Mittwoch, 3. März 2010

Auf geht's nach North Platte, Nebraska!

Wie schon erwähnt war mein Busdate Emily Sealy aus Denver. Eine echte Freidenkerin. Sehr sensibel, aber sehr bestimmt in ihrem Auftreten. Ich mag sie. Unser Busdate verbrachten wir mit Gesprächen über Religion und Glauben! Super spannend, außerdem mag ich es über Themen zu diskutieren, die mir sehr wichtig sein, weil mich das dazu bringt, meine Einstellungen und Meinungen erneut zu prüfen…und wenn ich dann dazu komme, dass ich meine Meinung beibehalte, macht es diese Überzeugung stärker. So ging es mir mit dem Gespräch. Jesus war mir so nahe, ich konnte ihn förmlich um mich herum spüren. Außerdem haben wir ein zwei Filme geguckt, von denen ich allerdings wenig mitbekommen habe, weil ich geschlafen hab – was mir sehr gut tat! Wir waren mit zwei Bussen, unserem Truck und 2 Vans unterwegs und so war genug Platz, dass man sich auf zwei Sitzen lang legen konnte. Die Fahrzeit betrug ca. 7 Stunden mit drei eingerechneten Pausen. Eigentlich machen wir immer alle 2-3 Stunden eine Pause, aber da wir früh dran waren und noch nicht in das Gebäude konnten, wurde kurzerhand eine weitere Pause eingelegt. Als wir dann im Nachmittag in North Platte eintrafen, war mein Hometeam das sogenannte Hosting-Hometeam. Das bedeutet, wir sind dafür zuständig, dass Gepäck auszuladen und sicherzugehen, dass die Gebäude sauber verlassen werden. Außerdem teilen wir die Programme vor der Show aus. Wir stiegen also aus in die Kälte und fingen an auszuladen. Man muss dazu sagen, dass North Platte nur eine Übergangs-Unterkunft war. Eigentlich sollte es von Colorado Springs direkt nach Vermillion, South Dakota gehen, die Busfahrt wäre allerdings zu lange gewesen und es bot sich an eine Nacht im kalten Nebraska zu verbringen. Bevor unsere Hostfamilien uns abholten, hatten wir noch ein wenig Zeit unser Culture Fair für Vermillion vorzubereiten. Wir Deutschen gerieten ein wenig in Panik, da wir noch nicht alles beisammen hatten, aber im Endeffekt klappte alles – dazu aber später mehr. Meine Allocation-Information sagte dieses Mal folgendes: Bonnie und Harold Ehlers in Stapelton, NE ; Pets: 1 dog, Non-Smokers, Roommate: Lisa; Host code: Scouts Rest Ranch. Lisa (aus Rostock) und ich hielten also Ausschau nach einer Scouts Rest Ranch (zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, was das war…) bis wir ein Neon-Gelbes Schild mit der passenden Beschriftung fanden. Hochgehalten wurde dies von einer zuckersüßen älteren Dame, die uns herzlich begrüßte. Ihr Mann, Harold, genannt Buzz, sieht aus wie ein echter Cowboy mit seinem Hut. Wir holten also noch schnell unsere Koffer und machten uns auf den Weg zum Auto. North Platte hat ca. 20.000 Einwohner, ist also sowieso schon eher klein und ländlich. Wir fuhren allerdings noch aus North Platte raus und rollten 25 min auf einer Straße – rechts und links nur schneebedeckte Sandhügel – sehr selten mal ein Busch und ein paar Stromleitungen. Irgendwann sah man auf der linken Seite ein einzelnes Haus. Danach bogen wir links auf einen bedeckten Sandweg mit dem Namen East Ehler Road ein und fuhren einen Schneeberg hinauf. Das zuvor erwähnte Haus gehörte dem Sohn unserer Hostfamily, wir fuhren noch ein Stück weiter auf eine kleine Ranch mit drei Pferden. Kein Netz, kein Kontakt zur Außenwelt – aber wunderschön – alles weiß! Lisa und ich entschieden uns in einem Zimmer/einem Bett zu schlafen. Unser Zimmer: der Knüller. Man hat durch die verdeckten Fenster das Gefühl man wäre in einem Kellerraum. Alle Wände sind weiß bis auf eine Wand, die komplett mit einem Waldbild bedeckt ist. Davor steht eine riesige Sauerstoffflasche direkt neben der Öllampe. Die Öllampe steht auf einem Holzschränkchen mit Spiegel. Dieser ist außerdem mit pinken und roten Kuscheltieren bedeckt. Ein weiteres Highlight ist die Vasenlampe. Eine Vase in die eine Lampe gesteckt ist. Als Lampenschirm dient etwas, das aussieht wie rosa Wellpappe. Das Bett hat sechs Bettdecken – sehr warm! Ansonsten ist das Zimmer eher kahl, trotzdem auf eine seltsame Art und Weise sehr wohnlich. Buzz ist ein riesiger Fan von Hufeisen – er hat super viele und hat uns jedes einzeln erklärt. Das gleiche galt für Sattel und sonstige Pferde-/Reitutensilien. Die beiden reiten sogar ab und zu noch – erstaunlich in ihrem Alter! Die erste Nach war ein wenig gruselig, so ohne Telefon oder irgendeine Möglichkeit falls etwas passiert jemanden zu kontaktieren – da ja auch weit und breit nichts ist. Trotzdem haben die Ruhe sehr genossen. Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns wieder – dies viel uns allerdings nicht schwer, da wir nach Vermillion ja wieder zurückkehren würden und weitere Tage mit den beiden verbringen würden. Ich hatte mich entschieden, kein Busdate abzumachen, weil ich sowieso schlafen wollte und ich es irgendwie doof finde wenn man sich für sowas verabredet und dann nur schläft. So war die 8-stündige Busfahrt nach Vermillion sehr entspannt. Ich hörte viel Musik und guckte die Filme, die liefen nur so nebenbei.

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