Außerdem hat ihr Mann in der Army gedient und auch sie hat für die Army gearbeitet. Das Einzige womit ich in diesem Haus von Anfang an sehr zu kämpfen hatte, waren die beiden Katzen. Sie waren überall und immer. Sie durften auf die Arbeitsfläche in der Küche, während wir dort das Fleisch schnitten. Sie waren auf dem Esstisch und überall ließen sie ihre Haare. Einmal als meine Zimmernachbarin vergessen hatte, die Tür zu schließen, fand ich die Katze tatsächlich in meinem Koffer liegend, vergraben unter einem meiner Pullis. Auch das Bett war voller Haare, was mir sehr zu schaffen machte. Ich teilte mir mit Kaisa ein Wasserbett!! Im Nebenraum schliefen Cecilia und Margaux. Am nächsten Morgen lösten wir zunächst logistische Badprobleme. Ein Badezimmer – vier Mädels, von denen drei duschen wollten. Ich hatte schon abends geduscht, worüber ich im Endeffekt mehr als glücklich war. Zum Frühstück gab es frische Früchte und einen Bagel, leider nicht zusammen, aber lecker. Danach brachte Barge uns zu einem Treffpunkt, von dem aus uns ein Bus bis auf das Militärgebiet brachte. Jeder musste seinen Pass bei sich tragen, falls bei der Einfuhr auf das gesicherte Gebiet jemand diesen sehen wollte. Dies war allerdings nur Donnerstag der Fall. Auf dem Gebiet wurden wir in das Freedom Center gebracht, wo wir auch in den folgenden Tagen viel Zeit verbringen sollten. Neben üblichen Workshops und Proben hatten wir Dienstag, Mittwoch und Donnerstag eine so genannte BTS. Diese Abkürzung steht für Back-Tracking-Show. Dieses sind Shows, die wir für Schulen oder kleinere Gruppen aufführen. Sie gehen nur eine halbe Stunde und ohne Licht, Band oder sonstige Special. „Naked“ wird das Ganze genannt. Außerdem ist nicht der ganze Cast involviert. Ca. 30 Leute nehmen jedes Mal teil und müssen sich auf viel Spontanität gerade bezüglich der Räumlichkeiten einstellen. Wir waren jeden Tag in einer anderen Schule und ich war jedes Mal in der BTS. Andere Cast-Member machten das Programm Stand for peace in Klassenräumen. Da geht es darum, Kindern über Spiele verschiedene Wege aufzuzeigen miteinander andere Kulturen kennenzulernen und zu akzeptieren. Außerdem sollten die Kinder lernen, dass es in Ordnung ist eine andere Meinung zu haben, solange man nicht mit Scheuklappen durch die Welt läuft und andere Meinungen anhört und zulässt. Ich wäre gerne auch mal in einen Klassenraum gegangen, aber diese Möglichkeit bekomme ich hoffentlich später noch. Diese Aktivitäten waren ziemlich tagfüllend. Trotzdem hatten wir zusätzlich noch andere Lerneinheiten. Zum Beispiel hatten wir eine Länderpräsentation über Schweden, die sehr interessant war. Hinzu kam eine Values Auction, bei der wir verschiedene surreale Dinge ersteigern konnte, um nachher zu sehen, was andere für Werte haben und wie wir damit umgehen. Eine weitere Einheit erläutere wie wir uns gesund und fit halten über die Zeit, in der wir unterwegs sind. Ich fand es ein bisschen kontrovers, dass uns gesagt wurde wie wir uns gesund ernähren, während wir zum Mittagessen oft Fast Food oder weniger Gesundes bekommen. Unsere Abendgestaltung war sehr unterschiedlich. Am Dienstag hatte der Enkelsohn unserer Hostmum ein Basketball-Spiel, was wir uns ansahen. Am Mittwoch war Diegos Geburtstag, weswegen uns Charlotte zu einer kleinen Feier eingeladen hatte, es war super lustig und wir spielten viel mit den Helium-Luftballons. Am Donnerstag gingen wir mit Barge zu einem italienischen Restaurant (Olive Garden – die selbe Kette, in der ich auch mit Elaine war) und feierten zusammen mit ihren Freundinnen ihren Geburtstag nach. Das Witzige daran war allerdings, dass alle diese Frauen in Lila und Rot mit viel Kling-Bling und Kopfschmuck gekleidet waren. Wenn man über fünfzig war musste man einen lila Hut und ein rotes Oberteil trage und wenn man unter fünfzig war, war es umgekehrt. Auch für uns hatten man Klamotten mitgebracht, was den Spaß vervielfachte. Am Freitag und am Samstag hatten wir Show-Day. Unsere Shows waren kostenlos und für die Öffentlichkeit offnen. Allerdings fand es auf dem Militärgebiet in dem Special Events Center stand, was vielen das Kommen erschwerte. Überrascht wurde ich von Andy und Rick, der Hostfamily aus Denver, die einfach vorbei kamen, um uns eine Freude zu machen. Viele Leute kamen direkt vom Post (dazu komme ich noch) und viele kamen, weil deren Kinder uns in deren Schulen gesehen hatten, und gerne unsere Show sehen wollten. Leider konnten viele auf Grund des Wetters nicht kommen, so auch unsere Hostmum. Es schneite sehr stark und es gab viele Unfälle. Nun zum Post – eine weitere Lerneinheit war ein Military-Panel. Drei Soldaten gaben uns zwei Stunden, um Fragen zu beantworten. Wir hatten Anweisungen, welche Fragen wir stellen durften und welche nicht. Zwar fand ich es schade, dass keine andere Meinung vertreten war, dennoch was es interessant. Dort lernte ich auch, dass ein Gebiet für die US Army Post genannt wird und dass Base der Ausdruck für Trainingsgebiete der US Airforce ist. So hatte jede Branche ihren eigenen Namen.
Zurück zu Woche – die Show liefen gut. Ich kam zum ersten Mal dazu, ein bisschen als Vocal-Intern zu arbeiten. Ich durfte zusammen mit Laura Lynn die Showlisten ausarbeiten und Mic-Groups zusammen stellen. Leider wird sie in Vermillion nicht da sein, weswegen ich dort sehen muss, wie ich selber klarkomme. Aber ich bin doch relativ zuversichtlich.
Des Weiteren hat diese Woche das Fasten für mich begonnen. Keine Snacks inklusive Schokolade, Chips, Kekse, Kuchen usw. Es wird bestimmt hart, aber das muss gehen! Am Samstagabend gingen wir zum Abschluss mit Charlotte und ihrem Sohn Alex, der, der auch Basketball spielt, in ein Spielcenter, wo wir eine Runde bowlten. Ich gewann, auch wenn wir einfach alle sehr schlecht waren…dennoch machte es viel Spaß. Leider waren wir alle so geschafft, dass wir für jede weitere Unternehmung zu müde waren und nach Hause fuhren. Am Sonntag ging es dann wieder daran uns zu verabschieden (hier geht einfach alles sooo schnell). Barge brachte uns zum Bus, wo wir uns dann auch von Jim und Charlotte mit deren Kindern Nick und Alex verabschieden konnten. Im Bus saß ich neben Emily aus Denver. Aber dazu nächstes Mal mehr. Jetzt muss ich schleunigst ins Bettchen.

