freitag - puuuuh. Der Tag fing super an - dieser Ausblick auf den See direkt von meinen Bett aus - fantastisch! Zum Frühstück eine Scheibe selbstgemachtes Brot - herrlich:). Im Bus machte ich dann Bekanntschaft mit ein paar Fahrgästen, die mich gleich als Ausländer identifiziert hatten. Es ist ziemlich komisch. Alle sind so super ruhig im Bus - nur wenn jemand fremdes drin sitzt sind alle hell auf begeistert. Jedenfalls hatten wir zu Beginn Home Team Meeting. Wir hatten abgemacht, dass jeder aus unserem Team mal etwas vorbereit. Thibaud aus Belgien und Teke aus Finnland waren drangewesen. Sie spielten mit uns ein Spiel, bei dem man Rücken an Rücken stehen musste und auf 3 wandte man sich dem Anderen zu und durfte nicht lachen. Es war echt spaßig zu sehen, was andere für Fratzen machen können. Anschließend quälten wir uns mit Walk - Thrus durch den Tag. Dieses ganze Prozedere ist so super anstrengend- man glaubt es nicht - es ist ja eigentlich nur stehen, manchmal singen und tanzen. Aber dann redet der eine und dann dauert alles länger und es zieht sich und Leute werden böse, weil x das gemacht hat und y das. Eieiei...ich weiß nicht, ob ich nicht genug getrunken hatte und ich einfach nen bisschen zuviel gegeben habe. Jedenfalls bin ich leider umgekippt - mir war das natürlich super peinlich, auch wenn alle sagten - nein Tini, das darf dich nicht peinlich sein - Hauptsache: dir geht es gut. Die Staff-Member haben für meinen Geschmack etwas überreagiert - sie haben gleich den Notarzt gerufen. Ich hatte das Gefühl, dass der sich auch ein bisschen überflüssig vorkam, aber naja. Erst wollte die mich im Krankenhaus durchchecken, aber ich verweigerte dies, nahm mir eine Flasche Wasser und wollte am Liebsten im Erdboden versinken. Im weiteren Verlauf des Tages stand noch unser erstes Cast-Meeting auf dem Programm. Sinn des Ganzen war es ein Mission Statement für CAST A 2010 zu erstellen. Wir sammelten Wertvorstellungen in Kleingruppen und stimmten dann ab. Unsere drei gewählten Wörter am Schluss waren Catalyst, Unity und Respect.
Am Abend hatten wir dann ein Potluck-Dinner. Jeder brachte etwas zu Essen für 8 Personen und wir aßen zusammen. War echt schön, auch wenn Sissi leider nicht dabei war. Leider war der Rest des Abends nicht so schön. Ich hatte mit Elaine ausgemacht, dass ich sie anrufen würde, wann sie mich vom Park n Ride abholen sollte. Da ich kein Handy hab und Elena, die auch beim Dinner war, anbot, Elaine von zuhause anzurufen um Bescheid zu geben, fuhr ich los, mit der Hoffnung, dass alles wie geplant klappen würde. Wie geplant kam ich um 9.19 pm am Park n Ride an. Keine Elaine in Sicht. Zunächst dachte ich - hm, die ist bestimmt nur ein bisschen zu spät oder hat sich vertan. Dann dachte ich darüber nach, ob Elena vielleicht vergessen hatte anzurufen. Es wurde immer kälter und es war super windig. Außerdem stand ich auf einem verlassenen Busbahnhof - ganz alleine, als Ausländerin und das im Dunkeln. Nach einer Stunde und 10 abgefrorenen Zehen, sowie blauen Lippen, entschied ich mich ein Restaurant oder ähnliches aufzusuchen und zu versuchen jemanden zu erreichen. In einem Mexikanischen Restaurant versuchte ich dann etliche Male Elaine anzurfen - es klilngelte und dann kam eine seltsame Durchsagen, die etwas mit einem Hotelgast