Nach einer elendigen ca. 13-stündigen Busfahrt in einem Bus ohne Klimaanlange, super eng – alle am Schwitzen und dazu kam dann noch die verstopfte Toilette, die einen „milden“ Duft verbreitete. Nun ja , als wir das alles hinter uns gelassen hatten und mit zwei Stunden Verspätung aus dem Bus stiegen empfingen und Kameras und ganz viele Menschen - außerdem waren wir bei der Einfahrt in die Stadt von Polizeiwagen umzingelt worden. Ich war die Erste, die zum Treffpunkt geschickt wurde – um dort anzugelangen musste ich allerdings erst einmal beim President von Sonora vorbei. Der begrüßte mich zusammen mit seiner Frau mit ganz herzlichen Worten, von denen ich sogar das meiste verstand. Am nächsten Morgen war ich dann direkt in der Zeitung mit einem Riesenfoto, wie ich ihm die Hand schüttele. Alle Familien und auch die Mariachis und Tänzerinnen hatten auf uns gewartet und wollten uns natürlich noch ihre tollen Künste vorführen. Wir waren alle hundemüde, aber versuchten schön mit zu klatschen und ganz aufmerksam dem Ganzen zu folgen. Danach ging es auf Hostfamilysuche. Dieses Mal wurde ich mit Sofia aus Costa Rica und Leslie (Dance-Staff) aus Arizona gehostet. Und dann diese Familie – ein Knüller. Eine der besten Familien, die ich auf der Tour hatte, würde ich sagen. Das lag nicht (oder nur ein bisschen:D) an dem riesigen, wunderschönen, sehr sehr stilvoll eingerichteten Haus mit Innenhof mit Springbrunnen und einem Gästehaus! Unser Hostvater Neurologe, Hostmutter Psychologin (praktiziert in einem von ihr erbauten Kindergarten mit behinderten und nicht-behinderten Kindern), Hostbruder 23-jähriger Student und eine 17-jährige Hostschwester. Nicht zu vergessen der kleine Hund. Nachdem wir mit unseren Hostgeschwistern Hot-Dog-Essen waren, was wohl eine bekannte Spezialität in Navojoa ist, machte unser Hostvater gleich klar, dass wir nicht in einem Haus wären, sondern in einem Zuhause und, dass wann immer wir wieder in die Gegend kommen, wir und unsere Familien ein Zuhause haben. Das Essen war insgesamt ein Traum. Mteistens sehr gesund und super lecker. Nur zu einem Frühstück hatten wir so einen Fischmix auf Tacos – nicht so mein Ding – war aber nicht schlimm. Wir hatten kleine Parties mit der jüngeren Generation und vielen Freunden, die stetig kamen und gingen. Außerdem wurde uns super viel von der Stadt gezeigt, obwohl wir keinen Hostfamilyday hatten. Eine weitere Spezialität war das Fleisch in den Tacos und etwas, was man überall in Mexico findet: gecrushtes Eis mit Geschmack. Das gibt es mit Fruchtstücken und ohne – mit Chilipulver und und und… die Besonderheit ist, dass das Eis per Hand von einem Eisblock geschrubbt wird. Wir durften sogar einmal mit in den kleinen Raum, wo das passiert und haben uns alles genau angeguckt – richtig cool!
Hingegen unser CI war nicht so der Brüller. Ich war Crewleader für ein Projekt, bei dem wir einen Parkplatz einer Kirche anstreichen und gestalten sollten. Der Priester war korrupt und hat sich um nichts gekümmert, sodass wir weder Pinsel noch Farbe hatten. Diese Arbeit sollte drei Tage in Anspruch nehmen. Den ersten Tag musste ich mir die ganze Zeit irgendwelche Beschäftigungsmethoden einfallen lassen, um die Gruppe bei Laune zu halten. Nach dem Mittagessen bekamen wir drei Pinsel für 15 Leute – dazu auch ein bisschen Farbe. Das Lustige in Mexico ist, wenn man ein Crew Leader ist ohne Spanisch zu sprechen. Mittlerweile verstehe ich viel und kann mich auch irgendwie verständigen – trotzdem war es wirklich anstrengend. Am zweiten Tag bekamen wir dann endlich ein bisschen mehr weiße Farbe für die Grundierung, die allerdings auf Grund der Struktur der Wand mehr anzuklatschen war. Die Farbe war auf Wasserbasis und jedes Mal wenn Wasser dazu kam lief alles runter – was uns daran zweifeln ließ, dass die Farbe nach dem ersten Regen noch an der Wand sein wird. Beim Mittagessen sollten wir ein bisschen mit den lokalen Schülern interagieren, was okay war, auch wenn die sehr unaufmerksam und super laut waren. Am Nachmittag bekamen wir dann auch ein paar kleinere Pinsel und Farbe um die Wand zu gestalten. Die Farbe war nur leider viel zu wenig, sodass ich ungefähr zehn Mal allein an dem Tag nach mehr fragte. Am dritten Tag gingen wir dann unerwartet zu einer Schule – in unseren Arbeitsklamotten. Keiner hatte uns Bescheid gesagt und als wir bei der Schule ankamen, sollten wir uns dann spontan etwas ausdenken, was wir mit den Kindern machen könnten. Dazu kam, dass die Kinder Essen gesammelt hatten und wir das an die armen Familien austeilen sollten. Als Erstes mussten wir es allerdings sortieren. Wir hatten weder Tüten, noch eine Angabe, wieviele Familien oder wieviel Essen pro Familie –und der Priester war verschwunden. Wir machten es also einfach so wie wir wollten. Die losen Bohnen ließen wir Außen vor! Eine Stunde bevor wir dann fertig sein sollten traf sehr viel Farbe und neue Pinsel ein. Das hieß Akkordarbeit! Jeder malte und am Schluss sah es sogar recht gut aus. Mexico – Chaos. In diesen drei Tagen hatten wir nach unserer Arbeit immer noch Education. Entweder Culture-Presentations oder Workshops. Zum Beispiel hatten wir “Stages of Loss”. Es ging darum welche Phasen man durchläuft, wenn man etwas verliert oder etwas vermisst oder ähnliches. Viele spannende Diskussionen darüber, wie die Anderen über das Ende von Cast A 2010 denken. Am zweiten Tag passierte dann noch etwas selten Dämliches: Ich lief gegen eine Markiseneisenstage und hatte eine schöne Beule, die grün und blau wurde – mitten auf der Stirn. Außerdem wurde uns noch ein einzigartiges Kulturprogramm geboten: Ein „Danza del venado“ – ein einheimischer Tanz, bei dem ein kleiner Junge zu Musik hüpft und das mit einem Rehkopf auf dem eigenen Kopf. Zu dem zweistündigen Programm gehörten außerdem viele Mariachies und viele Tänzerinnen. Mir war die Musik einfach zu laut, wobei man wirklich sagen muss, dass es sehr schön aussieht.
Navojoa war die Stadt, in der wir Deutschen unser Land vorstellen durften. Ich hatte die Themen Essen und Wirtschaft. Bevor ich die Präsentation vorbereitet hatte, wusste ich nicht, dass Adidas und Puma deutsch sind und, dass wir von 2003 bis 2008 Exportweltmeister waren. Erstaunlich und beeindruckend. Eines, das ich wirklich hier in UWP gelernt hab ist es, mein Land zu schätzen und einen gewissen Patriotismus zu entwickeln. Ich mochte Deutschland schon immer sehr gern. Aber jetzt bin ich einfach so sehr dankbar und froh, dass ich in diesem wunderschönen Land aufwachsen durfte und dasselbe möchte ich für meine Kinder. Der vierte Tag war dann richtig, richtig anstrengend. Es fing für mich mit einem Radiointerview an, bei dem der Moderator mich am Schluss fragte, ob alle Frauen in Deutschland so hübsch wäre wie ich…pff. Dieses Interview hatte ich nur, weil ich wie erwähnt in der Zeitung war und die First Lady von Sonora dreimal explizit darum gebeten hat, dass ich das Interview mache. Das war um 7 Uhr – danach fuhren wir zu den Anderen um unsere Bühne in der Mitte eines Baseballstadions aufzubauen. Es war sooo heiß! Danach probten wir für die nachmittägliche Parade, die nur für uns ins Leben gerufen worden war. Nach dem Mittagessen hatten wir dann ein Treffen mit dem President von Navojoa – jeder machte ein einzelnes Foto mit ihm, was natürlich ewig dauerte und er erzählte uns viel über die Traditionen seines Berufes. Das Foto bekamen wir alle vor unserer Abfahrt, was eine nette Geste war. Direkt danach ging es auf die Festwagen (Trucks). Ca. alle 5-10min. wurde angehalten und alle sprangen von ihren Trucks und liefen nach vorne zum Van um, während die Züge weiterfuhren zu tanzen. Nach dem Tanz wurde zurück gelaufen und weiter Promotion gemacht. So ging das über zwei Stunden in der prallen Sonne! Das schönste daran war, dass ich am Abend auch noch in der BTS war…die BTS sollte um 18Uhr anfangen. Wir saßen allerdings um 6 Uhr immernoch auf den Trucks. Auch um 18.30 Uhr war das noch der Fall. Erst wurde darüber spekuliert, ob die BTS vielleicht ausfallen würde, aber das war leider nicht der Fall. Wir mussten uns auf den Trucks schminken und unsere Haare machen, sodass wir als wir um 18.45 Uhr ankamen von den Trucks sprangen und in unsere Kostüme hüpften. Ohne jegliche Probe fing die Show 5 min. später an. Nach diesem Tag war ich so wahnsinnig geschafft! Meine Beine taten von dem vielen Gerenne und Gespringe so weh! Am Schluss der Parade war unser Truck so abgeschieden, dass wir für jeden Tag an ca. 25 Autos vorbeisprinten mussten, um überhaupt tanzen zu können. Am nächsten Tag war dann auch noch Showday – klar, dass ich an unserem Travelday im Bus nur geschlafen hab. Bevor wir allerdings fuhren hatten wir noch ein Frühstück mit allen Hostfamilies, was sehr nett war. Danach ging es dann auf nach Tepic, einem Zwischenhalt über Nacht, da die Fahrt nach Tlaxcala zu lang gewesen wäre. In Tepic schliefen wir in einer Sporthalle auf Feuerwehr-Matratzen. Am Morgen hatten wir warmes Frühstück, aber leider keine Dusche. Nun ja…man kann nicht alles haben. Danach ging es wieder in den Bus – für weitere 13 Stunden!