Sonntag, 14. Februar 2010

Fort Collins! ... ich sollte jetzt aufgeregt sein - ahhh!

Dienstag war unser erster Travel-Day. Wir mussten um 5.30Uhr aufstehen, um um 8 Uhr am Pepsis Center, wo unsere Busse schon warteten, zu sein. Nach einer kurzen Verabschiedung von unserer Hostfamilie ging ich noch zu Andy - dem Hostdad von Michael und Marisol, der mich in der einen Nacht abgeholt hatte, und wollte mich von ihm verabschieden. Er hatte für Sissi und mich eine Karte geschrieben und Schokolade und ein Kuscheltier. Ich musste fast weinen, weil er einfach ein so toller Mensch ist und ich so froh war, dass ich treffen durfte. Außerdem hatten er für den ganzen Cast Donuts gekauft! Im Bus erlebte ich dann mein erstes Busdate.

Breton Shepherd - unser Drummer! Wir sprachen viel über Ranches und Cowboys - das war echt cool. Ich war froh, dass ich ihn gefragt hatte, denn wir konnten außerdem über Musik sprechen, was mir viel Spaß machte. Alles in allem war er ein wunderbares Busdate. Der Plan war eigentlich, dass wir für zwei Stunden an einem Outlet-Center anhalten würde. Das Center war allerdings geschlossen, sodass der Plan schnell gecancled wurde. Plan B war eine Shopping-Mall in Fort Collins. Der Plan wurde allerdings aus unerfindlichen Gründen auch nicht durchgeführt. Am Ende hatten wir dann zwei Stunden in Fort Collins "Downtown" - sehr klein! Ich setzte mich mit Sissi, Lynn(Norwegen) und Delphine(Belgien) in ein Cafe, da es draußen so kalt war, und tranken einen schönen heißen Tee. Nach dieser kleinen Mittagspause, fuhren wir mit drei vermissten Cast-Mates zur Uni (diese Uni hat 25.000 Studenten!!!). Die drei, die zu spät kamen, mussten zu Fuß gehen! Angekommen hatten wir dann Gast-Sprecher, ein paar Aktivitäten um den Campus zu erforschen und ein paar Admissions-Workshops. Zwar hörten wir zu, aber eigentlich waren einfach alle gespannt auf unsere neuen Hostfamilien. Als es dazu kam, bekamen wir einen Zettel mit unseren Host-Informationen inklusive Host-code und unserem neuen Roommate. Auf meinem stand: Janice Griffice mit dem Host Code John Wayne und als Roommate Kaitlynn Brown. Als es dazu kam, dass wir endlich unsere Hostfamilien mit unseren Codes suchen durften, konnte ich meine nicht finden. Sie waren noch nicht da. Ich rief immer nur John Wayne, weil ich dachte, dass ich sie vielleicht einfach nur nicht erkennen konnte.

Nachdem ich sie gefunden hatte (sie waren einfach nur ein bisschen spät), sammelten wir unser Gepäck ein und fuhren zu einem Roller-Hockey-Game von deren Sohn. Es war spannend und wir aßen nebenbei. AJ (deren Sohn) ist einen Monat älter als ich und wir verstanden uns echt gut. Meine neue Hostfamilie bestand also aus AJ mit seinen Eltern Janice und Dennis Griffith, seinen Schwestern, die allerdings nicht mehr zuhause wohnen, Heather und Amanda, und außerdem der Mutter von Janice und deren Hund Kidda (ein goldener Labrador). Wir wohnen ziemlich weit außerhalb - es ist sooo schön hier. Ich wohne im "Keller", habe einen eigenen Raum und teile mir das Bad mit AJ. Alles ist sauber und toll, bis auf das Bad. Am ersten Abend säuberte ich erstmal das ganze Bad - vor allem die Dusche/Badewanne - ähhh. Danach ging es mir sehr viel besser. Ich schlief so wunderbar!