beinhaltete. Sehr komisch! Ich dachte, dass sie vielleicht nicht abnimmt, weil sie gerade auf dem Weg ist. Ich wusste, dass der Weg 8 min lang ist. Ich entschied mich also erneut nach draußen zu gehen und eine weitere viertel Stunde zu warten. Niemand in Sicht. Es wurde immer kälter und ich war hundemüde. Also gucke ich was ich für Nummern bei mir hatte. Da wäre Elaines, Daves und Andys (ein anderer Hostdad). Ich versuchte es zuerst bei Dave. Es erklang eine super komische Durchsage, die ich nicht verstand. Nach drei Versuchen gab ich auf. Langsam fühlte ich mich auch schlecht, weil ich soviel an dem Restaurant-Telefon hang. Letzte Möglichkeit, nach weitern drei Versuchen bei Elaine, war Andy. Es endete damit, dass Andy mit aus dem 30-Minuten-entfernten Thornton abholte und etliche Leute meinetwegen wach waren. Ich schlief mit bei Andy in Marisols Bett. Elena hatte während dessen bei Dave angerufen (ich weiß nicht, warum es bei ihr geklappt hat...) um ihm zu sagen, dass sie Elaine nicht erreichen kann.Dave hatte daraufhin auch versucht sie zu erreichen. Alle hinterließen tausende Nachrichten, von denen keine Einzige sie erreichte. Währenddessen machte Elaine sich super Sorgen. Da sie am Umziehen ist, hatte sie bei ihrer Telefongesellschaft beantragt, dass sie für einen Monat Telefonanschluss an beiden Orten hat (sowie Internet und TV). Die hatten das aber leider nicht richtig gemacht/verstanden und hatte in Folge dessen ihren Telefonanschluss in ihrem alten Haus ganz gekappt. Sie wusste davon nichts – das heißt, sie wartete vergebens auf einen Anruf. Sie wartete auf dem Park n Ride von 7pm bis 9pm. Wir verpassten uns also nur um 20 Minuten. Ich hatte zwar die Adresse aus einem Telefonbuch herausgefunden, aber ich dachte, dass wenn sie nicht an ihr Telefon geht, ist sie vielleicht noch am auspacken in ihrem neuen Apartment. Nachdem sie am nächsten Morgen immernoch nicht abnahm und ich mir ernsthafte Sorgen machte, beschloss ich, Kenneth und Wendy Judd (meine Hostfamily von vor zwei Jahren von Temple Sinai) anzurufen und sie nach Elaines Handynummer zu fragen. Ich wusste zwar, dass sie das eigentlich nie bei sich hatte, aber ich hatte die Hoffnung, dass sie es trotzdem bei sich haben würde. Kenneth war erstmal total verdattert. Ich erklärte schnell wer ich war und er konnte sich sehr schnell erinnern. Er sagte, ich habe zwar eine Nummer, aber die ist SUPER alt. Hm…ich sagte, dass es einen Versuch Wert wäre. Man muss auch mal Glück haben und siehe da – Elaine meldete sich. Sie hatte in meinen Unterlagen nach Nummern gesucht, aber, die die sie gefunden hatte, hatten nicht funktioniert. Ein Riesentrubel um mich. Es tat mir so Leid für alle Beteiligten – ich schrieb jedem ein kleines Briefchen mit deutscher Schokolade als Entschuldigung. Andy brachte mich am Samstag Mittag nach Hause. Aber nicht irgendwie… wir fuhren erst durch die Waschanlage und dann im offenen Cabriot mit „Barbie Girl“ ganz laut aufgedreht und mitsingend. Marisol und ich sangen ganz laut mit und das tat echt super gut – auch wenn es wirklich sehr kalt war. Bei Elaines Haus angekommen, hatte sie angerufen, dass sie bei ihrem Apartment sei und ich durch die Garage gehen sollte. Ich war so gegen 13 Uhr da…da ich weder Buch fand, noch Internet oder Telefon