Mittwoch, 9. Juni 2010
Sonntag, 30. Mai 2010
Mexico - erste Station: Mexicali
Zunächst musste nun also die Grenze überquert werden. Wir fuhren mit dem Bus bis zu einem Parkplatz in Calexico. Durch die Mauer/den Zaun konnte man die andere Seite schon sehen, die nun auch nicht sooo viel anders aussah. Von dort aus nahmen wir unsere Koffer und gingen zum Grenzübergang. Da ankommen mussten wir mit den Koffern durch verschiedene Drehkreuze, was eine besondere Herausforderung darstellte. Als nächstes durch eine Unterführung und dann viele Treppen bis zur anderen Seite. Niemand fragte uns nach Ausweis oder Ähnlichem. Wir waren also laut unserer Pässe immernoch in den USA. Das störte jedoch zunächst niemanden und wir stiegen in einen mexikanischen Bus und fuhren zu einem Staatsgebäude, wo wir mit viel Musik und Tänzen von Mariachis empfangen wurden. Außerdem sprachen zwei Erdbebenexperten zu uns, um uns darüber aufzuklären, was zu tun ist, falls es ein Erdbeben gibt. Während wir da waren hatten wir fast jede Nacht eines und an unserem Abreisetag waren es drei mit der Stärke von ca. 4,5. Man hatte sich sehr schnell an die kleineren Erschütterungen gewöhnt. Bevor wir unsere Hostfamilien trafen gab es dann noch einen Workshop über das Ende der US-Tour. Wir teilten Erinnerungen und sprachen über Dinge, die besser hätten laufen können. Dann nun also unsere ersten mexikanischen Hostfamilien. Ich wurde dieses Mal mit Molly (USA) gehostet. Sie sprach spanisch, ich natürlich nicht.Unsere Hosteltern hatten zwei kleine Töchter – Lilli (6) und Marlene (8). Marlene sprach Englisch ausgesprochen gut – sie war allerdings die Einzige in der Familie. Das Haus war total süß und Molly und ich schliefen in dem Prinzessinnenzimmer der beiden Mädchen. Leider konnte ich in Mexicali an keinem einzigen CI (Community Impact – Work) teilnehmen, da ich in den beiden Mini-Shows (BTS= Backing-Track-Show) war. Bei den Cis halfen die anderen in den Erdbebengebieten beim Wiederaufbau. Die BTS-Crew fuhr am ersten Tag zu einer Universität in Mexicali, die in eine alte Sony-Fabrik umquantiert worden war. Es waren ca. 1500 Studenten da, die alle jubelten und kreischten. Nach der Show fuhren wir in Einkaufszentren und Schulen um ein bisschen Promotion zu machen. Ein Riesenspaß – das eine Mal erstarrten wir alle für fünf Minuten und tanzten danach. Ein anderes Mal spielten wir Cheerleader und bekamen so die Aufmerksamkeit aller Menschen, die in der Nähe standen. Die erste Mall war allerdings super leer und in der zweiten durften wir keine Flyer ausgeben, im Endeffekt durften sogar noch nicht mal drinnen bleiben. Nun ja – wir hatten trotzdem sehr viel Spaß. Unsere zweiten BTS war dann in TJ – Tijuana. Wir waren in einer Schule, die 4500 Schüler hatte – es waren ca. 3000 da – und ich durfte den With-one-heart Frontline Tanz tanzen. Die Schule war ein früheres Casino und sehr bekannt für ihre super guten Tänzer. Ein Gekreische – wie in einem Rockkonzert. Vor allem Michael aus Belgien ist super beliebt bei den 13-jährigen Mexikanerinnen. Die Fahrt nach und von TJ war zum einen super schön und zum anderen ging es vielen super schlecht. Wir fuhren nämlich durch die „Berge der Gerüchte“ – von Armando auch Gossip Girl genannt. Nur Kurven - rauf und runter und rechts und/oder links geht es steil herab. An den Abhängen sieht man Autowracks - an jeder Ecke ca. 10, was einem schon ein mulmiges Gefühl macht. Leitplanken gibt es nicht! Dafür ist die Aussicht grandios und wir sahen den Platz, wo eine Szene aus Star Wars gedreht wurde. Nach den beiden Promotionen-Tagen hatten wir eine Rehearsal-Tag, an dem wir das Mexican-Medley probten und die Culture Präsentationen von Liechtenstein und the hopy-tribe gezeigt wurden. Ich verpasste allerdings traurigerweise beide, da unsere Staff bemerkt hatten, dass wir vielleicht einen Stempel bräuchten, der beweist, dass wir aus der USA ausgereist sind. Wir mussten also mit unseren Pässen nochmal zu Grenze fahren und auf der amerikanischen Seite unsere kleine Grüne Karte abgeben und auf der mexikanischen Seite uns einen Stempel abholen. Es verlief alles relativ unkompliziert. Die nächsten beiden Tage waren Show-Tage. Die erste in Tijuana. Wieder durch die schönen Berge… eine Gruppe von ca. 30 Leuten (die Super-Crew) war schon am Vortag gefahren und hatte die Bühne für uns aufgebaut. Mir gings allerdings an dem Tag körperlich gar nicht gut – hatte die Nacht nur gespukt und war super schlapp. Dann wurde mir in der Sonne ganz schwindelig, sodass ich den ganzen Tag in der Umkleidekabine schlief und während der Show war es mir dann auch nicht erlaubt zuzugucken, sodass ich weiterschlief. Nachts ging es dann zurück nach Mexicali, wo wir um ca. 2:30 in der Nacht ankamen. Die Supercrew war dageblieben um die Bühne abzubauen und dann am nächsten Tag um 4 Uhr morgens mit dem Truck zurückzufahren. Wir trafen sie dann um 8 Uhr morgens an der neuen Bühne. Dor t durften sie dann schlafen, während wir die Bühne aufbauen musste. Bei 40° - kein Spaß! Der Bühnenboden war schwarz und ich hatte das Gefühl, dass meine Schuhe schmilzten. Dann noch die Probe – wir waren einfach nur geschafft. Für die Show wurden 4000 Leute erwartet. An sich lief alles gut, nur dass die Moskitos während des Singens immer in den Mund flogen und uns sehr plagten. Nach der Show ging es dann noch zum Taco-Essen. Um 1 Uhr morgens hab ich keinen Hunger, aber es wäre wohl Tradition – nun gut, es war lustig. Am Sonntag hatten wir dann Hostfamily-Day – ausschlafen!!!:) Eigentlich war Strand oder Offroad-Cars geplant, das fiel allerdings alles ins Wasser, weil wir einfach so geschafft waren. Stattdessen verbrachten wir einen tollen Nachmittag mit allen Freunden und Verwandten mit Grillen. Molly und ich gingen mit den 20 Kindern auf den Spielplatz und bastelten kleine Tiere. Insgesamt war die Hostfamilie super lieb – den Vater sahen wir eher selten weil er von 2 Uhr morgens bis 16 Uhr in den USA arbeitete…dafür gingen wir mit den anderen Sushi-Essen (das wir glaub ich nie meine Lieblingsspeise), in die Schule der Kleinen und spielten viel mit den Beiden. Da Molly flüssig spanisch spricht, war es schwer für mich in Konversationen einzusteigen, weil sie alle super schnell sprachen und ich gerade mal sagen konnte, dass ich Hunger oder Durst habe und dass ich müde bin… Trotzdem war die Woche toll!
Dienstag, 11. Mai 2010
Yuma – ganz groß und bekannt oder doch nicht?!
Die Busfahrt nach Yuma war sehr erträglich. Ich saß neben Meg (USA) und wir unterhielten uns über ihr Psychologie-Studium, was echt cool war. Zwischendurch schliefen wir ein bisschen, was immer gut tut. Nun ging es allerdings nicht direkt nach Yuma, sondern zunächst ganz nah an die mexikanische Grenze, wo wir zwei Gastsprecher hatten. Einer war von der US Border Patrol und redete darüber wie wichtig es sei eine Mauer zu bauen und, dass viel zu viele „Aliens“ (so werden die fremden Menschen, die aus Mexiko in die USA wollen genannt) kommen würden und illegal über die Grenze gingen. Dann hatten wir einen super kurzen, aber viel zu schnellen Vortrag von jemandem, den ich kaum verstand, weil er so so schnell und nuschelig über kompliziert Dinge sprach. Der zweite Gastsprecher war eine Frau – sie war Koordinatorin einer Organisation namens BorderAngels. Diese Organisation bringt Wasser in das Desert für die Mexikaner, die die Grenze durch die Berge und das Desert nehmen und dabei verdursten. Die Europäer waren standen dieser Organisation sehr kritisch gegenüber, weil wir das Gefühl hatten, sie fördern damit das illegale Einwandern. Nicht, dass wir nicht dafür sind, Leben zu retten, aber wenn man sowas macht, dann denken die Mexikaner, dass es leichter ist illegal einzuwandern und man dabei nicht stirbt, weil das Wasser ja bereit steht. Wir dachten es wäre besser, die Menschen in Mexiko über legale Einwanderungen aufzuklären und der Regierung zu helfen, die Situation zu verbessern, sodass nicht mehr so viele Mexikaner in Amerika nach Arbeit suchen. Nun ja, die Meinungen gingen sehr auseinander, auch wenn auffällig ist, dass wir Europäer oft eine gemeinschaftliche, kritische Position einnehmen. Anschließend gab es Mittagessen. Schade nur, dass Shawna und ich vergessen hatten, uns welches mitzunehmen, sodass wir nichts hatten. Viele boten mir etwas an, aber ich hatte sowieso eher weniger Hunger. Danach ging es dann direkt nach Yuma. Unser Bus war unerwartet schnell und so kamen wir eine Stunde vor dem anderen Bus in Yuma an. Wir hielten als spontan bei Love´s Tankstelle und ich konnte mein Mittagessen bei Subway nachholen. Nach einer Stunde trafen dann auch die Anderen ein und wir fuhren zu unserem Allocation-Meeting-Point. Alles war so leer und so ruhig und so klein. Bevor wir unsere Hostfamilies trafen, wurden die neuen Interns und Assistantships noch verkündet. Ich bin Crew Leader und City Runner geworden. Das heißt, ich bin manchmal für ein CI verantwortlich und ich „leite“ das Morning Meeting mit Darleen (Liechtenstein), Charlotte (Belgien) und Irene (Niederlande) zusammen. Dann Hostfamily! Roommate: Laura Lynn, unser Vocal Instructor. Diesmal sollte ich Marilyn und Jack Richardson kennenlernen. Ein super fittes Rentner-Ehepaar mit einem super schönen Häuschen. Gegenüber von uns wohnte Sean bei einem befreundeten Ehepaar. Wir hatten jeden Abend gemeinsam Abendessen, was sehr genüsslich war. Super leckeren Salat und sehr viel Brot! Dienstag hatten wir CI auf einem Spielplatz. Ein Paradies für Kinder mit einer Burg und einem Schloss und allem was man sich nur erdenken kann. Es war vor einigen Jahren von freiwilligen Gemeindemitgliedern gebaut worden und wir sollten es jetzt sauber machen. Olivia und ich säuberten die Rutsche von innen, was sehr lustig war, weil es so super dunkel war und es durch eine eher weniger schlaue Aktion von den Jungs, die einfach Wasser rein gekippt hatten, super rutschig war. Da wir viel zu schnell fertig waren, zupfen wir noch ein bisschen Unkraut im Park, bevor es zum Cast Meeting ging. Es ging hauptsächlich darum, wie wir uns als Cast sehen und was wir denken, was wir verbessern könnten. Dann spielten wir ein Team-Building-Game, bei dem zwei Leute mit blutigen Nasen heraus gingen – das stärkte das Team natürlich eher weniger, trotzdem waren alle guter Dinge. Am Mittwoch hatten wir dann Internal Day, an dem wir hauptsächlich das Mexican Medley übten und etwas über Mexiko und Norwegen erfahren durften. Am Donnerstag war ich dann zum ersten Mal Crew Leader. Mein CI war „Packing Food Boxes“. Wir packten insgesamt annähernd 2000 Boxen, die bedürftigen Menschen in der Gegend zu Gute kommen sollten. Die Arbeiten waren super zufrieden mit uns. Es war eine richtige Fließbandarbeit – sehr anstrengend, und an sich ziemlich monoton, aber dadurch, dass wir viel rotierten, sehr lustig! Am Nachmittag hatten wir dann noch einen kleinen Workshop über Leadership – The first step. Es waren eigentlich hauptsächlich Dinge, die man schon wusste, aber in einem ganz anderen Licht. Hauptpunkt war „every leader is also a follower“. Am Freitag hatten wir dann Regional Learning Day. Ich war die ganze Zeit davon ausgegangen, dass Yuma circa 5000 Einwohner hat – alles Rentner! Falsch gedacht: Im Sommer um die 100000 und im Winter sogar um die 200000, weil viele ältere Menschen in den Wintermonaten ins warme Yuma kommen. Das lernte ich also auf der Autofahrt zu unserem Treffpunkt. Dort