Über die Woche hatten wir dann viele Trainings-Einheiten, viele Gastsprecher, wie zum Beispiel eine Frau, die gerade erst aus Haiti gekommen war, was sehr emotional wurde, und viele Workshops. Jeden Tag waren wir in einem anderen Gebäude. Donnerstag machten viele CI (es wurden Wasser-Flaschen (10L) mit Reis und Bohnen gefüllt, um sie nach Haiti zu schicken). Ich hatte leider einen Mic-Group- Workshop, der allerdings ziemlich frustrierend war. Wir hatten weder Noten noch Klavier oder Keyboard, sodass wir nichts wirklich üben konnten. Wir saßen sechs Stunden herum, guckten amerikanische Serien, machten einen "field trip" zu einer Tankstelle, um etwas zu Trinken zu kaufen und dösten ein bisschen. Ich war so frustriert, dass ich nicht mithelfen durfte und gezwungen war, nur einfach rumzuhängen. Verstärkt wurde dieses Gefühl natürlich als die anderen wiederkamen und berichteten, wieviel sie geschafft hatten.

Freitag hatten wir dann unsere zweite Show (sie wurde von allen als die erste Show on the road präsentiert, damit die Begeisterung größer ist). Sie fand im Lincoln Center in Fort Collins statt. An diesem Tag hatte ich das erste Mal wirklich das Gefühl ein Vocal Intern zu sein. Ich durfte beim Vorsingen der Nachkömmlinge und bei der Probe für eine Sprechrolle dabei sein. Außerdem durfte ich bei dem Soundcheck mit hinterm Mischpult stehen und einen Tip abgeben, welches Mikro leiser und welches lauter gestellt werden sollte. Bei der Generalprobe durfte ich dann, sofern ich nicht eine eingeteilte Rolle hatte, vor der Bühne stehen und mir die musikalischen Leistungen anhören und mir Notizen dazu machen. Meine Rolle in der Show später war so ziemlich die Gleiche wie in der ersten Show. Auch lief es ähnlich. Einziger Unterschied für mich war, dass ich mich mit dem American Medley sicherer fühlte und das dadurch auch besser herüberbringen konnte, so hatte ich zumindest das Gefühl. Nach der Show im Production Meeting fand ich allerdings heraus, dass es Probleme mit Kostümwechseln gab, und jemand nicht auf der Bühne war - ich hatte das garnicht mitbekommen. Ich war total ergriffen vom Publikum, das gröhlend klatschte und tanzte. Es war ein riesiger Spaß. Auch das "mingeln" klappte fiel besser. Ich sprach vor der Show eine Gruppe von 13-jährigen Mädels an, die total lieb waren. Während der Show winkten sie mir immer zu und in der Pause kamen sie angerannt und drückten mich und sagten, wie toll ich wäre und dass sie auch umbedingt ein Uppie werden möchten. Ich delegierte sie natürlich direkt an unser Admission-Team. Noch am selben Abend addeten sie mich bei Facebook:). Außerdem sprach mich eine Frau an, ob sie mir ein paar Fragen stellen könnte. Ich war total begeistert - sie war auf Grund eines Zeitungsartikels gekommen und war völlig überwältigt von der Show. Sie sprach von ihrer Tochter, die gerne etwas derartiges machen wollte und von der Hoffnung die wir in ihr geweckt hatten. An diesem Abend hatte ich wirklich das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben und ich war so froh, dass Jesus bei mir war und ist, dass er aus mir spricht und andere inspiriert und ihnen Hoffnung schenkt. Das erfüllt mich mit soviel Freude, dass ich es kaum ausdrücken kann.

Samstag trafen wir uns eine Stunde später wie gewohnt (9Uhr) und wir hatten Anweisung in Pyjamas zu kommen. Ich weiß nicht, ob das die Beste Idee war, aber ich fühlte mich pudelwohl. Der Tag war geprägt von viel Zuhören und wenig aktiv sein. Klar, wir waren alle müde - aber gerade deshalb wäre ich gern ein bisschen nach draußen gegangen anstatt mich stundenlang darum zu bemühen gerade auf meinem Stuhl zu sitzen und nicht einzuschlafen. Nicht, dass es nicht interessant war, aber wenn man nur vier Stunden geschlafen hat, dann ist man einfach hundemüde und kann nicht einen ganzen Tag lang sitzen und zuhören. Nach dem Abendbrot mit meiner Gastfamilie spielten wir noch ein paar kleine Gesellschaftsspiele, aber dann ging es auch ziemlich schnell ins Bettchen.
Sonntag - ausschlafen bis 9 Uhr - LUXUS! Folgend wurden Kaitlynn und ich mit einem Pancake-Frühstück verwöhnt. Nachdem ich ein paar Dinge erledigt hatten brachen wir zur Budweiser-Brauerei auf um uns deren spezielle Pferde und Wagen anzuschauen. Es war ein Erlebnis für sich, denn ich finde nicht, dass diese Pferde nun soooo besonders waren. Aber es war trotzdem cool;).

Danach ging es zum Mittagessen in die Washington Bar. Eine echt super coole Bar, alles hing voll mit alten Cowboy-Dingen und anderem Krims-Krams, man konnte Pool, Shuffleboard, Air-Hockey und und und spielen, was wir natürlich auch taten. Nach diesem Super-Ereignis wollten wir eigentlich ins Kino, aber alle Kinos waren wegen des Valentinstages völlig überfüllt und so spielten wir das T-shirt Spiel. Es ist eigentlich Apples to apples, nur dass die Punktevergabe etwas unterschiedlich ist. Zum Abendessen machte Janice ein Thanks-Giving-Mahl. Also Truthan mit Cranberry-Sauce und Wackelpudding mit Bananen und und und. Es war sooo viel und es war sooo lecker. Danach saßen wir noch ein bisschen zusammen und haben uns Fotos von Bünde angeguckt. Danach haben wir noch Gesellschaftspiele mit AJ gespielt, während Janice und Dennis unser Hostfamily-book um einen weiteren Eintrag erweiterten. Sie haben sich sehr viel Mühe gegeben. Dennis hat ein Gedicht für uns geschrieben, was mich wirklich beeindruckt hat und ich war sehr gerührt. Alles in allem habe ich die Zeit hier in Fort Collins sehr genossen. Familie Griffith ist super zuvorkommend und sehr gastfreundlich und ich habe sie sehr lieb gewonnen. Wir hatten tolle Gespräche in denen wir uns über Politik, Gesellschaft und Kultur unterhalten haben und ich habe sehr viel über die USA gelernt. Ich hoffe, dass ich morgen in eine neue Familie komme, die zumindest annähernd so herzlich und offen ist, wie Janice' und Dennis' Familie.


