Sonntag, 14. Februar 2010

Fort Collins! ... ich sollte jetzt aufgeregt sein - ahhh!

Dienstag war unser erster Travel-Day. Wir mussten um 5.30Uhr aufstehen, um um 8 Uhr am Pepsis Center, wo unsere Busse schon warteten, zu sein. Nach einer kurzen Verabschiedung von unserer Hostfamilie ging ich noch zu Andy - dem Hostdad von Michael und Marisol, der mich in der einen Nacht abgeholt hatte, und wollte mich von ihm verabschieden. Er hatte für Sissi und mich eine Karte geschrieben und Schokolade und ein Kuscheltier. Ich musste fast weinen, weil er einfach ein so toller Mensch ist und ich so froh war, dass ich treffen durfte. Außerdem hatten er für den ganzen Cast Donuts gekauft! Im Bus erlebte ich dann mein erstes Busdate.

Breton Shepherd - unser Drummer! Wir sprachen viel über Ranches und Cowboys - das war echt cool. Ich war froh, dass ich ihn gefragt hatte, denn wir konnten außerdem über Musik sprechen, was mir viel Spaß machte. Alles in allem war er ein wunderbares Busdate. Der Plan war eigentlich, dass wir für zwei Stunden an einem Outlet-Center anhalten würde. Das Center war allerdings geschlossen, sodass der Plan schnell gecancled wurde. Plan B war eine Shopping-Mall in Fort Collins. Der Plan wurde allerdings aus unerfindlichen Gründen auch nicht durchgeführt. Am Ende hatten wir dann zwei Stunden in Fort Collins "Downtown" - sehr klein! Ich setzte mich mit Sissi, Lynn(Norwegen) und Delphine(Belgien) in ein Cafe, da es draußen so kalt war, und tranken einen schönen heißen Tee. Nach dieser kleinen Mittagspause, fuhren wir mit drei vermissten Cast-Mates zur Uni (diese Uni hat 25.000 Studenten!!!). Die drei, die zu spät kamen, mussten zu Fuß gehen! Angekommen hatten wir dann Gast-Sprecher, ein paar Aktivitäten um den Campus zu erforschen und ein paar Admissions-Workshops. Zwar hörten wir zu, aber eigentlich waren einfach alle gespannt auf unsere neuen Hostfamilien. Als es dazu kam, bekamen wir einen Zettel mit unseren Host-Informationen inklusive Host-code und unserem neuen Roommate. Auf meinem stand: Janice Griffice mit dem Host Code John Wayne und als Roommate Kaitlynn Brown. Als es dazu kam, dass wir endlich unsere Hostfamilien mit unseren Codes suchen durften, konnte ich meine nicht finden. Sie waren noch nicht da. Ich rief immer nur John Wayne, weil ich dachte, dass ich sie vielleicht einfach nur nicht erkennen konnte.

Nachdem ich sie gefunden hatte (sie waren einfach nur ein bisschen spät), sammelten wir unser Gepäck ein und fuhren zu einem Roller-Hockey-Game von deren Sohn. Es war spannend und wir aßen nebenbei. AJ (deren Sohn) ist einen Monat älter als ich und wir verstanden uns echt gut. Meine neue Hostfamilie bestand also aus AJ mit seinen Eltern Janice und Dennis Griffith, seinen Schwestern, die allerdings nicht mehr zuhause wohnen, Heather und Amanda, und außerdem der Mutter von Janice und deren Hund Kidda (ein goldener Labrador). Wir wohnen ziemlich weit außerhalb - es ist sooo schön hier. Ich wohne im "Keller", habe einen eigenen Raum und teile mir das Bad mit AJ. Alles ist sauber und toll, bis auf das Bad. Am ersten Abend säuberte ich erstmal das ganze Bad - vor allem die Dusche/Badewanne - ähhh. Danach ging es mir sehr viel besser. Ich schlief so wunderbar!

Über die Woche hatten wir dann viele Trainings-Einheiten, viele Gastsprecher, wie zum Beispiel eine Frau, die gerade erst aus Haiti gekommen war, was sehr emotional wurde, und viele Workshops. Jeden Tag waren wir in einem anderen Gebäude. Donnerstag machten viele CI (es wurden Wasser-Flaschen (10L) mit Reis und Bohnen gefüllt, um sie nach Haiti zu schicken). Ich hatte leider einen Mic-Group- Workshop, der allerdings ziemlich frustrierend war. Wir hatten weder Noten noch Klavier oder Keyboard, sodass wir nichts wirklich üben konnten. Wir saßen sechs Stunden herum, guckten amerikanische Serien, machten einen "field trip" zu einer Tankstelle, um etwas zu Trinken zu kaufen und dösten ein bisschen. Ich war so frustriert, dass ich nicht mithelfen durfte und gezwungen war, nur einfach rumzuhängen. Verstärkt wurde dieses Gefühl natürlich als die anderen wiederkamen und berichteten, wieviel sie geschafft hatten.