angekommen hatten wir Vocals, wo wir unsere eigenen Lieder schreiben sollten – ziemlich cool – mein Hometeam war erstaunlich kreativ. Anschließend hatten wir eine Führung im geschlossenen Gefängnis von Yuma, direkt am Colorado River. Viele Geschichten und die Schwarze Zelle! Danach wurde uns eine Slideshow von alten Bildern von Yuma gezeigt. Das war leider etwas zäh und im Raum etwas stickig, wodurch alle sehr müde wurden. Gut, dass wir danach ein bisschen Freizeit hatten um uns die Mainstreet anzugucken. Emily und ich zogen also gemeinsam los und erwarteten eine große Mainstreet, da man uns ja gerade erst beigebracht hatte, dass so viele Leute in Yuma wohnten. Wir fanden Folgendes vor: Ein Kino, ein geschlossenes Cafe, ein geschlossenes Restaurant (beides dauerhaft geschlossen), ein seltsamer Laden in dem man alles oder auch nichts finden kann und in dem man mit den Worten begrüßt wird, dass man sich doch bitte wie zu Hause fühlen soll. Ansonsten hab ich glaube ich noch drei andere Läden (davon zwei geschlossen) gesehen –und das wars! Zuviel zu der „Metropole“. Nächster Tag war Show-Tag. Die Show fand in einem riesigen Highschool Auditorium statt – eine Kapazität von 1300 Leuten – riesig! Zunächst hatte ich am Morgen einen Workshop über die Aufgaben eines Crewleaders – nix Neues. Danach hatten wir Proben und als kleines Highlight bekamen wir das Internprojekt der zweiten Intern zu sehen. Es war ein Ballett und ein A Capella Lied. Sehr schön und professionell! Im Greenroom mussten wir uns dann von einer unserer Staffmember verabschieden, da Annie aus persönlichen Gründen das Programm verlassen wollte, um bei ihrer Familie zu sein. Nach der Show hatte ich dann Strike – ich musste also helfen, die ganze Bühne abzubauen und alles in den Truck zu bringen. Klappte alles ohne Probleme. Sonntag konnte ich endlich mal wieder ausschlafen!!! JUHU. Nach einem kleinen Frühstück brachen wir mit dem Jeep ins Desert auf. Wir fuhren über Stock und Stein – es war sehr, sehr, sehr ruckelig und heiß, aber sehr cool. Ich hatte des Öfteren das Gefühl, dass der Jeep zu einer Seite oder rückwärts kippen würde, aber es passierte nichts. Am höchsten Punkt angekommen, konnten wir das ganze Desert und alles drum herum sehen – super cool und super windig. Sean und ich kletterten ein bisschen, was noch mehr Spaß machte. Anschließend ging es hauptsächlich bergab, was noch ein bisschen gruseliger war. Danach ging es in eine andere Gegend. Dort fuhren wir auf eine Art Kies und Sand umgeben von großen Felswänden, die schichtweise aus Stein und Sand waren. Mittendrin hielten wir und Sean und ich gingen in eine kleine Spalte zwischen solchen Felsen und kletterten in eine Höhle, die uns auf der anderen Seite nach oben führte. Überall waren kleine Löcher, in den Schlangen lebten. Wir warfen viele Steine vor unsere Füße, um zu testen, ob dort Schlangen waren, wie sahen aber keine Einzige. Oben angekommen schauten wir herunter, es waren gute 30 Meter bis nach unten und ein Ausblick – wahnsinnig! Echt irre…nachdem wir den Weg nach unten gefunden hatten, fuhren wir nach kleinen Startschwierigkeiten weiter bis wir zu einer sehr engen Stelle kamen. Ich dachte wir müssten umkehren, weil der Jeep nicht durchpassen würde, aber ich wurde eines besseren belehrt! Alles super spannend. Zum Abendessen ging wir zu einem Buffetrestaurant – oder auch Fat Farm genannt. Ich dachte erst es wäre übertrieben – aber das ist es nicht! Leute stopfen Essen in sich herein, als hätten sie in ihrem ganzen Leben nichts Anderes gemacht – ekelhaft, auch wenn das Essen sehr gut war! Danach überredeten die Jungs mich mit ins Kino zu gehen – wir sahen Ironman 2, was nicht schlecht war, aber auch nicht der Knüller. Und das wars dann auch schon in Yuma, unseren letzten Stadt in den Vereinigten Staaten von Amerika. Nicht zu fassen, aber unsere USA-Tour ist zuende! Nun freuen wir uns alle auf MEXICO!!!
Donnerstag, 6. Mai 2010
California – here we come….
Bevor ich zu Californien komme, erst etwas, was ich beim Camp-Bericht vergessen hab. 1. Cast University: Jeder konnte Workshops geben oder teilnehmen. Es gab zwei Runden. In der ersten Runde nahm ich an einem Workshop über Spoken Words Poetry teil, bei dem wir unsere eigenen Gedichte performten und anschließend hab ich einen Workshop namens Who am I, thank you. ‚Es ging um Feedback von anderen und dir selber. Zuvor hatten wir eine riesige Feedback-Session für den ganzen Cast, was sehr hilfreich war. Außerdem hab ich vergessen die Schweiz-Präsentation zu erwähnen und den großartigen Workshop über Leadership von Steve Farber. Er sprach hauptsächlich unter dem Titel Greater than yourself. Er sagte, dass wirkliche Leader, die sind, die anderen Menschen helfen besser als du selbst in dem zu werden, was du ihnen beibringst. Es war super interessant und ich werde, wenn ich wieder in Deutschland bin, sein Buch kaufen.
Nun also zu der versprochenen Organic Farm. Wir wurden am Morgen begrüßt von drei Menschen im Studentenalter. Sie sahen sehr „alternativ“ aus – alle ohne Schuhe, zerfetzte Klamotten, verfilzte Haare. Dann wurden wir in Gruppen aufgeteilt: Macro Weeding, Micro Weeding, Greenhouse, Herbe-Garden, Mulching,… . Alles was man so auf einer Farm macht. Ich pflanzte zunächst Paprika in annähernd glühenden Boden. Danach war ich für Macro Weeding eingeteilt – dies tat ich für 4 ½ h in der Sonne ohne Sonnenbrand - oh ja. Zum Mittagessen gab es selbstgemacht Pizza im Steinofen – wir nannten sie Krebspizza, auf Grund ihrer dunkelschwarzen Farbe – selbst die frischen Kräuter waren schwarz. Ich hielt mich dezent zurück und aß frischen Salat, auch wenn der etwas stachelig war. Bevor ich mein Unkrautjähten fortsetzte erzählte uns der Farmbesitzer etwas über den Unterschied zwischen organic und nicht-organic. Er sagte, wenn du kein Unkraut siehst, dann ist es immer nicht-organic. Demnach war seine Farm die organischte überhaupt – denn dort war mehr Unkraut als tatsächliche Produkte zu finden. Abgesehen davon waren wir überzeugt, dass diese Leute nicht nur „normale“ Dinge anbauen. Alles in allem hatten wir trotzdem und vielleicht gerade deshalb einen riesigen Spaß und haben sehr viel geschafft. Am nächsten Tag war ein internal day auf dem Stundenplan. Dadurch dass der Beamer in dem ersten Gebäude nicht funktionierte, bekamen wir die erste Stunde frei, in der Soni und ich zum Strand gingen und einen kleinen Kaffee genossen (ich trank natürlich einen White Chocolate Mocha, bei dem man den Kaffee nicht schmeckt). Danach hatten wir Culture Presentations über Japan und Quebec. Anschließend ein Workshop über die fünf Sprachen der Liebe: Words of Affirmation, Physical Touch, Receiving Gifts, Acts of Service and Quality Time. Wir machten einen Test, auf welche Art wir uns am meisten geliebt fühlen und mit welcher Art wir Anderen zeigen, dass wir sie schätzen und lieben. Es war super interessant, zu lernen wie andere sich vielleicht gar nicht geliebt fühlen, wenn du sie berührst, obwohl das vielleicht deine Art ist, deine Liebe auszudrücken. Zum Schluss hatten wir dann noch ein paar News von unserer Newscrew und dann holte Jim uns ab und wir aßen wie jeden Abend fantastisches Essen. Nur, dass es diesmal in einer Pizzeria mit Annellas Sohn war. Neuer Tag – neue Arbeit. Diesmal sollte es in eines der Jugendzentren Vistas gehen, um ein riesiges Mosaik zu kreieren. Es wurde ein Sonnenuntergang am Meer mit Surfboard – ca. 4m lang und 2m breit. Es war super und wir konnten Glas schneiden. Natürlich schnitt sich jeder mindestens einmal, aber das war okay. Ansonsten hatten wir in Vista den Showtag. Am Showmorning waren Proben für das Mexican Medley angesagt und ein Workshop über Genderrolls. Dann ging es an die Showproben in diesem super schönen Moonlight-Amphitheater. Open air – juhuuuu. Es war so wunderschön und mit großen Rasenflächen. Die Show war ein Kracher und danach war ich in der Cleaning Crew, was ziemlich schnell ging. Sonntag hatten wir Host Family Day. Wir wollten eigentlich zum Laguna Beach fahren, aber dann hatten Shawna und ich so viel Wäsche und so viele andere kleine Dinge zu tun. Trotzdem fuhren wir zum Mittagessen zu einem mexikanischen Restaurants direkt am Strand. Danach gingen Shawna und ich runter zum Strand um einen kleinen Spaziergang zu machen und um uns die riesige Sandfigur anzugucken. Außerdem machten wir ein paar schöne Springfotos, was uns super dolle zum Lachen brachte. Und das war dann auch schon unsere Zeit in Vista – super schön und ziemlich erholsam.
Dienstag, 4. Mai 2010
Auf der Suche nach dem Hollywood-Berg…
Nach einer ziemlich ruckeligen, aber nicht allzu langen Busfahrt kam das erste Schild: Hollywood – ahhh Fotos wurden geschossen und der Bus wäre vor Aufregung fast explodiert. Alle klebten an den Fensterscheiben, weil doch jeder die berühmte Aufschrift HOLLYWOOD auf dem Hügel sehen wollte. Viele Hügel, aber keine Schrift weit und breit. Auf dem Hollywood Blvd konnte man es dann einmal ganz kurz von weiter Ferne erkennen und ich hab auch ein Foto gemacht, aber man kann höchstens einen kleinen weißen Fleck erkennen – etwas enttäuschend, aber nun gut! WIR SIND IN HOLLYWOOD. Unser Bus ließ uns direkt beim Hollywood Blvd kurz vorm Sunset Blvd raus (ich hätte auch keine Ahnung wo das ist, aber für die die schon einmal da waren…) – jedenfalls ist das die Straße auf der auf beiden Seite die Sterne sind – ich wusste nicht dass es soooo lang ist und dass es sooooooo viele Sterne sind – aber ich hab einige Fotos gemacht. Dann ging es zum dem chinesischem Tempel in deren Vorhof lauter Platten mit Hand- und Fuß bzw. Schuh-Abdrücken eingelassen sind. Manche schrieben noch einen kleinen Spruch dazu. Jeder probierte ein paar Hände aus – ich zum Beispiel machte ein Foto in Johnny Depps Handabdruck. Weiter ging es dann zum Wachsfigurenkabinett. Da die Zeit zu knapp war und das uns dann doch zu teuer war, machten wir stattdessen kostenlose Bilder mit Shreck und Wolverine (von Letzterem nahm ich allerdings Abstand:D) nach einer kleinen Shoppingtour mit Fred und Lisa, während der Verkäufer in American Apparel mit billigen Anmachsprüchen mit mir zu flirten versuchte. Wir lachten herzhaft darüber. Zum Abschluss gingen wir drei dann noch in ein schnuckeliges Cafe, dessen Deko wirklich einzigartig war – alles schwarz weiß mit ein ganz paar kleinen Farbakzenten wie zum Beispiel Mohnblumen. Sehr stilvoll! Ich ließ mir meinen Panini schmecken bevor es dann mit dem Bus Richtung Vista/Oceanside, CA, ging. Für die Woche war Hometeam 6 (also meins…) das Hosting Hometeam – das heißt Ausladen/Einladen der Koffer und Säuberung der Busse und der Gebäude, die wir benutzten. Dann ging es nach einer kleinen Einleitung an die Wochenpläne und die Allocation-Information. Roommate: Shawna!!! JACKPOT – sie ist eine von unseren Staffmember und ich hab sie super lieb gewonnen. Ich freute mich super doll sie näher kennen lernen zu können und dann unsere Hostfamilie: Annella und Jim Ogden – ein älteres Ehepaar in ihren 70ern. Richtig cool…richtig süß. Küsschen hier und da und das Essen war gigantisch gut – ich weiß nicht, wie ich diese Pfunde je wieder los werde! Außerdem gehörte ein Hund zur Familie – Buffy, ca.15 Jahre alt und etwas schwerfällig, aber recht niedlich. Am nächsten Tag ging es gleich ordentlich mit CI los – wir sollten auf einer „Organic Farm“ aushelfen. Aber dazu (+Fotos) morgen mehr – ich muss jetzt ins Bettchen.