PS Es tut mir leid, dass die Fotos nicht an den richten Stellen sind, aber das Programm möchte leider nicht so wie ich möchte.

"ich bin sooo aufgeregt"

Montag - erste Show!! Waren das wirklich vier Wochen? Ich kanns garnicht glauben. Vier Wochen voll harter Arbeit lagen hinter mir und ich war eigentlich richtig schlapp. Ich stand trotzdem früher auf um zumindest die Basics meines Show-Make-Ups schon mal aufzulegen. Ich wollte meinen Kayalstrich nicht in den gefühlten 2min, die uns zum Schminken zur Verfügung standen, in einem stickigen, viel zu kleinen Raum, vor einem Mini-Spiegel machen - das wäre nicht gut gegangen. Völlig müde, kam ich nach einer zwei-stündigen Busfahrt (wir hatten einen Bus wegen sehr viel Schnee verpasst...) am Pinnacle Events Center an. Alle Mädels versuchten einen Platz am Spiegel zu erhaschen - ich war so froh, dass ich das nicht musste. Der Plan für den Tag war: 1. Probe erster Akt 2.Probe zweiter Akt 3. Probe erster und zweiter Akt 4. Nummer drei wird wiederholt. Das heißt alles in allem haben wir die Show drei Mal geprobt bevor wir sie dann am Abend wirklich vorgeführt haben. Die Proben waren okay - auch wenn wir bei jedem Mal müder und müder wurden und unsere Energie gen negativ sank. Zwischen den Proben hatte ich dann noch Gesangsproben, die ziemlich anstrengend waren - wir waren immer nur zwei pro Stimme und wenn du da einmal unkonzentriert warst, warst du gleich raus. Abend hatten wir dann nach dem Abendessen ein bisschen Zeit zum Umziehen, noch einmal dreifache Schminke auflegen und versuchen die Nervosität in den Griff zu bekommen. Eine Stunde vor Showbeginn hatten wir dann unseren ersten "Green Room". Das ist ein Treffen, wo wir ein bisschen angeheizt werden sollen, wo nochmal die letzten Show-Verbesserunen preisgegeben werden und nochmal die Greupenstärke hervorgerufen werden soll. Wir sangen Partylieder und ließen nochmal alles raus, was uns belastet hat. Die letzte halbe Stunde vor der Show ist dann "mingeling" angesagt. Wir sollen in das Publikum gehen, Gäste begrüßen, Leute ansprechen, Fragen stellen und gute Laune verbreiten. Anfangs standen alle Uppies in einem großen Pulk, weil keiner sich wirklich traute fremde Leute anzusprechen. Aber die Schüchternheit verflog sehr schnell und es machte viel Spaß all diese gespannten Leute zu treffen und sie zu fragen, wie sie dazu gekommen sind, sich unsere Show anzuschauen. Fünf Minuten vor Beginn checkte ich dann nochmal ob ich mein Kostüm für Carrickfergus herausgelegt hatte und ob sich die Showliste geändert hatte (oh ja, das kann passieren!) und platzierte mich völlig augeregt Stage left hinter den Vorhang. Alle waren völlig hibbelig und jede zwei Sekunden kam jemand, der gedrückt werden wollte. Ich war zwar aufgeregt, aber sehr positiv gestimmt. Wir hatten noch mit ein paar Leute gebetet, was mir sehr gut getan hatte. Und dann...endlich...die Show began! HILFE - was muss ich tun. Für mich stand auf dem Plan: Erster Akt: Brigde Jammer für Sing you Song, was bedeutet, dass ich während der Bridge auf die Bühne gehe und so viel Energie wie möglich überbringe. Das klappte eigentlich ganz gut - auch wenn wir ziemlich müde waren, war unsere Energie fantastisch und es machte viel Spaß. Nach dem ersten Song (Sing your Song) kamen die Vorstellungen unsere Länder. Nach jedem vierten Land, wurde "up, up with people" gesungen. Deutschland war im zweiten Block und so gingen wir nach vorne und sagten unsere Namen...das hörte sich dann so an: Christin...Lisa...Fredericke...Sonja.......GERMANY(alle zusammen), während Andy winkend am Klavier stand. Danach wieder "up, up with people". So wurden alle Länder vorgeführt - bis auf Belgien und USA. Für die United states wurden nur Representaten ausgewählt und die anderen winkten im Hintergrund. Belgien wurden im folgenden Lied vorgestellt, da es ein flämisches Lied war (Vrolicke, Vrolicke frienden). Während dieses Lieds musste ich mich für das irische Lied Carrickfergus umziehen, da ich in dem Lied hinter der Solistin stand und den Altpart in ein Mikro sang. Danach war ich erstmal ein wenig relaxter, da ich bis zu Shosholoza (afrikanisches Lied), mit dem kompletten Cast sang/tanzte. Ab Shosholoza war ich dann in einer Mic-Group. Es gibt für jede Stimme ein Mikrophone, an dem jeweils zwei Personen stehen. Nach Shosholoza kam dann noch das Love-Medley, was ich auch vor dem Mikro sang. Danach kam die 20-minütige Pause, in der wieder "mingeling" angesagt war. Für den kompletten zweiten Akt stand ich vor dem Mikro und sang so gut wie möglich. Nach der Show mussten wir nochmal in das Publikum - aber das war echt schön, denn alle guckten dich an und sagten Dinge, wie tolle Energie, tolle Ausstrahlung oder einfach nur Danke. Nach 15 min fingen dann die sign outs an. Jeder war also eingeteilt für entweder Tech (Strike), Admission (Interviews mit potenziellen Uppies) oder verschiedene Meetings. Ich hatte ein Production Meeting mit Hans Nelson (unserem Production Manager), Laura (seinem Intern), Laura Lynn Horst (Vocal Instructor und mein Intern-Staff) und mir. Wir besprachen ein bisschen, wie die Show war und Hans sagte, dass sein Mentor gesagt hatte, dass es aussah als wären wir schon in unserer 5. oder 6. Stadt. GROßES LOB. Später säuberte ich dann noch die Umkleiden und um 12 Uhr nachts durften wir endlich abgeholt werden. Ich war soooo müde. Danach mussten wir noch zuende packen und unser Zimmer und unser Bad sauber machen (nochmals...). Ich war so froh als ich um 2 Uhr nachts endlich erschöpft ins Bett fiel. Das war also unsere allererste Show.

