Dienstag, 11. Mai 2010
Yuma – ganz groß und bekannt oder doch nicht?!
Die Busfahrt nach Yuma war sehr erträglich. Ich saß neben Meg (USA) und wir unterhielten uns über ihr Psychologie-Studium, was echt cool war. Zwischendurch schliefen wir ein bisschen, was immer gut tut. Nun ging es allerdings nicht direkt nach Yuma, sondern zunächst ganz nah an die mexikanische Grenze, wo wir zwei Gastsprecher hatten. Einer war von der US Border Patrol und redete darüber wie wichtig es sei eine Mauer zu bauen und, dass viel zu viele „Aliens“ (so werden die fremden Menschen, die aus Mexiko in die USA wollen genannt) kommen würden und illegal über die Grenze gingen. Dann hatten wir einen super kurzen, aber viel zu schnellen Vortrag von jemandem, den ich kaum verstand, weil er so so schnell und nuschelig über kompliziert Dinge sprach. Der zweite Gastsprecher war eine Frau – sie war Koordinatorin einer Organisation namens BorderAngels. Diese Organisation bringt Wasser in das Desert für die Mexikaner, die die Grenze durch die Berge und das Desert nehmen und dabei verdursten. Die Europäer waren standen dieser Organisation sehr kritisch gegenüber, weil wir das Gefühl hatten, sie fördern damit das illegale Einwandern. Nicht, dass wir nicht dafür sind, Leben zu retten, aber wenn man sowas macht, dann denken die Mexikaner, dass es leichter ist illegal einzuwandern und man dabei nicht stirbt, weil das Wasser ja bereit steht. Wir dachten es wäre besser, die Menschen in Mexiko über legale Einwanderungen aufzuklären und der Regierung zu helfen, die Situation zu verbessern, sodass nicht mehr so viele Mexikaner in Amerika nach Arbeit suchen. Nun ja, die Meinungen gingen sehr auseinander, auch wenn auffällig ist, dass wir Europäer oft eine gemeinschaftliche, kritische Position einnehmen. Anschließend gab es Mittagessen. Schade nur, dass Shawna und ich vergessen hatten, uns welches mitzunehmen, sodass wir nichts hatten. Viele boten mir etwas an, aber ich hatte sowieso eher weniger Hunger. Danach ging es dann direkt nach Yuma. Unser Bus war unerwartet schnell und so kamen wir eine Stunde vor dem anderen Bus in Yuma an. Wir hielten als spontan bei Love´s Tankstelle und ich konnte mein Mittagessen bei Subway nachholen. Nach einer Stunde trafen dann auch die Anderen ein und wir fuhren zu unserem Allocation-Meeting-Point. Alles war so leer und so ruhig und so klein. Bevor wir unsere Hostfamilies trafen, wurden die neuen Interns und Assistantships noch verkündet. Ich bin Crew Leader und City Runner geworden. Das heißt, ich bin manchmal für ein CI verantwortlich und ich „leite“ das Morning Meeting mit Darleen (Liechtenstein), Charlotte (Belgien) und Irene (Niederlande) zusammen. Dann Hostfamily! Roommate: Laura Lynn, unser Vocal Instructor. Diesmal sollte ich Marilyn und Jack Richardson kennenlernen. Ein super fittes Rentner-Ehepaar mit einem super schönen Häuschen. Gegenüber von uns wohnte Sean bei einem befreundeten Ehepaar. Wir hatten jeden Abend gemeinsam Abendessen, was sehr genüsslich war. Super leckeren Salat und sehr viel Brot! Dienstag hatten wir CI auf einem Spielplatz. Ein Paradies für Kinder mit einer Burg und einem Schloss und allem was man sich nur erdenken kann. Es war vor einigen Jahren von freiwilligen Gemeindemitgliedern gebaut worden und wir sollten es jetzt sauber machen. Olivia und ich säuberten die Rutsche von innen, was sehr lustig war, weil es so super dunkel war und es durch eine eher weniger schlaue Aktion von den Jungs, die einfach Wasser rein gekippt hatten, super rutschig war. Da wir viel zu schnell fertig waren, zupfen wir noch ein bisschen Unkraut im Park, bevor es zum Cast Meeting ging. Es ging hauptsächlich darum, wie wir uns als Cast sehen und was wir denken, was wir verbessern könnten. Dann spielten wir ein Team-Building-Game, bei dem zwei Leute mit blutigen Nasen heraus gingen – das stärkte das Team natürlich eher weniger, trotzdem waren alle guter Dinge. Am Mittwoch hatten wir dann Internal Day, an dem wir hauptsächlich das Mexican Medley übten und etwas über Mexiko und Norwegen erfahren durften. Am Donnerstag war ich dann zum ersten Mal Crew Leader. Mein CI war „Packing Food Boxes“. Wir packten insgesamt annähernd 2000 Boxen, die bedürftigen Menschen in der Gegend zu Gute kommen sollten. Die Arbeiten waren super zufrieden mit uns. Es war eine richtige Fließbandarbeit – sehr anstrengend, und an sich ziemlich monoton, aber dadurch, dass wir viel rotierten, sehr lustig! Am Nachmittag hatten wir dann noch einen kleinen