Montag, 3. Mai 2010
Wie in „das doppelte Lottchen“…
19. – 26. April.
Manila war nun also zuende und als nächstes auf der Reiseroute stand nun also das CAMP. Doch um dahin zu kommen sollte es zunächst ins Flugzeug gehen – leichter gesagt als getan. Die erste Gruppe (mit Nachnamen von A-H) war schon am Vortag direkt nach unserer letzten Show losgeflogen – deren Flug ging über Seoul und dann Tokyo nach L.A., CA. Ich war dank meines Nachnamens nun also in der zweiten Gruppe, die noch einmal in ihrer Hostfamilie schlafen durfte und dann Treffpunkt um 9.30 Uhr am Flughafen von Manila hatte. Folgende Probleme machten mir zu schaffen: meine Hostfamilie hatte es wie so gut wie alle Philippiner nicht so mit der Pünktlichkeit. Veronica(eine meiner Roommates aus Schweden) und ich wollten eigentlich ein Taxi nehmen um unabhängig zu sein – unser Hostvater wollte uns nur unbedingt begleiten und so nahmen wir einen der Fahrer der Familie in Anspruch. Weil wir schon ahnten, dass das nicht pünktlich ausgehen würde sagten wir kurzerhand wir müssten um 7.30 Uhr da sein…lieber zwei Stunden am Flughafen warten, als Geld für einen neuen Flug zu bezahlen. Soweit so gut. Edward(unser Hostvater) hatte gesagt die Fahrt würde ungefähr eine Stunde dauern. Er sagte um diese Zeit wäre der Verkehr nicht so dicht und dann könnte man das locker schaffen. Zu dem Zeitpunkt waren wir auch noch ganz relaxt – wir wussten ja wir hatten „viel“ Zeit. Bevor wir ins Auto stiegen gab es noch einen Kultur-Schock. Wir durften den Mates nicht vernünftig tschüss sagen, als sie Edward sahen, liefen sie weg! Das war so traurig, weil Mita, Lena und Dana, diejenigen waren, bei denen wir gewohnt haben und mit denen wir eigentlich am meisten Zeit verbracht haben. Wenigstens von meinen 6 (bzw. 7, wovon allerdings eine momentan in China studierte) Gastgeschwistern konnte ich mich verabschieden bevor es ins Auto ging. Zu unserer Überraschung stieg dann allerdings Lucas, einer meiner jüngeren Gastbrüder, ins Auto. Edward erklärte kurz, dass wir ihn nur bei seiner Schule absetzen würden, das wäre total auf dem Weg. Der Flughafen lag südlich von uns und wir fuhren nördlich, aber nun gut ich war immer noch guter Dinge. Um 8 Uhr (!) setzen wir Lucas ab und da bekam ich langsam ein mulmiges Gefühl. Der Verkehr war natürlich wie immer eine Katastrophe und wir bewegten uns mit Schneckentempo vorwärts. Edward sagte dann mit einer Seelenruhe „wir sind dann so gegen 9 Uhr da, das ist okay, oder?“. Da wir sowieso keine Wahl hatten bejahten wir das und hofften nur dass wir pünktlich ankommen würden. Der Verkehr wurde gefühlt immer schlimmer und langsam stieg die Panik in mir auf. Ich guckte circa 10mal pro Minute auf meine Uhr. 9 Uhr und dann war es 10 nach und 20 nach. Um 9.28 Uhr(!!!) trafen wir am Flughafen ein. Nicht zu fassen! Nun gut, wir hatten es ja noch geschafft und ich konnte auch fast drüber lachen, als Edward dann zum ich-weiß-nicht-wievielten-Male sagte, dass der Verkehr aber heute besonders dicht gewesen wäre und das ohne einen Gedanken daran, dass wir hätten um 7.30 Uhr da sein sollen, zumindest nach dem, was er wusste. Nun gut, dass philippinische Kultur pur und das ist okay. Der Flughafen: super überfüllt, an den Türen riesige Sicherheitskontrollen und super viele Augen, die uns anstarrten. Ich ging zu unserem Manager um die Bestätigung für meinen Mexikoflug abzuholen, wo unsere Crew so darauf bestanden hatte, den für alle auszudrucken. Ich hatte auch die Bestätigung bekommen, dass sie das wohl gemacht hätte. Schade, schade, schade – meine war nicht dabei! Also machte ich mich schon auf Einreiseschwierigkeiten in den USA gefasst, denn wenn sie keine Sicherheit darüber haben, dass man Nordamerika nach einer bestimmten Zeitspanne wieder verlässt, dann lassen sie einen erst gar nicht herein. Das flaue Gefühl in meinem Magen vergrößerte sich dann, als mir beim Check-In gesagt wurde, dass mein Ticket nun leider nicht gedruckt werden könnte und ich das am Gate abholen müsste. Mir war von Anfang an klar, dass das nicht an deren Drucker lag. Aus meinem Koffer musste ich dann noch meine Turnschuhe rausnehmen, damit ich auch kein Übergewicht hatte und dann ging es zum Gate. Nächste mulmiges-Gefühl-verursachende-Tatsache: mein zweites Handgepäck wog mind. das Doppelte von den erlaubten 7 kg, weil ich alle schweren Sachen aus meinem Koffer darein getan hatte. Bis zum Gate war alles kein Problem, dann: Handgepäckskontrolle: AHHH. Sie guckten alles durch und ich war schon fest davon überzeugt, dass ich meine Bibel da lassen müsste, weil die Waage schon bereit stand, sagte der Herr er wäre fertig – ich packte mir also meine Tasche, bevor er sie mir geben konnte und huschte in den Gate-Bereich. Nun wollte ich mein Ticket abholen…bevor ich das allerdings bekam, wurde ich freundlich gebeten der Dame am Schalter in einen Nebenraum zu folgen. Gar nicht gut – ich möchte nicht auf einem philippinischen Flughafen stecken bleiben! In dem Raum angekommen wurde ich mit komischen Tupfern abgetupft und sämtliche Tests wurden an mir vorgenommen. Danach wurde das alles eingetütet und ich bekam mein Ticket – mit einem E in rot darauf. Als es dann Boarding-Time war und ich ins Flugzeug wollte wurde ich zu einem Aufzug gebracht, der mich nach unten fuhr. Unten wurde ich in eine Ecke gebracht, von der ich alle einsteigenden Passagiere sehen konnte – sehr freundlich. Alle starrten mich an als wäre ich die gefundene Terroristin. Dann wieder das gleiche Spiel: Tests, Tütchen und warten, warten, warten. Als dann auch der letzte Passagier eingestiegen war wurde ich mit Begleitung (!) ins Flugzeug geführt und ich durfte mich hinsetzen. Damit dachte ich wäre diese nette Prozedur gegessen – nein, Gleiches wiederholte sich dann in Seoul, was mir wirklich nicht gut bekam. Vor allem stärkte es meine „Vorfreude“ auf die Sicherheitskontrollen in den USA. Ironischerweise, wurde ich dort garnicht kontrolliert und der Immigration-Officer fragte keine einzige Frage. Er sagte nur: „Fingerprints, please!“ und damit hatte es sich gegessen. Das war nun also die wunderschöne Reise von Manila nach L.A.. Nun gut, trotzdem freute ich mich wahnsinnig auf das Summer-Camp mitten in den Bergen. Nach einer relativ kurzen Busfahrt kamen wir in an – alles sah genauso aus wie in dem Film das doppelte Lottchen. Verstreute Cabins mit Basketballplätzen und und und… dann ein großer Fluss mit einer Hängebrücke. Highlights im Camp: 1. Morgendlicher Lauf oder Spaziergang – einfach genial: frische Luft, Walddüfte und die singenden Vögel – dazu rauschendes Wasser – es war herrlich! 2. Man glaubt es nicht, aber ja, wir hatten Schnee! Sauberen, weißen, wunderschönen Schnee. 3. Das Essen: jede Mahlzeit frische Früchte bzw. frischer Gourmet-Salat und dazu ein tolles Angebot von Gemüse neben dem Fleisch. Es war fantastisch. 4. Lagerfeuer mit Smors: Ein Snack bestehend aus Marshmellows, Schoki und Keks. 5. 80s Dance bei dem sich alle in grelle Klamotten schmissen und dazu die verrücktesten Hairstyles ausprobierten. 6. Die Freizeit, die ich immer draußen am Fluss verbrachte. 7. Der Adventure-Parcour mit „Hochseilgarten“, Kletterwand und Seilbahn – richtig, richtig cool. 8. Mein Cabin mit meinen 10 Roommates, mit denen ich super lustige Dating-Geschichten ausstauschte:D. 9: Die „Talentshow“, bei der Laura, Soni und ich mit Fredi und Tonio als Backup „Jetzt ist Sommer“ von den Wiseguys performten. Dagegen standen nur ein paar sehr kleine Mankos: 1. Lampenverdeckungen draußen im Schnee mit Eiswasser waschen, während die Finger sich von Rot über Blau zu tief lila und dann fast weiß färben. 2. Die nassen Schuhe von den täglichen Mittagsspaziergängen mit Olivia, bei denen wir nicht die Brücke benutzten, sondern unbedingt den Fluss so überqueren wollten – wir schafften es am Schluss mit trockenen Füssen – ganz am Schluss konnten wir sogar die Schuhe ausziehen, weil es so warm wurde. Die Campwoche war einfach eine super Erholung für uns alle – einfach mal seine Freizeit so gestalten zu können wie auch immer man das gern möchte. Und ganz wichtig: mal ein bisschen Zeit ganz für sich zu haben, wo man am Fluss sitzen kann, die Sonne genießen kann und alles, was in den letzten Wochen so passiert ist einfach mal Revue passieren zu lassen oder auch einfach mal um seinen Kopf ein bisschen frei zu kriegen. Es war eine tolle Woche und ich habe tolle Gespräche mit Leuten geführt, mit denen ich zuvor nicht so viel Kontakt hatte. Kein Handy oder Internet funktionierte, was auch mal eine andere Erfahrung war. Am 26. April ging es dann nach Vista, CA, wobei wir dazu erst mal am frühen Morgen unsere Koffer bergauf zum Bus bringen mussten – das nenn ich Morning-Workout! Nun gut nach einer guten letzten Stärkung ging es in den Bus. Als Überraschung ging es allerdings bevor wir nach Vista fuhren, als Regional Learning nach HOLLYWOOD. Oh ja, ich hatte meine Hände in Johnny Depps Händen – aber dazu nächstes Mal mehr.