Sonntag, 7. Februar 2010

der Rest der Woche - Training, Training, Training

Dienstag bis Donnerstag war wirklich nichts besonderes…viele, viele lange Probentage – mal mit Kostümen, mal mit Schminke, mal ohne alles, mal mit Band, mal ohne, mal mit Stopps und mal ohne…! Daher werde ich nur Besonderheiten hervorheben: Am Mittwoch hatten wir ein bisschen Zeit mit Lynn (unserer krassen Direktorin), sie wollten den richtigen Spirit in uns erwecken. Wir machten Übungen, wie zum Beispiel: Jeder suchte sich einen Partner, der die Augen schloss und dann sollte man die Person berühren ohne sie wirklich anzufassen. Es ging hauptsächlich darum, eine Beziehung zum Publikum aufzubauen und ihnen etwas vermitteln zu wollen. Am Anfang dachten wir alle – hmmm seltsam. Aber es war wirklich gut und viele haben dabei etwas hinter sich gelassen. Am Donnerstag hatten wir neben Proben unseren ersten STRIKE. Was ist das? Strike ist der Abbau einer Bühne und dazu kommt dann Load in (alles muss in den Truck…). Wir wurden also mit vielen verschiedenen Arten von Boxen vertraut gemacht und bauten u.a. zwei Supertower ab (spacy oder?). Ein bisschen schade war, dass am Schluss nicht mehr alle, die für Tech (also für Strike) eingeteilt waren, wirklich mitgearbeitet haben. Anfangs waren wir bestimmt 30 Leute – am Schluss waren Nina, Kimia und ich alleine mit den Staffs. Ich hatte den Masterplan hihi. Eigentlich hielt ich nur einen Plan in der Hand, wie der Truck zu beladen sei, aber alle nannten mich die Masterin. Es klappte auch echt gut – ich sagte immer vorher an, was folgend kommen würde, sodass andere das schon vorbereiten konnten, während ich im Truck arbeitete. Gaby (der, der das alles beaufsichtigte) war sehr zufrieden mit uns.
Heute (Freitag) trafen wir uns zum ersten Mal im Pinnacle Events Center. Nach einer etwas längeren Busfahrt, als gewohnt, hatten wir ein etwas anderes Morning Meeting als sonst. Die Internships wurden vergeben und jedes Team, das Intern aufnahm, hatten sich eine lustige Art ausgedacht, dies preiszugeben. Sissi ist nun ein Logistic-Intern. Und ich --- jaaaa, ich bin der Vocal-Intern. Was das genau heißt, weiß ich noch nicht, aber spätestens in Fort Collins geht es los und dann werde ich mehr wissen. Laura Lynn (Vocal Instructor) hatte unter ein paar Sitze Zettelchen geklebt. Sie war als Detective verkleidet und sagte sie suche nach Hinweisen. Jeder, der einen Zettel in der Hand hatte, musste nach vorne kommen. Folgend mussten sich die Buchstaben sortieren und dann stand mein Name auf der Bühne. Der Rest des Tages war von Vocals geprägt. Die Mic-Groups sollten nochmal alles durchgehen – leider können wir immernoch nicht alles und Michael unser Vocal-„Leader“, gibt uns keine Musik, weil er sagt wir sollen uns besser konzentrieren. Das ist echt super hart. Naja ich versuche viel mit Laura (Schweiz) zu üben und dann wird das schon irgendwie klappen. In unserer Mittagspause hatten wir super Gespräche mit den Students vor Ort. Das Pinnacle Center ist nicht nur ein riesiges Auditorium, sondern auch eine High School, sodass wir viele Leute werben konnten oder auch einfach nur mit ihnen reden konnten. Um 4PM hatten wir dann zum ersten Mal einen Full Run auf der Bühne, auf der wir später stehen werden!!! Vorher hatte Laura Lynn mich gebeten mit ihr einen Soundcheck zu singen, sodass die Tech-Leute alles einstellen können. Ich stand also auf dieser großen Bühne nur mit Laura Lynn und sang vor allen in ein Mikro, was meines Erachtens viel zu laut war. Alle waren, wie immer, ziemlich geschafft vom ganzen Gewusel. Wir wollten also mit dem Bus nach nur noch nach Haus. Lance (Hopy Tribe, USA) und Sonja (Bonn, GER) hatten schon am morgen in unserem Bus gesessen und so wollten wir auch mit ihnen nach Haus fahren (bzw. zumindest bis Downtown, weil sie in der anderen Richtung wohnen). Wir fanden auch die richtige Haltestelle und alles lief zunächst wie geschmiert. Leider ging das nicht so weiter. Wir standen für unseren Tranferbus auf der falschen Seite und so konnten wir ihm nur hinterher schauen. Schade…denn der nächste Bus sollte erst in einer Stunde kommen. Lance rief seinen Hostdad an, um ihm zu sagen, dass er später kommen würde – der sagte aber SOFORT er würde uns abholen. Sissi rief auch an und sagte, dass wir später kommen