Sonntag, 30. Mai 2010
Mexico - erste Station: Mexicali
Zunächst musste nun also die Grenze überquert werden. Wir fuhren mit dem Bus bis zu einem Parkplatz in Calexico. Durch die Mauer/den Zaun konnte man die andere Seite schon sehen, die nun auch nicht sooo viel anders aussah. Von dort aus nahmen wir unsere Koffer und gingen zum Grenzübergang. Da ankommen mussten wir mit den Koffern durch verschiedene Drehkreuze, was eine besondere Herausforderung darstellte. Als nächstes durch eine Unterführung und dann viele Treppen bis zur anderen Seite. Niemand fragte uns nach Ausweis oder Ähnlichem. Wir waren also laut unserer Pässe immernoch in den USA. Das störte jedoch zunächst niemanden und wir stiegen in einen mexikanischen Bus und fuhren zu einem Staatsgebäude, wo wir mit viel Musik und Tänzen von Mariachis empfangen wurden. Außerdem sprachen zwei Erdbebenexperten zu uns, um uns darüber aufzuklären, was zu tun ist, falls es ein Erdbeben gibt. Während wir da waren hatten wir fast jede Nacht eines und an unserem Abreisetag waren es drei mit der Stärke von ca. 4,5. Man hatte sich sehr schnell an die kleineren Erschütterungen gewöhnt. Bevor wir unsere Hostfamilien trafen gab es dann noch einen Workshop über das Ende der US-Tour. Wir teilten Erinnerungen und sprachen über Dinge, die besser hätten laufen können. Dann nun also unsere ersten mexikanischen Hostfamilien. Ich wurde dieses Mal mit Molly (USA) gehostet. Sie sprach spanisch, ich natürlich nicht.Unsere Hosteltern hatten zwei kleine Töchter – Lilli (6) und Marlene (8). Marlene sprach Englisch ausgesprochen gut – sie war allerdings die Einzige in der Familie. Das Haus war total süß und Molly und ich schliefen in dem Prinzessinnenzimmer der beiden Mädchen. Leider konnte ich in Mexicali an keinem einzigen CI (Community Impact – Work) teilnehmen, da ich in den beiden Mini-Shows (BTS= Backing-Track-Show) war. Bei den Cis halfen die anderen in den Erdbebengebieten beim Wiederaufbau. Die BTS-Crew fuhr am ersten Tag zu einer Universität in Mexicali, die in eine alte Sony-Fabrik umquantiert worden war. Es waren ca. 1500 Studenten da, die alle jubelten und kreischten. Nach der Show fuhren wir in Einkaufszentren und Schulen um ein bisschen Promotion zu machen. Ein Riesenspaß – das eine Mal erstarrten wir alle für fünf Minuten und tanzten danach. Ein anderes Mal spielten wir Cheerleader und bekamen so die Aufmerksamkeit aller Menschen, die in der Nähe standen. Die erste Mall war allerdings super leer und in der zweiten durften wir keine Flyer ausgeben, im Endeffekt durften sogar noch nicht mal drinnen bleiben. Nun ja – wir hatten trotzdem sehr viel Spaß. Unsere zweiten BTS war dann in TJ – Tijuana. Wir waren in einer Schule, die 4500 Schüler hatte – es waren ca. 3000 da – und ich durfte den With-one-heart Frontline Tanz tanzen. Die Schule war ein früheres Casino und sehr bekannt für ihre super guten Tänzer. Ein Gekreische – wie in einem Rockkonzert. Vor allem Michael aus Belgien ist super beliebt bei den 13-jährigen Mexikanerinnen. Die Fahrt nach und von TJ war zum einen super schön und zum anderen ging es vielen super schlecht. Wir fuhren nämlich durch die „Berge der Gerüchte“ – von Armando auch Gossip Girl genannt. Nur Kurven - rauf und runter und rechts und/oder links geht es steil herab. An den Abhängen sieht man Autowracks - an jeder Ecke ca. 10, was einem schon ein mulmiges Gefühl macht. Leitplanken gibt es nicht! Dafür ist die Aussicht grandios und wir sahen den Platz, wo eine Szene aus Star Wars gedreht wurde. Nach den beiden Promotionen-Tagen hatten wir eine Rehearsal-Tag, an dem wir das Mexican-Medley probten und die Culture Präsentationen von Liechtenstein und the hopy-tribe gezeigt wurden. Ich verpasste allerdings traurigerweise beide, da unsere Staff bemerkt hatten, dass wir vielleicht einen Stempel bräuchten, der beweist, dass wir aus der USA ausgereist sind. Wir mussten also mit unseren Pässen nochmal zu Grenze fahren und auf der amerikanischen Seite unsere kleine Grüne Karte abgeben und auf der mexikanischen Seite uns einen Stempel abholen. Es verlief alles relativ unkompliziert. Die nächsten beiden Tage waren Show-Tage. Die erste in Tijuana. Wieder durch die schönen Berge… eine Gruppe von ca. 30 Leuten (die Super-Crew) war schon am Vortag gefahren und hatte die Bühne für uns aufgebaut. Mir gings allerdings an dem Tag körperlich gar nicht gut – hatte die Nacht nur gespukt und war super schlapp. Dann wurde mir in der Sonne ganz schwindelig, sodass ich den ganzen Tag in der Umkleidekabine schlief und während der Show war es mir dann auch nicht erlaubt zuzugucken, sodass ich weiterschlief. Nachts ging es dann zurück nach Mexicali, wo wir um ca. 2:30 in der Nacht ankamen. Die Supercrew war dageblieben um die Bühne abzubauen und dann am nächsten Tag um 4 Uhr morgens mit dem Truck zurückzufahren. Wir trafen sie dann um 8 Uhr morgens an der neuen Bühne. Dor t durften sie dann schlafen, während wir die Bühne aufbauen musste. Bei 40° - kein Spaß! Der Bühnenboden war schwarz und ich hatte das Gefühl, dass meine Schuhe schmilzten. Dann noch die Probe – wir waren einfach nur geschafft. Für die Show wurden 4000 Leute erwartet. An sich lief alles gut, nur dass die Moskitos während des Singens immer in den Mund flogen und uns sehr plagten. Nach der Show ging es dann noch zum Taco-Essen. Um 1 Uhr morgens hab ich keinen Hunger, aber es wäre wohl Tradition – nun gut, es war lustig. Am Sonntag hatten wir dann Hostfamily-Day – ausschlafen!!!:) Eigentlich war Strand oder Offroad-Cars geplant, das fiel allerdings alles ins Wasser, weil wir einfach so geschafft waren. Stattdessen verbrachten wir einen tollen Nachmittag mit allen Freunden und Verwandten mit Grillen. Molly und ich gingen mit den 20 Kindern auf den Spielplatz und bastelten kleine Tiere. Insgesamt war die Hostfamilie super lieb – den Vater sahen wir eher selten weil er von 2 Uhr morgens bis 16 Uhr in den USA arbeitete…dafür gingen wir mit den anderen Sushi-Essen (das wir glaub ich nie meine Lieblingsspeise), in die Schule der Kleinen und spielten viel mit den Beiden. Da Molly flüssig spanisch spricht, war es schwer für mich in Konversationen einzusteigen, weil sie alle super schnell sprachen und ich gerade mal sagen konnte, dass ich Hunger oder Durst habe und dass ich müde bin… Trotzdem war die Woche toll!
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