Workshop über Leadership – The first step. Es waren eigentlich hauptsächlich Dinge, die man schon wusste, aber in einem ganz anderen Licht. Hauptpunkt war „every leader is also a follower“. Am Freitag hatten wir dann Regional Learning Day. Ich war die ganze Zeit davon ausgegangen, dass Yuma circa 5000 Einwohner hat – alles Rentner! Falsch gedacht: Im Sommer um die 100000 und im Winter sogar um die 200000, weil viele ältere Menschen in den Wintermonaten ins warme Yuma kommen. Das lernte ich also auf der Autofahrt zu unserem Treffpunkt. Dort angekommen hatten wir Vocals, wo wir unsere eigenen Lieder schreiben sollten – ziemlich cool – mein Hometeam war erstaunlich kreativ. Anschließend hatten wir eine Führung im geschlossenen Gefängnis von Yuma, direkt am Colorado River. Viele Geschichten und die Schwarze Zelle! Danach wurde uns eine Slideshow von alten Bildern von Yuma gezeigt. Das war leider etwas zäh und im Raum etwas stickig, wodurch alle sehr müde wurden. Gut, dass wir danach ein bisschen Freizeit hatten um uns die Mainstreet anzugucken. Emily und ich zogen also gemeinsam los und erwarteten eine große Mainstreet, da man uns ja gerade erst beigebracht hatte, dass so viele Leute in Yuma wohnten. Wir fanden Folgendes vor: Ein Kino, ein geschlossenes Cafe, ein geschlossenes Restaurant (beides dauerhaft geschlossen), ein seltsamer Laden in dem man alles oder auch nichts finden kann und in dem man mit den Worten begrüßt wird, dass man sich doch bitte wie zu Hause fühlen soll. Ansonsten hab ich glaube ich noch drei andere Läden (davon zwei geschlossen) gesehen –und das wars! Zuviel zu der „Metropole“. Nächster Tag war Show-Tag. Die Show fand in einem riesigen Highschool Auditorium statt – eine Kapazität von 1300 Leuten – riesig! Zunächst hatte ich am Morgen einen Workshop über die Aufgaben eines Crewleaders – nix Neues. Danach hatten wir Proben und als kleines Highlight bekamen wir das Internprojekt der zweiten Intern zu sehen. Es war ein Ballett und ein A Capella Lied. Sehr schön und professionell! Im Greenroom mussten wir uns dann von einer unserer Staffmember verabschieden, da Annie aus persönlichen Gründen das Programm verlassen wollte, um bei ihrer Familie zu sein. Nach der Show hatte ich dann Strike – ich musste also helfen, die ganze Bühne abzubauen und alles in den Truck zu bringen. Klappte alles ohne Probleme. Sonntag konnte ich endlich mal wieder ausschlafen!!! JUHU. Nach einem kleinen Frühstück brachen wir mit dem Jeep ins Desert auf. Wir fuhren über Stock und Stein – es war sehr, sehr, sehr ruckelig und heiß, aber sehr cool. Ich hatte des Öfteren das Gefühl, dass der Jeep zu einer Seite oder rückwärts kippen würde, aber es passierte nichts. Am höchsten Punkt angekommen, konnten wir das ganze Desert und alles drum herum sehen – super cool und super windig. Sean und ich kletterten ein bisschen, was noch mehr Spaß machte. Anschließend ging es hauptsächlich bergab, was noch ein bisschen gruseliger war. Danach ging es in eine andere Gegend. Dort fuhren wir auf eine Art Kies und Sand umgeben von großen Felswänden, die schichtweise aus Stein und Sand waren. Mittendrin hielten wir und Sean und ich gingen in eine kleine Spalte zwischen solchen Felsen und kletterten in eine Höhle, die uns auf der anderen Seite nach oben führte. Überall waren kleine Löcher, in den Schlangen lebten. Wir warfen viele Steine vor unsere Füße, um zu testen, ob dort Schlangen waren, wie sahen aber keine Einzige. Oben angekommen schauten wir herunter, es waren gute 30 Meter bis nach unten und ein Ausblick – wahnsinnig! Echt irre…nachdem wir den Weg nach unten gefunden hatten, fuhren wir nach kleinen Startschwierigkeiten weiter bis wir zu einer sehr engen Stelle kamen. Ich dachte wir müssten umkehren, weil der Jeep nicht durchpassen würde, aber ich wurde eines besseren belehrt! Alles super spannend. Zum Abendessen ging wir zu einem Buffetrestaurant – oder auch Fat Farm genannt. Ich dachte erst es wäre übertrieben – aber das ist es nicht! Leute stopfen Essen in sich herein, als hätten sie in ihrem ganzen Leben nichts Anderes gemacht – ekelhaft, auch wenn das Essen sehr gut war! Danach überredeten die Jungs mich mit ins Kino zu gehen – wir sahen Ironman 2, was nicht schlecht war, aber auch nicht der Knüller. Und das wars dann auch schon in Yuma, unseren letzten Stadt in den Vereinigten Staaten von Amerika. Nicht zu fassen, aber unsere USA-Tour ist zuende! Nun freuen wir uns alle auf MEXICO!!!
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