würden. Elena teilte uns mit, dass wir dann lieber zu einer anderen Haltestelle (noch ein bisschen weiter weg…) fahren sollten. Wir warteten also gemeinsam auf Lance und Sonjas Hostdad in einem Burgerking und schlürften Milchshakes. Da er nach 50 min noch nicht da war, und wir nicht wussten, ob im Auto genug Platz für uns alle sei, entschieden Sissi und ich den Bus zu nehmen. Dazu kam noch, dass sie eigentlich noch nicht mal über Downtown fahren müssten und allein das wäre ein riesiger Umweg gewesen, geschweige denn uns nach Haus zu bringen (ca. eineinhalb Stunden längere Fahrt….). Alles in allem brauchten wir über vier Stunden für diese Busfahrt und waren dementsprechend fertig. Abendessen gab es in einem mexikanischen Fastfoodrestaurant namens Qdoba. Am nächsten Morgen mussten wir um 4.45am aufstehen, damit wir pünktlich um 8.30pm beim Pinnacle Center sein konnten. Man glaubt es nicht – aber es war wirklich so. Trotzdem haben Sissi und ich versucht mit voller Energie in den Tag zu gehen. Während der Proben, bekam ich ein super tolles Lob von Aude – sie sagte, ich weiß nicht, wie du es machst Christin, aber du scheinst einfach nur so – selbst wenn du hinten stehst, hab ich das Gefühl du bist wie eine Sonne. Da ist etwas ganz Besonderes in dir – verlier das nicht. Ich war so glücklich. Jesus wirkt in mir und andere können es erkennen. Ich hatte nicht gut geschlafen und war super müde und trotzdem hat Gott mich scheinen lassen – das bedeutet mir sehr viel und machte den ganzen Tag so viel besser. Ich ging fröhlich ins Bett, auch wenn es super, super kalt war. Heute (Sonntag) Morgen konnten wir ausschlafen, was wir total ausgenutzt haben. Es hat so gut getan, mal wieder so lange zu schlafen, wie man eigentlich möchte. Sissi und ich wollten dann unbedingt heute noch was Schönes machen, obwohl Elena und Stephen eigentlich zuhause bleiben wollten. Schlussendlich schafften wir es in das Denver Art Museum zu kommen. Es war fantastisch – viele tolle Bilder und Kunstwerke. Zum Beispiel war ein Raum da, der auf Körpertemperatur reagierte – es wurde lauter und andere Töne spielten mit herein und außerdem veränderten sich die Bilder an der Wand. Ich war ziemlich lang in diesem Raum, weil ich das total fantastisch fand. Nach dem Museumsbesuch gingen wir zu Fuß in die Stadt, um ein Handy für mich zu kaufen. Da ich bald nicht mehr mit Sissi in einer Familie sein werde und es hier ein großes Problem zu sein scheint, kein Handy zu haben, entschied ich mich dafür ein Prepaid-Handy zu kaufen, bei dem ich nichts dafür bezahlen muss, dass mich andere anrufen. Leider hatte die Verkäuferin gar keine Ahnung von dem, was sie da tat und verzweifelte vollkommen. Nach einer Stunde (!!) hatte sie es dann geschafft, die Konditionen herauszubringen und ein Telefon zu aktivieren. Dann gab es aber wieder Probleme mit irgendeiner Nummer und das ganze Spiel ging nochmal los. Es war wirklich ziemlich zäh und sie tat mir Leid, aber eigentlich sollte sie mehr Ahnung davon haben. Naja, jetzt habe ich jedenfalls ein Handy auf dem ich angerufen werden kann und von dem ich auch SMS empfangen kann. Außerdem kann ich euch SMS schicken und das ist alles inklusive. Ich habe jetzt 60 Dollar für alles zusammen – d.h. Anrufe, SMS und Handy inklusive bezahlt. Das geht erstmal für einen Monat und wenn ich es dann weiter benutzen möchte kann ich es einfach mit 15 Dollar aufladen. Es war ein guter Deal;) und ich fühle mich so ein bisschen sicherer, falls ich allein in eine Hostfamily komme oder mal irgendwo allein hingehe. Meine Nummer ist: +1 – 720 – 530 – 9252. Also, falls etwas ist könnt ihr mich immer VOR 8Uhr morgens (bei euch 16Uhr) und in meiner Mittagspause erreichen (von 12Uhr bis 13Uhr – bei euch also 20-21 Uhr). Ich freu mich über jeden Anruf (von Skype aus kostet es übrigens nur wenige Cents). Nach diesem Kaufakt aßen wir noch schön bei Whole Foods. Leider mag unsere Hostfamily kein American Football..heute war Superbowl und alle anderen waren auf tollen Parties, aber okay – wir hatten einen ruhigen Abend und das war auch gut. Ich werde gleich noch packen (man glaubt es nicht aber morgen ist Show und dann geht’s am Dienstagmorgen nach Fort Collins!) und dann so früh wie möglich ins Bettchen verschwinden. Meldet euch

Donnerstag, 4. Februar 2010

das war was...