Freitag hatten wir dann unsere zweite Show (sie wurde von allen als die erste Show on the road präsentiert, damit die Begeisterung größer ist). Sie fand im Lincoln Center in Fort Collins statt. An diesem Tag hatte ich das erste Mal wirklich das Gefühl ein Vocal Intern zu sein. Ich durfte beim Vorsingen der Nachkömmlinge und bei der Probe für eine Sprechrolle dabei sein. Außerdem durfte ich bei dem Soundcheck mit hinterm Mischpult stehen und einen Tip abgeben, welches Mikro leiser und welches lauter gestellt werden sollte. Bei der Generalprobe durfte ich dann, sofern ich nicht eine eingeteilte Rolle hatte, vor der Bühne stehen und mir die musikalischen Leistungen anhören und mir Notizen dazu machen. Meine Rolle in der Show später war so ziemlich die Gleiche wie in der ersten Show. Auch lief es ähnlich. Einziger Unterschied für mich war, dass ich mich mit dem American Medley sicherer fühlte und das dadurch auch besser herüberbringen konnte, so hatte ich zumindest das Gefühl. Nach der Show im Production Meeting fand ich allerdings heraus, dass es Probleme mit Kostümwechseln gab, und jemand nicht auf der Bühne war - ich hatte das garnicht mitbekommen. Ich war total ergriffen vom Publikum, das gröhlend klatschte und tanzte. Es war ein riesiger Spaß. Auch das "mingeln" klappte fiel besser. Ich sprach vor der Show eine Gruppe von 13-jährigen Mädels an, die total lieb waren. Während der Show winkten sie mir immer zu und in der Pause kamen sie angerannt und drückten mich und sagten, wie toll ich wäre und dass sie auch umbedingt ein Uppie werden möchten. Ich delegierte sie natürlich direkt an unser Admission-Team. Noch am selben Abend addeten sie mich bei Facebook:). Außerdem sprach mich eine Frau an, ob sie mir ein paar Fragen stellen könnte. Ich war total begeistert - sie war auf Grund eines Zeitungsartikels gekommen und war völlig überwältigt von der Show. Sie sprach von ihrer Tochter, die gerne etwas derartiges machen wollte und von der Hoffnung die wir in ihr geweckt hatten. An diesem Abend hatte ich wirklich das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben und ich war so froh, dass Jesus bei mir war und ist, dass er aus mir spricht und andere inspiriert und ihnen Hoffnung schenkt. Das erfüllt mich mit soviel Freude, dass ich es kaum ausdrücken kann.

Samstag trafen wir uns eine Stunde später wie gewohnt (9Uhr) und wir hatten Anweisung in Pyjamas zu kommen. Ich weiß nicht, ob das die Beste Idee war, aber ich fühlte mich pudelwohl. Der Tag war geprägt von viel Zuhören und wenig aktiv sein. Klar, wir waren alle müde - aber gerade deshalb wäre ich gern ein bisschen nach draußen gegangen anstatt mich stundenlang darum zu bemühen gerade auf meinem Stuhl zu sitzen und nicht einzuschlafen. Nicht, dass es nicht interessant war, aber wenn man nur vier Stunden geschlafen hat, dann ist man einfach hundemüde und kann nicht einen ganzen Tag lang sitzen und zuhören. Nach dem Abendbrot mit meiner Gastfamilie spielten wir noch ein paar kleine Gesellschaftsspiele, aber dann ging es auch ziemlich schnell ins Bettchen.
Sonntag - ausschlafen bis 9 Uhr - LUXUS! Folgend wurden Kaitlynn und ich mit einem Pancake-Frühstück verwöhnt. Nachdem ich ein paar Dinge erledigt hatten brachen wir zur Budweiser-Brauerei auf um uns deren spezielle Pferde und Wagen anzuschauen. Es war ein Erlebnis für sich, denn ich finde nicht, dass diese Pferde nun soooo besonders waren. Aber es war trotzdem cool;).

Danach ging es zum Mittagessen in die Washington Bar. Eine echt super coole Bar, alles hing voll mit alten Cowboy-Dingen und anderem Krims-Krams, man konnte Pool, Shuffleboard, Air-Hockey und und und spielen, was wir natürlich auch taten. Nach diesem Super-Ereignis wollten wir eigentlich ins Kino, aber alle Kinos waren wegen des Valentinstages völlig überfüllt und so spielten wir das T-shirt Spiel. Es ist eigentlich Apples to apples, nur dass die Punktevergabe etwas unterschiedlich ist. Zum Abendessen machte Janice ein Thanks-Giving-Mahl. Also Truthan mit Cranberry-Sauce und Wackelpudding mit Bananen und und und. Es war sooo viel und es war sooo lecker. Danach saßen wir noch ein bisschen zusammen und haben uns Fotos von Bünde angeguckt. Danach haben wir noch Gesellschaftspiele mit AJ gespielt, während Janice und Dennis unser Hostfamily-book um einen weiteren Eintrag erweiterten. Sie haben sich sehr viel Mühe gegeben. Dennis hat ein Gedicht für uns geschrieben, was mich wirklich beeindruckt hat und ich war sehr gerührt. Alles in allem habe ich die Zeit hier in Fort Collins sehr genossen. Familie Griffith ist super zuvorkommend und sehr gastfreundlich und ich habe sie sehr lieb gewonnen. Wir hatten tolle Gespräche in denen wir uns über Politik, Gesellschaft und Kultur unterhalten haben und ich habe sehr viel über die USA gelernt. Ich hoffe, dass ich morgen in eine neue Familie komme, die zumindest annähernd so herzlich und offen ist, wie Janice' und Dennis' Familie.


PS Es tut mir leid, dass die Fotos nicht an den richten Stellen sind, aber das Programm möchte leider nicht so wie ich möchte.

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