Dienstag, 30. März 2010

Chicago – da bin ich wieder! Oder auch doch nicht…aber Naperville ist auch wunderschön

Nach 10 Stunden in einem super-stickigen Bus mit ein paar Filmen, die ich mal wieder verpasst hab, weil ich die Zeit lieber zum Schlafen nutzte. Ich war total gespannt auf meine neue Hostfamilie – ich hatte vorher schon Emailkontakt zu meiner Hostmum gehabt. Zur Erklärung, warum ich meine Hostfamilie schon „kannte“: Ich hatte David Sperling (ein alter Netzwerkfreund) aus Chicago angeschrieben, ob er jemanden in Naperville (Vorort von Chicago) kennen würden, bei dem ich für die Zeit unterkommen könnte. Und tatsächlich fand er über Freunde diese wunderbare, deutsche (!) Familie. Christina und Tom Reinacher mit Lynn und Liv. Da Lynn schon auf College in Augustana geht, lernte ich sie nicht kennen, dafür aber ihre jüngere Schwester Liv und ihren Freund. Liv war auch diejenige, die mich zusammen mit Christina und einem riesigen Schild vom Meeting Point abholte. Zuhause angekommen – keine Schuhe im Haus, eine warme, dicke (!) Decke, eine Uhr mit deutscher Zeit, …lauter tolle, deutsche Dinge, die mich ganz glücklich machten. Besonders gut war das Brot! Echtes Brot, auf dem man kauen kann. Am Abend kam dann Reiner noch vorbei. Wir hatten nach einem fantastischen Essen, eine tolle Unterhaltung mit Tom und Christina. Da ich doch ziemlich geschafft war, musste es dann allerdings irgendwann ins Bettchen gehen. Reiner blieb bis zum sehr frühen Morgen und als er dann indirekt zum Flughafen aufbrach, nahm er alle meine warmen Sachen mit. Bevor wir allerdings einschliefen bekam ich noch zwei Geschenke. Eins für unser Einjähriges (eigentlich am erst am 17. März, aber zu der Zeit ja nun mal schon auf den Philippinen bin, etwas vorgezogen…) uns ein für meinen Geburtstag – auch etwas vorgezogen. Ich bekam ein super schönes Armband und eine eigene Boxershorts mit „Ich liebe dich“ auf ganz vielen verschiedenen Sprachen darauf geschrieben. Danach tat es einfach gut mal wieder neben ihm zu schlafen. Danke, Schatz;). Während er sich dann auf den Weg machte, ging es für mich los zu einer weiteren BTS Show. Wir hatten leider keine Zeit irgendetwas zu proben, daher wurde ziemlich improvisiert, aber die Kids hatten Spaß und das ist ja die Hauptsache. Der folgende Tag war ein Samstag: Morgens St. Patrick Parade. Alle trugen grün. Ketten, komische Haarreifen, Armbänder, etc. – grün für Irland! Als wir morgens auf dem Gelände ankamen, auf dem sich alle versammelten fielen uns gleich die frisierten Hunde auf. Ungefähr 30 an der Zahl mit kleinen Zöpfchen – vorwiegend Pudel! Ein riesiger Spaß. Leider nieselte es ab und zu, was das Marschieren nicht wirklich begünstigte. Trotzdem hatten wir super Spaß. Wir sangen Get up! Und Up with people und tanzten dazu, während wir liefen. Oft war der Wagen uns so weit voraus, dass wir richtig rennen mussten (während wir tanzten!)…und das bergauf! Wir verloren einige Kalorien in diesen eineinhalb Stunden. Bevor wir diese allerdings durch ein riesiges Buffet in einer College-Kantine wiedergewinnen durften, mussten wir noch Flyer und Ketten an alle Zuschauer, die während der Parade keine bekommen hatten verteilen – das bedeutete den ganzen Weg zurück laufen und Leute ansprechen. Ich fokussierte mich auf die Kinder – gab ihnen eine Kette und drückte den Eltern dann anschließend mit ein paar erklärenden Worten einen Flyer in die Hand. Nach dem Mittagessen hatte ich dann noch 40 Minuten für mein Internprojekt. Ich hatte insgesamt 2 Stunden mit allen und 3 Stunden mit den Solisten gehabt, was ich