freitag - puuuuh. Der Tag fing super an - dieser Ausblick auf den See direkt von meinen Bett aus - fantastisch! Zum Frühstück eine Scheibe selbstgemachtes Brot - herrlich:). Im Bus machte ich dann Bekanntschaft mit ein paar Fahrgästen, die mich gleich als Ausländer identifiziert hatten. Es ist ziemlich komisch. Alle sind so super ruhig im Bus - nur wenn jemand fremdes drin sitzt sind alle hell auf begeistert. Jedenfalls hatten wir zu Beginn Home Team Meeting. Wir hatten abgemacht, dass jeder aus unserem Team mal etwas vorbereit. Thibaud aus Belgien und Teke aus Finnland waren drangewesen. Sie spielten mit uns ein Spiel, bei dem man Rücken an Rücken stehen musste und auf 3 wandte man sich dem Anderen zu und durfte nicht lachen. Es war echt spaßig zu sehen, was andere für Fratzen machen können. Anschließend quälten wir uns mit Walk - Thrus durch den Tag. Dieses ganze Prozedere ist so super anstrengend- man glaubt es nicht - es ist ja eigentlich nur stehen, manchmal singen und tanzen. Aber dann redet der eine und dann dauert alles länger und es zieht sich und Leute werden böse, weil x das gemacht hat und y das. Eieiei...ich weiß nicht, ob ich nicht genug getrunken hatte und ich einfach nen bisschen zuviel gegeben habe. Jedenfalls bin ich leider umgekippt - mir war das natürlich super peinlich, auch wenn alle sagten - nein Tini, das darf dich nicht peinlich sein - Hauptsache: dir geht es gut. Die Staff-Member haben für meinen Geschmack etwas überreagiert - sie haben gleich den Notarzt gerufen. Ich hatte das Gefühl, dass der sich auch ein bisschen überflüssig vorkam, aber naja. Erst wollte die mich im Krankenhaus durchchecken, aber ich verweigerte dies, nahm mir eine Flasche Wasser und wollte am Liebsten im Erdboden versinken. Im weiteren Verlauf des Tages stand noch unser erstes Cast-Meeting auf dem Programm. Sinn des Ganzen war es ein Mission Statement für CAST A 2010 zu erstellen. Wir sammelten Wertvorstellungen in Kleingruppen und stimmten dann ab. Unsere drei gewählten Wörter am Schluss waren Catalyst, Unity und Respect.
Am Abend hatten wir dann ein Potluck-Dinner. Jeder brachte etwas zu Essen für 8 Personen und wir aßen zusammen. War echt schön, auch wenn Sissi leider nicht dabei war. Leider war der Rest des Abends nicht so schön. Ich hatte mit Elaine ausgemacht, dass ich sie anrufen würde, wann sie mich vom Park n Ride abholen sollte. Da ich kein Handy hab und Elena, die auch beim Dinner war, anbot, Elaine von zuhause anzurufen um Bescheid zu geben, fuhr ich los, mit der Hoffnung, dass alles wie geplant klappen würde. Wie geplant kam ich um 9.19 pm am Park n Ride an. Keine Elaine in Sicht. Zunächst dachte ich - hm, die ist bestimmt nur ein bisschen zu spät oder hat sich vertan. Dann dachte ich darüber nach, ob Elena vielleicht vergessen hatte anzurufen. Es wurde immer kälter und es war super windig. Außerdem stand ich auf einem verlassenen Busbahnhof - ganz alleine, als Ausländerin und das im Dunkeln. Nach einer Stunde und 10 abgefrorenen Zehen, sowie blauen Lippen, entschied ich mich ein Restaurant oder ähnliches aufzusuchen und zu versuchen jemanden zu erreichen. In einem Mexikanischen Restaurant versuchte ich dann etliche Male Elaine anzurfen - es klilngelte und dann kam eine seltsame Durchsagen, die etwas mit einem Hotelgast beinhaltete. Sehr komisch! Ich dachte, dass sie vielleicht nicht abnimmt, weil sie gerade auf dem Weg ist. Ich wusste, dass der Weg 8 min lang ist. Ich entschied mich also erneut nach draußen zu gehen und eine weitere viertel Stunde zu warten. Niemand in Sicht. Es wurde immer kälter und ich war hundemüde. Also gucke ich was ich für Nummern bei mir hatte. Da wäre Elaines, Daves und Andys (ein anderer Hostdad). Ich versuchte es zuerst bei Dave. Es erklang eine super komische Durchsage, die ich nicht verstand. Nach drei Versuchen gab ich auf. Langsam fühlte ich mich auch schlecht, weil ich soviel an dem Restaurant-Telefon hang. Letzte Möglichkeit, nach weitern drei Versuchen bei Elaine, war Andy. Es endete damit, dass Andy mit aus dem 30-Minuten-entfernten Thornton abholte und etliche Leute meinetwegen wach waren. Ich schlief mit bei Andy in Marisols Bett. Elena hatte während dessen bei Dave angerufen (ich weiß nicht, warum es bei ihr geklappt hat...) um ihm zu sagen, dass sie Elaine nicht erreichen kann.Dave hatte daraufhin auch versucht sie zu erreichen. Alle hinterließen tausende Nachrichten, von denen keine Einzige sie erreichte. Währenddessen machte Elaine sich super Sorgen. Da sie am Umziehen ist, hatte sie bei ihrer Telefongesellschaft beantragt, dass sie für einen Monat Telefonanschluss an beiden Orten hat (sowie Internet und TV). Die hatten das aber leider nicht richtig gemacht/verstanden und hatte in Folge dessen ihren Telefonanschluss in ihrem alten Haus ganz gekappt. Sie wusste davon nichts – das heißt, sie wartete vergebens auf einen Anruf. Sie wartete auf dem Park n Ride von 