Manila war nun also zuende und als nächstes auf der Reiseroute stand nun also das CAMP. Doch um dahin zu kommen sollte es zunächst ins Flugzeug gehen – leichter gesagt als getan. Die erste Gruppe (mit Nachnamen von A-H) war schon am Vortag direkt nach unserer letzten Show losgeflogen – deren Flug ging über Seoul und dann Tokyo nach L.A., CA. Ich war dank meines Nachnamens nun also in der zweiten Gruppe, die noch einmal in ihrer Hostfamilie schlafen durfte und dann Treffpunkt um 9.30 Uhr am Flughafen von Manila hatte. Folgende Probleme machten mir zu schaffen: meine Hostfamilie hatte es wie so gut wie alle Philippiner nicht so mit der Pünktlichkeit. Veronica(eine meiner Roommates aus Schweden) und ich wollten eigentlich ein Taxi nehmen um unabhängig zu sein – unser Hostvater wollte uns nur unbedingt begleiten und so nahmen wir einen der Fahrer der Familie in Anspruch. Weil wir schon ahnten, dass das nicht pünktlich ausgehen würde sagten wir kurzerhand wir müssten um 7.30 Uhr da sein…lieber zwei Stunden am Flughafen warten, als Geld für einen neuen Flug zu bezahlen. Soweit so gut. Edward(unser Hostvater) hatte gesagt die Fahrt würde ungefähr eine Stunde dauern. Er sagte um diese Zeit wäre der Verkehr nicht so dicht und dann könnte man das locker schaffen. Zu dem Zeitpunkt waren wir auch noch ganz relaxt – wir wussten ja wir hatten „viel“ Zeit. Bevor wir ins Auto stiegen gab es noch einen Kultur-Schock. Wir durften den Mates nicht vernünftig tschüss sagen, als sie Edward sahen, liefen sie weg! Das war so traurig, weil Mita, Lena und Dana, diejenigen waren, bei denen wir gewohnt haben und mit denen wir eigentlich am meisten Zeit verbracht haben. Wenigstens von meinen 6 (bzw. 7, wovon allerdings eine momentan in China studierte) Gastgeschwistern konnte ich mich verabschieden bevor es ins Auto ging. Zu unserer Überraschung stieg dann allerdings Lucas, einer meiner jüngeren Gastbrüder, ins Auto. Edward erklärte kurz, dass wir ihn nur bei seiner Schule absetzen würden, das wäre total auf dem Weg. Der Flughafen lag südlich von uns und wir fuhren nördlich, aber nun gut ich war immer noch guter Dinge. Um 8 Uhr (!) setzen wir Lucas ab und da bekam ich langsam ein mulmiges Gefühl. Der Verkehr war natürlich wie immer eine Katastrophe und wir bewegten uns mit Schneckentempo vorwärts. Edward sagte dann mit einer Seelenruhe „wir sind dann so gegen 9 Uhr da, das ist okay, oder?“. Da wir sowieso keine Wahl hatten bejahten wir das und hofften nur dass wir pünktlich ankommen würden. Der Verkehr wurde gefühlt immer schlimmer und langsam stieg die Panik in mir auf. Ich guckte circa 10mal pro Minute auf meine Uhr. 9 Uhr und dann war es 10 nach und 20 nach. Um 9.28 Uhr(!!!) trafen wir am Flughafen ein. Nicht zu fassen! Nun gut, wir hatten es ja noch geschafft und ich konnte auch fast drüber lachen, als Edward dann zum ich-weiß-nicht-wievielten-Male sagte, dass der Verkehr aber heute besonders dicht gewesen wäre und das ohne einen Gedanken daran, dass wir hätten um 7.30 Uhr da sein sollen, zumindest nach dem, was er wusste. Nun gut, dass philippinische Kultur pur und das ist okay. Der Flughafen: super überfüllt, an den Türen riesige Sicherheitskontrollen und super viele Augen, die uns anstarrten. Ich ging zu unserem Manager um die Bestätigung für meinen Mexikoflug abzuholen, wo unsere Crew so darauf bestanden hatte, den für alle auszudrucken. Ich hatte auch die Bestätigung bekommen, dass sie das wohl gemacht hätte. Schade, schade, schade – meine war nicht dabei! Also machte ich mich schon auf Einreiseschwierigkeiten in den USA gefasst, denn wenn sie keine Sicherheit darüber haben, dass man Nordamerika nach einer bestimmten Zeitspanne wieder verlässt, dann lassen sie einen erst gar nicht herein. Das flaue Gefühl in meinem Magen vergrößerte sich dann, als mir beim Check-In gesagt wurde, dass mein Ticket nun leider nicht gedruckt werden könnte und ich das am Gate abholen müsste. Mir war von Anfang an klar, dass das nicht an deren Drucker lag. Aus meinem Koffer musste ich dann noch meine Turnschuhe rausnehmen, damit ich auch kein Übergewicht hatte und dann ging es zum Gate. Nächste mulmiges-Gefühl-verursachende-Tatsache: mein zweites Handgepäck wog mind. das Doppelte von den erlaubten 7 kg, weil ich alle schweren Sachen aus meinem Koffer darein getan hatte. Bis zum Gate war alles kein Problem, dann: Handgepäckskontrolle: AHHH. Sie guckten alles durch und ich war schon fest davon überzeugt, dass ich meine Bibel da lassen müsste, weil die Waage schon bereit stand, sagte der Herr er wäre fertig – ich packte mir also meine Tasche, bevor er sie mir geben konnte und huschte in den Gate-Bereich. Nun wollte ich mein Ticket abholen…bevor ich das allerdings bekam, wurde ich freundlich gebeten der Dame am Schalter in einen Nebenraum zu folgen. Gar nicht gut – ich möchte nicht auf einem philippinischen Flughafen stecken bleiben! In dem Raum angekommen wurde ich mit komischen Tupfern abgetupft und sämtliche Tests wurden an mir vorgenommen. Danach wurde das alles eingetütet und ich bekam mein Ticket – mit einem E in rot darauf. Als es dann Boarding-Time war und ich ins Flugzeug wollte wurde ich zu einem Aufzug gebracht, der mich nach unten fuhr. Unten wurde ich in eine Ecke gebracht, von der ich alle einsteigenden Passagiere sehen konnte – sehr freundlich. Alle starrten mich an als wäre ich die gefundene Terroristin. Dann wieder das gleiche Spiel: Tests, Tütchen und warten, warten, warten. Als dann auch der letzte Passagier eingestiegen war wurde ich mit Begleitung (!) ins Flugzeug geführt und ich durfte mich hinsetzen. Damit dachte ich wäre diese nette Prozedur gegessen – nein, Gleiches wiederholte sich dann in Seoul, was mir wirklich nicht gut bekam. Vor allem stärkte es meine „Vorfreude“ auf die Sicherheitskontrollen in den USA. Ironischerweise, wurde ich dort garnicht kontrolliert und der Immigration-Officer fragte keine einzige Frage. Er sagte nur: „Fingerprints, please!“ und damit hatte es sich gegessen. Das war nun also die wunderschöne Reise von Manila nach L.A.. Nun gut, trotzdem freute ich mich wahnsinnig auf das Summer-Camp mitten in den Bergen. Nach einer relativ kurzen Busfahrt kamen wir in an – alles sah genauso aus wie in dem Film das doppelte Lottchen. Verstreute Cabins mit Basketballplätzen und und und… dann ein großer Fluss mit einer Hängebrücke. Highlights im Camp: 1. Morgendlicher Lauf oder Spaziergang – einfach genial: frische Luft, Walddüfte und die singenden Vögel – dazu rauschendes Wasser – es war herrlich! 2. Man glaubt es nicht, aber ja, wir hatten Schnee! Sauberen, weißen, wunderschönen Schnee. 3. Das Essen: jede Mahlzeit frische Früchte bzw. frischer Gourmet-Salat und dazu ein tolles Angebot von Gemüse neben dem Fleisch. Es war fantastisch. 4. Lagerfeuer mit Smors: Ein Snack bestehend aus Marshmellows, Schoki und Keks. 5. 80s Dance bei dem sich alle in grelle Klamotten schmissen und dazu die verrücktesten Hairstyles ausprobierten. 6. Die Freizeit, die ich immer draußen am Fluss verbrachte. 7. Der Adventure-Parcour mit „Hochseilgarten“, Kletterwand und Seilbahn – richtig, richtig cool. 8. Mein Cabin mit meinen 10 Roommates, mit denen ich super lustige Dating-Geschichten ausstauschte:D. 9: Die „Talentshow“, bei der Laura, Soni und ich mit Fredi und Tonio als Backup „Jetzt ist Sommer“ von den Wiseguys performten. Dagegen standen nur ein paar sehr kleine Mankos: 1. Lampenverdeckungen draußen im Schnee mit Eiswasser waschen, während die Finger sich von Rot über Blau zu tief lila und dann fast weiß färben. 2. Die nassen Schuhe von den täglichen Mittagsspaziergängen mit Olivia, bei denen wir nicht die Brücke benutzten, sondern unbedingt den Fluss so überqueren wollten – wir schafften es am Schluss mit trockenen Füssen – ganz am Schluss konnten wir sogar die Schuhe ausziehen, weil es so warm wurde. Die Campwoche war einfach eine super Erholung für uns alle – einfach mal seine Freizeit so gestalten zu können wie auch immer man das gern möchte. Und ganz wichtig: mal ein bisschen Zeit ganz für sich zu haben, wo man am Fluss sitzen kann, die Sonne genießen kann und alles, was in den letzten Wochen so passiert ist einfach mal Revue passieren zu lassen oder auch einfach mal um seinen Kopf ein bisschen frei zu kriegen. Es war eine tolle Woche und ich habe tolle Gespräche mit Leuten geführt, mit denen ich zuvor nicht so viel Kontakt hatte. Kein Handy oder Internet funktionierte, was auch mal eine andere Erfahrung war. Am 26. April ging es dann nach Vista, CA, wobei wir dazu erst mal am frühen Morgen unsere Koffer bergauf zum Bus bringen mussten – das nenn ich Morning-Workout! Nun gut nach einer guten letzten Stärkung ging es in den Bus. Als Überraschung ging es allerdings bevor wir nach Vista fuhren, als Regional Learning nach HOLLYWOOD. Oh ja, ich hatte meine Hände in Johnny Depps Händen – aber dazu nächstes Mal mehr.