eindeutig zu wenig fand. Die letzten 40 Minuten mussten allerdings auf der Bühne als Generalprobe genutzt werden. Ich zweigte 10 Minuten für ein ganz schnelles Up-date für meine Sänger ab und brachte ihnen noch schnell das Ende bei. Dann konnten wir es einmal mit Licht und allem durchmachen und dann sollte aufgeführt werden. Ein richtige Hetzerei – aber am Schluss mit Happy End. Es hat echt super geklappt, bis auf den kleinen Einwand, dass die beiden letzten Sänger den Einsatz verpasst haben und so der komplette 5-stimmige Schlusspart nicht gesungen wurde. Aber das konnte ich verkraften. Laura Lynn (mein Vocal-Instructor) war so begeistert, dass sie kreischend im Kreis rumlief und lauthals verlauten ließ, dass sie so stolz auf mich sei. Ich werde gleich mal versuchen, ob ich eins von den Videos hochladen kann. Die Show war gut. Als kleines Up-date: ic singe jetzt im Prelude mit eigenem Mikro auf der Vorbühne, dann Carrickfurgus immernoch als Backup und dann Shosholoza (ein afrikanisches Lied) und das komplette Lovemedley plus den kompletten zweiten der Show als Micgroup. Außerdem habe ich den Tanz für With one heart gelernt. Ich hoffe, dass ich den Tanz bald tanzen darf. Am Sonntag lief dann die gleiche Show nochmal – nur dass ich vorher ein super schönes Frühstück in den Magen bekommen habe. Montag: BTS und dann ging es zum Mittagessen mit dem Bürgermeister von Naperville – super super lecker! Dort kam zum ersten Mal unser Dresscode Nr.1 zum Vorschein. Alle sahen kann fabelhaft aus. Oder wie wir hier gern sagen: fantabulous. Danach hatten wir einen Workshop namens „personal mission and vision“. Wir kreierten das Kaufhaus unseres Lebens und hatten später alle einen Zettel auf dem Rücken kleben, wo andere Sachen drauf schreiben konnten, von denen sie denken, dass wir sie später machen würden. Bei mir stand u. A.: sunshine, my go-to-girl, a great doctor, mom, sweet as sugar, my dentist (von sissi), psychiatrist (aha:D), the best hug giver ever, an executive, helper, singer teacher…! Nach diesem von den Ed (Education) Interns vorbereiteten Workshop hatten wir eine kleine Inforunde über die Philippinen. Viel Trinken, Mückenspray etc… Als kleine Überraschung zum Schluss gingen wir zu einem Glockenturm und der Turmwärter spielte ein paar Lieder für uns. Ich bekam nicht ganz so viel davon mit, weil ich die Tische in unserem Meeting room noch sauber machen musste. Damit wäre das Programm für Naperville abgehakt, denn am nächsten Morgen, der 16.März 2010 ging es vom O`Hare Flughafen in Chicago Richtung Philippinen. Nun noch ein bisschen zu meiner Gastfamilie: vorgestellt hatte ich sie ja schon. Noch nicht erwähnt habe ich allerdings die sehr amüsante Abendbeschäftigung – Wii. Einen Abend spielte ich mit Tom und Christina Wii Fit, hauptsächlich Balance-Spiele. Es entstand ein kleiner Kampf zwischen Tom und mir, wer in dem einen Spiel weiterkommt. Es war einfach super lustig und wir lachten ganz ausgelassen, was nach den stressigen Tagen echt sehr gut tat. Außerdem konnte ich ein bisschen Klavier spielen, was sehr viel Spaß machte. Gern hätte mehr von Toms Fotographie gesehen. Wir hatten ein bisschen darüber gesprochen und ich bin sehr beeindruckt von seinem Wissensstand auf dem Gebiet. Außerdem finde ich, dass es ein tolles Hobby ist. Insgesamt habe ich mich super wohl gefühlt und das lag nicht nur daran, dass es ein deutscher Haushalt war. Eine tolle Familie mit einem lustigen Haustier, dass nur auf Teppich läuft. Vielleicht sieht man sich ja auf der Kieler Woche.

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