7pm bis 9pm. Wir verpassten uns also nur um 20 Minuten. Ich hatte zwar die Adresse aus einem Telefonbuch herausgefunden, aber ich dachte, dass wenn sie nicht an ihr Telefon geht, ist sie vielleicht noch am auspacken in ihrem neuen Apartment. Nachdem sie am nächsten Morgen immernoch nicht abnahm und ich mir ernsthafte Sorgen machte, beschloss ich, Kenneth und Wendy Judd (meine Hostfamily von vor zwei Jahren von Temple Sinai) anzurufen und sie nach Elaines Handynummer zu fragen. Ich wusste zwar, dass sie das eigentlich nie bei sich hatte, aber ich hatte die Hoffnung, dass sie es trotzdem bei sich haben würde. Kenneth war erstmal total verdattert. Ich erklärte schnell wer ich war und er konnte sich sehr schnell erinnern. Er sagte, ich habe zwar eine Nummer, aber die ist SUPER alt. Hm…ich sagte, dass es einen Versuch Wert wäre. Man muss auch mal Glück haben und siehe da – Elaine meldete sich. Sie hatte in meinen Unterlagen nach Nummern gesucht, aber, die die sie gefunden hatte, hatten nicht funktioniert. Ein Riesentrubel um mich. Es tat mir so Leid für alle Beteiligten – ich schrieb jedem ein kleines Briefchen mit deutscher Schokolade als Entschuldigung. Andy brachte mich am Samstag Mittag nach Hause. Aber nicht irgendwie… wir fuhren erst durch die Waschanlage und dann im offenen Cabriot mit „Barbie Girl“ ganz laut aufgedreht und mitsingend. Marisol und ich sangen ganz laut mit und das tat echt super gut – auch wenn es wirklich sehr kalt war. Bei Elaines Haus angekommen, hatte sie angerufen, dass sie bei ihrem Apartment sei und ich durch die Garage gehen sollte. Ich war so gegen 13 Uhr da…da ich weder Buch fand, noch Internet oder Telefon funktionierte, setzte ich mich ein bisschen an den See. Es war zwar kalt, aber die Sonne schien wunderschön. Später schlief ich bis 17 Uhr durch und war sehr froh darüber. Elaine war in der Zwischenzeit zurückgekehrt und war ganz glücklich mich heil und gesund wiederzusehen. Wir gingen abends für insgesamt neun Dollar essen. Es war ein mexikanisches Restaurant namens 3 Margaritas. Es war super lecker, wir hatten nur einfach nicht so großen Hunger und so nannte Elaine mich cheap date;). Nach dem Essen fuhren wir noch in ihr neues Apartment. Wir wollten das eigentlich am Sonntag machen, aber da ich mich gern mit Chelsie und Wendy (zwei Freunden aus der Temple Sinai Youth Group) treffen wollte, entschieden wir uns spontan dazu den Abend zu nutzen. Die Wohnung ist in einem Art Altenheim. Trotzdem würde ich es nicht als solches bezeichnen. Mehr ein Hotel…so viele Aktivitäten, die sie täglich nutzen kann. Auch wenn Elaine traurig darüber ist, ihr unersetzbares Haus zu verlassen, freut sie sich auf die vielen Kontakte, die sie dort knüpfen kann. Nach einer vollen Besichtigung der beschaulichen Wohnung fuhren wir nach Haus, ich nahm erneut ein wunderbares Bad und ging ziemlich früh ins Bettchen. Am Sonntag gab es zum Frühstück erneut selbstgemachtes Brot und frische Früchte. Das war wirklich einmalige Klasse. Um 11 Uhr holten mich dann Chelsie und Wendy ab und wir fuhren nach Denver Downtown. Wir aßen zu Mittag ganz traditionell bei Johnny Rockets und hatten uns super viel zu erzählen. Später trafen wir uns dann noch mit Andy und Fred (zwei meiner deutschen Castmates) in einem Cafe. Eigentlich wollten wir in ein deutsches Cafe namens Berlin – das hatte nur leider noch nicht geöffnet. Später blieben die beiden noch ein bisschen mit mir bei Elaine. Als sie dann fahren wollten, entschied sich Elaine spontan uns zum Essen auszuführen (erneut…). Dieses Mal ging es auf meinen Wunsch hin zu einem Italiener, wo ich einen suuuuper leckeren Salat mit Hähnchenbruststreifen aß. Dazu gab es frisches Ciabatta. Es war fantastisch. Danach packte ich nur noch meine Sachen und unterhielt mich mit Elaine.
Montag morgen musste ich mich dann leider von Elaine verabschieden. Ich fand es sehr schade und sie auch, aber sie hat mir versprochen wieder nach Bünde zu kommen, wenn Mama ihr noch ein Mal das Ratatouille von letztem Mal macht. Sie schwärmt immer noch überschwenglich davon. Im Sherman Center angekommen empfingen mich alle mit den Worten, wie ausgeschlafen und glücklich aussehen würde. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sonst sooo schlimm aussehe, dass es allen auffiel:D. Ab Neun hatten wir ein Seminar namens „life in a fish bowl“ – es ging darum, uns klar zu machen, dass alles, was wir sagen oder machen, UWP repräsentiert und eben nicht mehr nur uns. Im Grundsatz versteh ich das wohl, trotzdem fand ich, dass es ein bisschen übertrieben wurde und mit der Meinung stand ich auch nicht alleine da. Nach Stunden, die wir mit Singen und Tanzen verbrachten, mussten wir noch Walkthrus beider Akte überstehen, bevor wir nach Hause konnten. Wir waren total geschafft…Sissi und ich mussten früher gehen, da es Probleme mit dem Abholen vom Busstopp gab. Bald darauf ging es ziemlich schnell in die Falle...