Dienstag, 6. April 2010
Manila, Philippinen – man kann es nicht glauben – ich bin am anderen Ende der Welt
Manila, Philippinen – man kann es nicht glauben – ich bin am anderen Ende der Welt
Zunächst einmal der Flug – hui! 17 Stunden reine Flugzeit. Es ging von Chicago nach Seoul, Korea und dann weiter nach Manila, der Hauptstadt der Philippinen. Wir flogen Richtung Westen mit einem großen Bogen gen Nordpol. Die ersten dreizehn Stunden verbrachte ich in der letzten Reihe unseres Flugzeugs (Korean Air). Leider war der Koreaner neben mir und die Frau vor mir nicht in der besten Stimmung, sodass meine Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt war. Ich stand zweimal während der ganzen Zeit auf und blieb jeweils für eine lange Zeit draußen, damit ich meinen Nachbar nicht zu oft wecken musste. Das Essen war akzeptabel – nicht wirklich für Feinschmecker, aber auch nicht so, dass einem schlecht werden müsste. Außerdem waren die Stewardessen sehr zuvorkommend, auch wenn man sie kaum verstand. In Korea angekommen hatten wir einen vierstündigen Aufenthalt. Zu unserer Überraschung schneite es. Zu Abend aß ich mit Jukari,Yuri (Japan), Leslie, Paul (USA) und Camilla (Norway). Wir gingen in ein japanisches Restaurant auf dem Flughafen. Ich wollte nur etwas Kleines also bestellte ich einfach ein paar Nudeln. Haha – was kam?! Algennudeln – schwarz, kalt und das mit Sojasoße. Ich hatte einige Probleme sie mit Stäbchen in meinen Mund zu befördern und danach sie wirklich runterzuschlucken. Glibbermasse in meinem Mund…naja mit den Stäbchen hatte ich dafür einen riesigen Spaß. Ich benutzte sie wie eine Gabel und drehte dann solange bis ich einen riesigen Nudelklumpen daran hatte. Dann tunkte ich sie in die Sojasoße und zack waren sie alle verschwunden. Im Endeffekt hatte ich also eine Soja-Nudelsuppe. So waren die Nudeln auch etwas schmackhafter. Nach dem kurzen 4-stündigen Flug nach Manila kamen wir um viertel vor 12 am 17. März an. Alle waren total geschafft. Um Punkt 12 stand ich dann vor dem Immigration Desk. Ein „super Geburtstag“ begann… ich wartete auf mein Gepäck und ging mit Linn nach draußen. Nina merkte als erstes was und gratulierte mir. Nachdem sich alle draußen versammelt hatten und wir doof rumstanden und super schwitzen, weil es einfach soooo schwül war, bemerkten auch ein paar andere, dass es nach zwölf war und Toni stimmte ein Geburtstagslied an. Von Linn bekam ich Kinderschokolade und eine süße Karte und von Sissi bekam ich auch eine Karte – die mich fast zum Weinen brachte. Folgend wurden wir in einen Bus geschart und fuhren zum Kabayan Hotel, wo wir die Nacht verbringen sollten. Die Fahrt war schrecklich. Alle starrten aus dem Fenster auf die Kinder, die am Straßenrand auf Mülltonnen schliefen und all die abgewrackten Häuser, die aussahen, als würden sie jeden Moment zusammenfallen. Im Hotel angekommen wurden wir nach Nachnamen in Zimmer eingeteilt und nach kurzer Aufregung gingen alle ziemlich schnell schlafen. Ich war mit Darleen (Liechtenstein), Coco und Delphine (Belgien) und Frankie und Emily (USA) auf einem Zimmer. Die Nacht konnte ich nicht wirklich gut schlafen – ich war die ganze Zeit wach, zum einen, weil es so kalt war (Air-Conditioner)und dann, weil es in Amerika Tag war. Ich stand um 6:30 Uhr auf und duschte – ein weiteres Erlebnis. Dreckig und eher tröpfelnd, aber okay. Das Frühstück war die nächste Überraschung – Reis mit Fleisch und Ei und einer Chinasuppe. Folgend wollte ich eigentlich online gehen, da ich aber leider meinen PC nicht aufladen konnte, hatte ich keine Möglichkeit dies zu tun. Ich fragte alle nach einem Aufladegerät, aber keine hatte das Passende – bis…Dylan aufwachte. Ein Lichtblick – denn keiner dachte daran, dass es mein Geburtstag war, was mich ein bisschen traurig machte. Nachdem ich meinen PC angeschlossen hatte, dachte ich ich könnte ja mal Mama und Papa anrufen, um mich ein bisschen aufzumuntern (ohne daran zu denken, dass es mitten in der Nacht bei ihnen war…). Als ich Mama dann am Apparat hatte, vernahm ich ein Happy Birthday und ob ich Bedi denn schon getroffen hätte…?! Ich verstand nur Bahnhof! Bedi? Wie sollte ich die denn getroffen haben – Mama meinte nur „ja, die ist in Manila, hat sie deine Adresse jetzt?“ Bitte? Ich dachte wirklich, sie wollten mir einen Streich spielen – und ich war garnicht auf Scherze aus! Nachdem mir Mama dann verklickert hatte, dass Berrit wirklich nach Manila geflogen war, legte ich sehr schnell auf und kriegte so leider Papa gar nicht mehr zu sprechen. Dann versuchte ich natürlich sofort Bedi zu erreichen und sie ging an ihr Handy – puhhh. Ich erfuhr, dass sie zu der Adresse, die auf meinem Blog angegeben ist (die MAIL-ADRESSE für Manila – für POST!!!), gefahren war und mich da natürlich keiner kannte. Es war Laris Adresse –die Person, die alles für uns vorbereitet hatte. Bedi kam dahin und fragte, wo ich denn wäre? „Christin? Eine Christin kennen wir nicht!“ war die Antwort. Gut, dass ich das Ladegerät bekommen hatte und aus Duseligkeit Mama und Papa angerufen hatte (ich bin mir sicher Gott hatte seine Finger da im Spiel – denn er hat schließlich den Masterplan), so konnte ich ihr die richtige Adresse geben und sie konnte ihren Weg zu mir antreten. In der Zwischenzeit (es dauerte ca. eine Stunde) lief ich schreiend durch das Hotel mit Tränen in meinen Augen. Bedi hatte gesagt, dass sie Dave wohl eine Email geschrieben hatte, also versuchte ich ihn zu finden. Als ich mit ihm redete, sagte er mir, dass er die Mail wohl erhalten hatte, aber er eigentlich zurück geschrieben hatte, dass er, denken würde, es wäre nicht der beste Zeitpunkt. Wie ich später heraus fand, hatte Bedi zu dem Zeitpunkt, als sie die Mail empfing den Flug schon gebucht. Nun gut, er sagte, dass wir dann wohl damit arbeiten müssten, was wir hatten, und war nicht böse oder sowas. Nach einem kleinen Spaziergang saß ich mit den anderen in der Empfangshalle des Hotels als mir zwei Hände von hinten die Augen zuhielten - BEDI!!!! Ahhh, ich freute mich so, ich muss jetzt noch fast weinen, wenn ich daran denke – das war das schönste Geburtstagsgeschenk, was ich hätte bekommen können. Ich hätte in meinen kühnsten Träumen nicht daran gedacht. Da war sie – mein Schwesterchen. Wir gingen hoch und ich bekam Muffins, ein kleines Geburtstags-Törtchen mit Kerzen, ein Ständchen und ein super-süßes Geschenk von Bedi und Soni. Es sei auch erwähnt, dass Soni ein super super cooles Video für mich auf Facebook hochgeladen hatte. Sie hatte am Strand von Thailand mit einem Törtchen und einer Kerze in der Hand „Heute kann es regnen“ gesungen – nur für mich. Ich hab mich so gefreut! Nachdem ich Bedi vorgestellt hatte und ihr meine Behausung gezeigt hatte, aßen wir zusammen Mittagessen. Leider konnte sie danach nicht mit zu unseren Sponsoren, aber wir verabredeten uns, sodass der Schmerz nicht zu groß war. Wir wurden dann zu unserem Sponsor „Resorts World Manila“ gebracht. Den Nachmittag verbrachten wir mit Infos übers Taxi-Fahren, über unsere Hostfamilien, über unsere Arbeit und alles Weitere. Um 17:30 Uhr sollte dann Host-Pick-Up sein. Ich hatte mich so gefreut, denn mein Allocation-Zettel sagte: Santos, Jun mit Olivia und Violette aus Belgien und Veronica aus Schweden. Wir warteten und warteten. Nach einiger Zeit gingen wir zu Lari und fragten, ob sie noch kommen würde – sie sagte „jaja, die stehen unten, die waren eben schon hier, die rauchen nur schnell eine“. Es kam uns gleich komisch war, denn auf unserem Zettel stand, dass sie Nichtraucher waren, aber wir geduldeten uns noch ein wenig. Irgendwann kam Lari dann zu Olivia und mir und sagte, dass wir bitte mitkommen sollten. Sie eröffnete uns, dass unsere Hostfamilie gecancelt hätte und sie gerade dabei wäre, eine neue Unterkunft für uns zu finden. Im Endeffekt gingen wir erst mit Tekes Hostbruder mit, aßen mit ihm, bis unsere Hostschwester uns dann um 21 Uhr traf und wir mit ihr 2 einhalb Stunden nach Hause fuhren. Es ging nach Antipolo City – in den Bergen zu Familie Teodoro. Wir waren sehr dankbar, dass man uns aufnahm. Als wir endlich im Bett waren, schliefen wir relativ schnell – das war nun also mein 20. Geburtstag – ich denke ich werden das Feiern auf jeden Fall in Bünde nachholen! Seid gespannt wie es weiterging – morgen gibt es mehr. Video hochladen, klappt übrigens leider nicht – ich weiß nicht wie!
Dienstag, 30. März 2010
Chicago – da bin ich wieder! Oder auch doch nicht…aber Naperville ist auch wunderschön
Nach 10 Stunden in einem super-stickigen Bus mit ein paar Filmen, die ich mal wieder verpasst hab, weil ich die Zeit lieber zum Schlafen nutzte. Ich war total gespannt auf meine neue Hostfamilie – ich hatte vorher schon Emailkontakt zu meiner Hostmum gehabt. Zur Erklärung, warum ich meine Hostfamilie schon „kannte“: Ich hatte David Sperling (ein alter Netzwerkfreund) aus Chicago angeschrieben, ob er jemanden in Naperville (Vorort von Chicago) kennen würden, bei dem ich für die Zeit unterkommen könnte. Und tatsächlich fand er über Freunde diese wunderbare, deutsche (!) Familie. Christina und Tom Reinacher mit Lynn und Liv. Da Lynn schon auf College in Augustana geht, lernte ich sie nicht kennen, dafür aber ihre jüngere Schwester Liv und ihren Freund. Liv war auch diejenige, die mich zusammen mit Christina und einem riesigen Schild vom Meeting Point abholte. Zuhause angekommen – keine Schuhe im Haus, eine warme, dicke (!) Decke, eine Uhr mit deutscher Zeit, …lauter tolle, deutsche Dinge, die mich ganz glücklich machten. Besonders gut war das Brot! Echtes Brot, auf dem man kauen kann. Am Abend kam dann Reiner noch vorbei. Wir hatten nach einem fantastischen Essen, eine tolle Unterhaltung mit Tom und Christina. Da ich doch ziemlich geschafft war, musste es dann allerdings irgendwann ins Bettchen gehen. Reiner blieb bis zum sehr frühen Morgen und als er dann indirekt zum Flughafen aufbrach, nahm er alle meine warmen Sachen mit. Bevor wir allerdings einschliefen bekam ich noch zwei Geschenke. Eins für unser Einjähriges (eigentlich am erst am 17. März, aber zu der Zeit ja nun mal schon auf den Philippinen bin, etwas vorgezogen…) uns ein für meinen Geburtstag – auch etwas vorgezogen. Ich bekam ein super schönes Armband und eine eigene Boxershorts mit „Ich liebe dich“ auf ganz vielen verschiedenen Sprachen darauf geschrieben. Danach tat es einfach gut mal wieder neben ihm zu schlafen. Danke, Schatz;). Während er sich dann auf den Weg machte, ging es für mich los zu einer weiteren BTS Show. Wir hatten leider keine Zeit irgendetwas zu proben, daher wurde ziemlich improvisiert, aber die Kids hatten Spaß und das ist ja die Hauptsache. Der folgende Tag war ein Samstag: Morgens St. Patrick Parade. Alle trugen grün. Ketten, komische Haarreifen, Armbänder, etc. – grün für Irland! Als wir morgens auf dem Gelände ankamen, auf dem sich alle versammelten fielen uns gleich die frisierten Hunde auf. Ungefähr 30 an der Zahl mit kleinen Zöpfchen – vorwiegend Pudel! Ein riesiger Spaß. Leider nieselte es ab und zu, was das Marschieren nicht wirklich begünstigte. Trotzdem hatten wir super Spaß. Wir sangen Get up! Und Up with people und tanzten dazu, während wir liefen. Oft war der Wagen uns so weit voraus, dass wir richtig rennen mussten (während wir tanzten!)