funktionierte, setzte ich mich ein bisschen an den See. Es war zwar kalt, aber die Sonne schien wunderschön. Später schlief ich bis 17 Uhr durch und war sehr froh darüber. Elaine war in der Zwischenzeit zurückgekehrt und war ganz glücklich mich heil und gesund wiederzusehen. Wir gingen abends für insgesamt neun Dollar essen. Es war ein mexikanisches Restaurant namens 3 Margaritas. Es war super lecker, wir hatten nur einfach nicht so großen Hunger und so nannte Elaine mich cheap date;). Nach dem Essen fuhren wir noch in ihr neues Apartment. Wir wollten das eigentlich am Sonntag machen, aber da ich mich gern mit Chelsie und Wendy (zwei Freunden aus der Temple Sinai Youth Group) treffen wollte, entschieden wir uns spontan dazu den Abend zu nutzen. Die Wohnung ist in einem Art Altenheim. Trotzdem würde ich es nicht als solches bezeichnen. Mehr ein Hotel…so viele Aktivitäten, die sie täglich nutzen kann. Auch wenn Elaine traurig darüber ist, ihr unersetzbares Haus zu verlassen, freut sie sich auf die vielen Kontakte, die sie dort knüpfen kann. Nach einer vollen Besichtigung der beschaulichen Wohnung fuhren wir nach Haus, ich nahm erneut ein wunderbares Bad und ging ziemlich früh ins Bettchen. Am Sonntag gab es zum Frühstück erneut selbstgemachtes Brot und frische Früchte. Das war wirklich einmalige Klasse. Um 11 Uhr holten mich dann Chelsie und Wendy ab und wir fuhren nach Denver Downtown. Wir aßen zu Mittag ganz traditionell bei Johnny Rockets und hatten uns super viel zu erzählen. Später trafen wir uns dann noch mit Andy und Fred (zwei meiner deutschen Castmates) in einem Cafe. Eigentlich wollten wir in ein deutsches Cafe namens Berlin – das hatte nur leider noch nicht geöffnet. Später blieben die beiden noch ein bisschen mit mir bei Elaine. Als sie dann fahren wollten, entschied sich Elaine spontan uns zum Essen auszuführen (erneut…). Dieses Mal ging es auf meinen Wunsch hin zu einem Italiener, wo ich einen suuuuper leckeren Salat mit Hähnchenbruststreifen aß. Dazu gab es frisches Ciabatta. Es war fantastisch. Danach packte ich nur noch meine Sachen und unterhielt mich mit Elaine.
Montag morgen musste ich mich dann leider von Elaine verabschieden. Ich fand es sehr schade und sie auch, aber sie hat mir versprochen wieder nach Bünde zu kommen, wenn Mama ihr noch ein Mal das Ratatouille von letztem Mal macht. Sie schwärmt immer noch überschwenglich davon. Im Sherman Center angekommen empfingen mich alle mit den Worten, wie ausgeschlafen und glücklich aussehen würde. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sonst sooo schlimm aussehe, dass es allen auffiel:D. Ab Neun hatten wir ein Seminar namens „life in a fish bowl“ – es ging darum, uns klar zu machen, dass alles, was wir sagen oder machen, UWP repräsentiert und eben nicht mehr nur uns. Im Grundsatz versteh ich das wohl, trotzdem fand ich, dass es ein bisschen übertrieben wurde und mit der Meinung stand ich auch nicht alleine da. Nach Stunden, die wir mit Singen und Tanzen verbrachten, mussten wir noch Walkthrus beider Akte überstehen, bevor wir nach Hause konnten. Wir waren total geschafft…Sissi und ich mussten früher gehen, da es Probleme mit dem Abholen vom Busstopp gab. Bald darauf ging es ziemlich schnell in die Falle...
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