…und das bergauf! Wir verloren einige Kalorien in diesen eineinhalb Stunden. Bevor wir diese allerdings durch ein riesiges Buffet in einer College-Kantine wiedergewinnen durften, mussten wir noch Flyer und Ketten an alle Zuschauer, die während der Parade keine bekommen hatten verteilen – das bedeutete den ganzen Weg zurück laufen und Leute ansprechen. Ich fokussierte mich auf die Kinder – gab ihnen eine Kette und drückte den Eltern dann anschließend mit ein paar erklärenden Worten einen Flyer in die Hand. Nach dem Mittagessen hatte ich dann noch 40 Minuten für mein Internprojekt. Ich hatte insgesamt 2 Stunden mit allen und 3 Stunden mit den Solisten gehabt, was ich eindeutig zu wenig fand. Die letzten 40 Minuten mussten allerdings auf der Bühne als Generalprobe genutzt werden. Ich zweigte 10 Minuten für ein ganz schnelles Up-date für meine Sänger ab und brachte ihnen noch schnell das Ende bei. Dann konnten wir es einmal mit Licht und allem durchmachen und dann sollte aufgeführt werden. Ein richtige Hetzerei – aber am Schluss mit Happy End. Es hat echt super geklappt, bis auf den kleinen Einwand, dass die beiden letzten Sänger den Einsatz verpasst haben und so der komplette 5-stimmige Schlusspart nicht gesungen wurde. Aber das konnte ich verkraften. Laura Lynn (mein Vocal-Instructor) war so begeistert, dass sie kreischend im Kreis rumlief und lauthals verlauten ließ, dass sie so stolz auf mich sei. Ich werde gleich mal versuchen, ob ich eins von den Videos hochladen kann. Die Show war gut. Als kleines Up-date: ic singe jetzt im Prelude mit eigenem Mikro auf der Vorbühne, dann Carrickfurgus immernoch als Backup und dann Shosholoza (ein afrikanisches Lied) und das komplette Lovemedley plus den kompletten zweiten der Show als Micgroup. Außerdem habe ich den Tanz für With one heart gelernt. Ich hoffe, dass ich den Tanz bald tanzen darf. Am Sonntag lief dann die gleiche Show nochmal – nur dass ich vorher ein super schönes Frühstück in den Magen bekommen habe. Montag: BTS und dann ging es zum Mittagessen mit dem Bürgermeister von Naperville – super super lecker! Dort kam zum ersten Mal unser Dresscode Nr.1 zum Vorschein. Alle sahen kann fabelhaft aus. Oder wie wir hier gern sagen: fantabulous. Danach hatten wir einen Workshop namens „personal mission and vision“. Wir kreierten das Kaufhaus unseres Lebens und hatten später alle einen Zettel auf dem Rücken kleben, wo andere Sachen drauf schreiben konnten, von denen sie denken, dass wir sie später machen würden. Bei mir stand u. A.: sunshine, my go-to-girl, a great doctor, mom, sweet as sugar, my dentist (von sissi), psychiatrist (aha:D), the best hug giver ever, an executive, helper, singer teacher…! Nach diesem von den Ed (Education) Interns vorbereiteten Workshop hatten wir eine kleine Inforunde über die Philippinen. Viel Trinken, Mückenspray etc… Als kleine Überraschung zum Schluss gingen wir zu einem Glockenturm und der Turmwärter spielte ein paar Lieder für uns. Ich bekam nicht ganz so viel davon mit, weil ich die Tische in unserem Meeting room noch sauber machen musste. Damit wäre das Programm für Naperville abgehakt, denn am nächsten Morgen, der 16.März 2010 ging es vom O`Hare Flughafen in Chicago Richtung Philippinen. Nun noch ein bisschen zu meiner Gastfamilie: vorgestellt hatte ich sie ja schon. Noch nicht erwähnt habe ich allerdings die sehr amüsante Abendbeschäftigung – Wii. Einen Abend spielte ich mit Tom und Christina Wii Fit, hauptsächlich Balance-Spiele. Es entstand ein kleiner Kampf zwischen Tom und mir, wer in dem einen Spiel weiterkommt. Es war einfach super lustig und wir lachten ganz ausgelassen, was nach den stressigen Tagen echt sehr gut tat. Außerdem konnte ich ein bisschen Klavier spielen, was sehr viel Spaß machte. Gern hätte mehr von Toms Fotographie gesehen. Wir hatten ein bisschen darüber gesprochen und ich bin sehr beeindruckt von seinem Wissensstand auf dem Gebiet. Außerdem finde ich, dass es ein tolles Hobby ist. Insgesamt habe ich mich super wohl gefühlt und das lag nicht nur daran, dass es ein deutscher Haushalt war. Eine tolle Familie mit einem lustigen Haustier, dass nur auf Teppich läuft. Vielleicht sieht man sich ja auf der Kieler Woche.
Donnerstag, 25. März 2010
Von Groß nach Winzig – wir fahren nach Montevideo, MN
Eine Stunde zur nächsten Mall, kein Empfang, kleine Läden, davon nur einer mit Internet und wir musste tatsächlich einen Generator von Minneapolis herüber transportieren, damit wir genügend Strom für unsere Show hatten…ja wir sind in Montevideo. Meine Allocation Information sagte dieses Mal Folgendes: Familie Dreyer, drei Kinder, eine Hund, Nichtraucher, Roommate: Candy Furbert. Soweit so gut. Bevor wir allerdings unsere Hostfamilien kennenlernen durften, stand Regional Learning auf dem Plan. Dieses Mal bedeutete das zum einen: 1. eine Wanderung durch kniehohen Schnee mit Stopp in einer kleinen Hütte mit Feuerstelle und einem Mann der uns von den Native Americans erzählte. Jeder brach regelmäßig in den Schnee ein, sodass wir alle Schnee in den Schuhen hatten, was irgendwann auch nichts mehr ausmachte, weil selbst ich mit den super-duper-Winterschuhen in Wasser stand. Danach gab es einen Vortrag über die Natur und Kultur (vor allem aber über Vögel) in dem State Park von Montevideo. Nun weiß ich (fast) alles über die verschiedenen Vögelarten hier und warum wir dieses Gebiet unbedingt schützen müssen. Das Highlight kam dann zum Schluss – Rollschuhfahren in einem Jugendzentrum. Es waren so richtige Oldschool-Rollschuhe mit vier Rollen. Wir flogen alle regelmäßig auf die Schnautze (:D), aber der Spaß war riesig und wir trugen auch keine ernsthaften Verletzungen davon. Nach einem kleinen Treffen mit dem Bürgermeister der Stadt trafen wir unsere Hostfamilien - Jackpot! Lisa und Jon mit Jessica, Trans und Trent. Lisa und Jon sind beide Lehrer. Jessica und Trans sind deren Adoptivkinder und Trent ist ihre leibliches Kind. Außerdem gehört ein kleiner Pudel namens Greta zur Familie. Eine Energiebombe – die springt durchs Haus und hin und her – fast schlimmer als Linus. Jon unterrichtet unter Anderem Gesundheitsbewusstsein – nicht sehr produktiv, wenn man den Kindern vorm Mittagessen erzählt, dass sie mehr Gemüse essen sollen und dann gibt es in der Schulmensa Cheeseburger – aber zumindest ein Anfang und man muss sagen, dass die Familie das zumindest zuhause auch so praktiziert hat – es gab jeden Abend frisches Gemüse und manchmal Suppe. Das war so lecker!!!Ein Weiteres Highlight der Familie war der Whirlpool im Garten. Da Toni (Arizona), Anja (Schweden) und Rie (Dänemark) im Nachbarhaus wohnten, kamen sie jeden Abend zu uns um ein bisschen im Whirlpool zu relaxen, während die Kinder schon schliefen. Davor spielte ich ein bisschen Vier gewinnt (connect 4) mit Trent und brachte ihm bei „vier gewinnt“ zu sagen. Es machte wirklich Spaß. Und der Whirlpool danach war so entspannt und wir lachten sehr viel – zwischendurch wurde dann mal in den Schnee gesprungen, was uns noch mehr zum Lachen brachte. Ansonsten hatten wir programmmäßig nichts außergewöhnliches – Schul-CI (ich war in eine Gruppe eingeteilt, die in eine Klasse für nicht englischsprachige Schüler gehen sollte – spanisch war angesagt – haha! Es war eine lustige Stunde…)dann hatten eine Schul-BTS und am letzten Tag dann die große Show. Das einzig besondere war mein Intern-Projekt-Workshop. Ich hatte zwei Stunden um 10 Leuten jeweils Sopran-, Alt- und Tenor-/Bass-Stimme von drei verschiedenen Songs beizubringen. Die Songs sind 99 Luftballons von Nena, Thriller von Michael Jackson und Paradise City von Guns’n’Roses. Ich hatte am Abend zuvor versucht (ohne Klavier oder Gitarre oder irgendwelche Noten) die Parts herauszuhören, um sie dann auch richtig wieder zu geben. Da das nicht an allen Stellen so gut funktioniert hatte, musste ich improvisieren. Ich suchte mit Pieter einfach jeweils die Harmonie oder einfache Akkorde. Dann sagte ging ich rum und sagte du singst das : ahh, du singst das : ahh und du singst das: ahh. Auf 3 – 1,2,3 – AHHH. Okay, Nr.2 du singst lieber das: ahh…und so entstand eine kleine Musikwerkstatt. Es machte so viel Spaß – jeder brachte mal eine eigene Idee ein und am Schluss hatten wir an manchen Stellen fünf!!Stimmen. Ich hatte vor dem Workshop wirklich ein bisschen Bammel, aber was dabei herauskam, war wirklich fantastisch. Manchmal sagte ich dreimal, dass ich es nochmal hören wollte, nur weil es so schön klang. Es war ein toller Gruppenerfolg, weil alle ihr Bestes gegeben haben und soweit ich das mitbekommen habe auch jeder das Gefühl hatte ein Teil davon zu sein und einen Teil beigetragen zu haben. Abschließend lässt sich zu Montevideo sagen: klein, aber fein!
PS: morgen kommt der Bericht über Naperville und dann kann ich euch endlich etwas über die Philippinen schreiben - es ist wunderbar hier! Macht euch keine Sorgen, es geht mir gut - ich kann nur leider mmomentan keine Emails versenden - ich kann nur welche empfangen - ich hoffe ich bekomme das in den Griff. Sobald ich wieder auf dem aktuellen Stand bin gibt auch wieder Fotos:)
PS: morgen kommt der Bericht über Naperville und dann kann ich euch endlich etwas über die Philippinen schreiben - es ist wunderbar hier! Macht euch keine Sorgen, es geht mir gut - ich kann nur leider mmomentan keine Emails versenden - ich kann nur welche empfangen - ich hoffe ich bekomme das in den Griff. Sobald ich wieder auf dem aktuellen Stand bin gibt auch wieder Fotos:)
Mittwoch, 17. März 2010
Welcome to the Twin Cities
Nun sind wir also in Minnesota angekommen – das Land der 10.000 Seen. Das Gebiet wird als Twin Cities auf Grund der beiden größten Städte Minneapolis und St. Paul bezeichnet. Unsere Sponsoren hatten bei der Ankunft für jeden von uns eine Tasche vorbereitet – darin enthalten waren eine wiederverwendbare Wasserflasche, eine kleine Thermoskanne, Notizblock, Stifte und Werbung. Am praktischsten ist eigentlich die Tasche an sich, wobei man dazu sagen muss, dass ich den Rest auch schon nicht mehr hab (einerseits verloren, andererseits verschenkt). Ich bin erstaunt, dass die Thermoskanne das Einzige ist, das ich bisher verloren hab. Nun aber zu unserer Zeit in Minneapolis: Gewohnt habe ich bei Christine Walker und ihrem Mann Bryan. Christine ist die Tochter von Gabi und ihrem ersten Mann – die Ähnlichkeit zu Tracy ist nicht zu übersehen! Die beiden haben drei Töchter, die alle nicht mehr zuhause wohnen, bzw. nur zeitweise. Sidney ist die Älteste, dann kommt Hannah und Tess ist glaube ich 19. Tess ist über das Wochenende aus Chicago nach Hause gekommen, sodass ich sie kennenlernen konnte – Hannah war sowieso da gewesen, weil sie bei dem Film mitarbeitet, an dem Christine momentan arbeitet. Sie ist Filmproduzentin – dazu aber später noch mehr. Des Weiteren gehörte Moki noch zu der Familie – ein super cooler Hund, der etwas größer als Linus ist und wahnsinnig viele Haare verliert. Außerdem war ich nicht der einzige Gast – Lori Logan aus Kalifornien, eine Freundin von Christine aus Kindertagen, hat auch mit an dem Film gearbeitet. Ich durfte in Tess‘ Bett schlafen, was ich sehr genoss, weil es so bequem war. An sich war ich begeistert von dem Haus – alt, aber gleichzeitig sehr auf eine sehr spezielle Art modern eingerichtet. Das Highlight war natürlich der schöne Flügel im Wohnzimmer den ich natürlich auch soweit es die Zeit zu ließ nutzte. Es machte solchen Spaß endlich mal wieder Klavier spielen zu können. Jetzt zu der Frage – was haben wir dort gemacht? Zusammengefasst waren es fünf BTS-Shows (an zwei Tagen!), zwei volle Shows und ganz viel Community Impact Work. Hauptsächlich strichen wir Wände und packten verschiedene Dinge für Katastrophengebiete. Da ich in jeder der fünf BTS-Shows war, war CI für mich eher eingeschränkt. Am Mittwoch hatten alle Community Impact Work bei Feed my starving children, wo Essenspakete für Haiti gepackt wurden. Am Mittwoch war allerdings mein Day Off, da Reiner zu Besuch kam. Er sollte so gegen 7 Uhr morgens bei Christine ankommen. Ich war dementsprechend aufgestanden, trotzdem hatte ich die Klingel nicht gehört und wunderte mich schon wo er blieb, als mein Handy klingelte, ob ich ihm doch nochmal die Adresse geben könnte. Ich gab sie ihm und er sagte nur: ja, da war ich! Ich war verwirrt, aber als er dann zum zweiten Mal vor der Tür stand, war das ganz schnell kein Thema mehr. Eigentlich hatten wir vorgehabt am Vormittag in die Mall of America zu gehen, da war allerdings beide super müde waren (er hatte eine 8-stündige Busfahrt aus Chicago hinter sich), legten wir uns nochmal hin und schliefen noch eine Runde. Dann frühstückten wir, unterhielten uns mit Mike, die Haushaltshilfe, und ließen es ganz ruhig angehen. Nach einem kleinen Spaziergang begaben wir uns dann auf eine kleine Abenteuer-Busreise mit Gerenne und Gefrage, die uns schlussendlich dann doch noch zu unserem Hotel brachte. Up with people hatte Dicountpreise für das Hotel ergattert und so bezahlten ich nur 59$ für die Übernachtung für uns beide mit Frühstück inklusive. Außerdem hatte das Hotel zwei Pools mit jeweils einem Whirlpool. Zu unserer Überraschung waren beide vollkommen leer, sodass wir richtig relaxen konnten. Abends bestellten wir uns Essen in unser Hotelzimmer, weil wir nicht mehr motiviert waren, uns chic zu machen. Am nächsten Morgen wurden wir sehr unsanft von Hans, dem Production Manager, durch einen Anruf geweckt. Er bräuchte unbedingt die Sign-outs – Listen für Montevideo und Naperville. Ich war vollkommen verdattert – es war 7.55 Uhr und ich hatte keine Ahnung wovon er sprach. Erst dachte ich vielleicht hatten die nicht verstanden, dass ich mir den Morgen vor der Show auch freigenommen hatte und erst zu den Proben um 13 Uhr kommen würde. Falsch gedacht – Hans wusste das, er wollte nur Folgendes von mir: Alle Production-Interns (Lights,Sound,Band,Dance,Vocal(das bin ich) und natürlich Production) machen ein gemeinsames Projekt, in dem sie sozusagen den Job ihres Staffmembers übernehmen und gemeinsam eine Mini-Show auf die Bühne stellen. Soweit so gut – wir hatten uns allerdings erst zweimal getroffen und so wusste ich noch nicht einmal welche Lieder nun performt werden sollten. Hans wollte von mir allerdings die Namen, von den Leuten, die ich für dieses Projekt gesangstechnisch auf die Bühne stellen möchte, damit er sie von anderen Aktivitäten ausschließen konnte. Nachdem er merkte, dass ich „etwas“ überrascht war, gab er mir 30 min und die Liste der Lieder. Ich sprang also aus dem Bett und hörte mir zunächst erst einmal alle Lieder über Youtube an (ein Glück, dass das Hotel Wireless hatte). Dann ging ich im Schnelldurchlauf die Leute unseres Casts durch und pickte Irgendwen raus, bei dem ich mir vorstellen konnte, dass er bzw. sie geeignet wäre. Ich hatte mir vorher überlegt, dass ich in diesem Projekt gerne denen die Chance geben möchte eine Solo zu singen, die es meiner Meinung nach gesanglich drauf haben, aber kein Solo bekommen haben. Dieser Vorsatz machte das ganze Unterfangen natürlich nicht gerade leichter. Reiner war natürlich auch nicht sehr begeistert, wobei er es sich lieberweise nicht anmerken ließ, aber es war natürlich Zeit, die ich eigentlich nicht hätte mit UWP-Krams verbringen sollen. Nun gut, das war erledigt und wir gingen gemütlich zum Frühstück – sehr lecker. Reiner machte sich eine Waffel und aß frisches Obst mit Haferschleim (oh ja Papa, ich bin auf den Geschmack gekommen). Dann verbrachten wir einige Zeit damit, zu überlegen wie wir wohl zu der High School kommen würden, wo die Show stattfinden sollte. Das Bussystem hatten wir ja nun schon einmal ausgetestet und waren von den Fahrplänen nicht sehr begeistert. Alle Bussen fuhren nach Downtown und von da aus in die verschiedenen Stadtteile. Die Highschool war 11 Meilen von uns entfernt, der Bustrip hätte allerdings 90 Minuten minimal gedauert. Glücklicherweise hatte das Hotel einen Shuttelservice für Strecken innerhalb von 5 Meilen, sodass wir am Schluss uns darauf geeinigt hatten, 5 Meilen mit dem Shuttle zu fahren und dann ein Taxi zu nehmen. Alles vorbereitet gingen wir zum Empfang und fragten nach einem Shuttle. Außerdem wagten wir uns dann zu fragen, ob es möglich wäre etwas weiter zu fahren und für die restliche Strecke zu bezahlen. Glück muss man haben - die Shuttlefahrerin hatte irgendwann in ihrer Schulzeit eine UWP-Show gesehen und hatte das in so guter Erinnerung, dass sie uns direkt zu unserem Show-Gebäude brachte ohne auch nur Tips annehmen zu wollen. Nachdem ich Reiner den meisten vorgestellt hatte, fingen die Proben auch schon an – Vocal Warm up und Levels für das erste Lied. Außerdem wurde der Rockstar gekürt. Das machen unsere Staffmember immer – sie küren jemanden der in der letzten Show besonders gut war oder allgemein was sich anstrengt. An diesem Tag wurde ich zum Rockstar gekürt. Das bedeutet ich durfte dann mit einer Rockstar-Sonnenbrille durch die Gegend laufen und mich daran erfreuen. Grund dafür war, dass ich derer Meinung nach ein Vorbild für alle bin, die an einer Micgroup stehen würde, weil ich aus mir raus gehen würde und es ein riesiger Spaß wäre mir zuzugucken. Dazu kam, dass in der letzten Show meine Schulter während der Show rausgesprungen war und ich aber nicht von meinem Platz gewichen bin. Zwar sagten sie, dass sie das nicht erwarten und, dass wenn wir Schmerzen haben, wir Backstage gehen sollen und wir dann ersetzt werden, aber trotzdem fanden sie es beeindruckend. Ich hätte die Brille gerne an Andy weitergegeben, der trotzdem er immer wieder von der Bühne runter musste um sich zu übergeben, immer wiederkam und weiterspielte. Das beeindruckte mich wirklich, denn Klavier zu spielen, wenn es einem so schlecht geht macht bestimmt keinen Spaß. Genug von der Show – Am Sonntag hatten wir Hostfamily Day und Bryan bat mir an etwas zu unternehmen, ich musste allerdings erst einmal mein Internprojekt planen und vorbereitet. Ich sollte am Dienstag meinen ersten Workshop leiten und dazu musste ich mir natürlich zumindest überlegen, wer was singen sollte und wie ich das Ganze möglichst effektiv lehren konnte. Des Weiteren hatten ich Christine zugesagt einen Nachtisch für die anstehende Oscar-Party zu machen. Nachdem Tess, Lori und ich Bagels gekauft hatten, gingen wir also einkaufen und bekamen auch alles, was ich dazu benötigte. Zurück im Haus machte ich dann meinen Himbeertraum während die anderen Bowlen gingen (ich dachte das wäre sowieso keine gute Idee mit der Schulter…). Abends machte ich mich dann chic für die Party. Es war echt lustig – sie fand in einem Filmstudio statt und alle hatten etwas zu essen mitgebracht. Jeder füllte einen kleinen Tipp-Zettel aus, was man glaubte, wer den jeweiligen Oscar gewinnen würde. Am Ende des Abends wurde zusammengezählt und die Preise verteilt. Ich gewann mit 12 Richtigen von 24 Möglichen ein Kartenspiel namens War. Ironischerweise war diese Spiel mit kleinen Bildern aus dem Film Inglorious Bastards verziert worden. Unter Anderem, war ein Hakenkreuz darauf geklebt worden…und ich war die einzige Deutsche im Raum. Aber nun ja, darüber konnte ich hinweg sehen. Ganz lustig war auch, dass Christine Karaoke mitgebracht hatte und in jeder Werbepause dann jemand gesungen hat. So nun wäre der Bericht eigentlich schon abgeschlossen – doch…das Beste kommt zum Schluss: Gleich am ersten Abend fragte Bryan mich als er mich abholte, ob ich das Set noch sehen wollte. Zwar ging es mir wie beschrieben nicht so gut, aber ich wollte trotzdem unbedingt. Christine arbeitet zur Zeit vorrangig an einem Film namens „The Convincer“. Ich hatte mir vorgestellt ein bisschen zu zugucken, womit ich auch vollkommen zufrieden gewesen wäre. Wir kamen also zu einer riesigen Halle mit einem kleinen griechischen Restaurant in der Mitte. Ich hatte nachdem wir uns niedergelassen hatten, einen kleinen Sandwich bestellt. Doch bevor ich auch nur den ersten Bissen essen konnte, kam jemand an den Tisch und redete mit Christine und einer Freundin von ihr. Auf einem sagte Bryan, sie sollten mich doch auch mitnehmen. Ich folgte nur und fand mich kurz darauf mit auf dem Set in einer Statistenrolle wieder. Gespielt wurde eine Szene in einer Bahnhofshalle. Zu den Hauptschauspielern gehörte Alan Arkin, ein Oscargewinner und u.A. der Großvater in Little Miss Sunshine. Am Set waren geschätzte 30 Statisten, die den ganzen Tag damit verbracht hatten einen Koffer von rechts nach links zu bewegen. Dazu muss man sagen, dass diese Leute kein Geld dafür bekommen. Sie melden sich freiwillig, weil sie hoffen, dort entdeckt zu werden. Diese Leute trugen also Kostüme und waren geschminkt mit allem drum und dran und nun saß ich da – man stelle sich vor – nach 10 Stunden Busfahrt – nicht besonders schön angezogen – kaum geschminkt und dann musste ich auch noch meine Mütze abnehmen, was die Misere auf meinem Kopf zum Vorschein brachte. Umso erstaunlicher war es, dass ich direkt hinter die Schauspieler platziert wurde. Christine sagte nachher, dass ich von ihren Gesichtern umrahmt gewesen wäre. Wahrscheinlich hab ich so authentisch gewirkt :D. Wer weiß, wer weiß, jedenfalls saß die Freundin von Christine neben mir und wir hatten die Anweisung uns lautlos zu unterhalten. Nach einiger Zeit sollte dann ein Mann auf uns zukommen, mit dem wir unseren Platz verlassen sollten. Dieses Szenario machten wir bestimmt 20 Mal (wenn nicht öfter) durch und es dauerte ewig – und ich war sooo müde. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Falls ihr also irgendwann einmal die Möglichkeit habt den Film anzuschauen – haltet Ausschau! Ich war auch noch ein zweites Mal am Set – als Reiner da war fuhren wir hin und durften ein bisschen zu schauen und das Essen aus einem echten Filmtruck testen – ein Hotdog – sehr spektakulär! Das war nun also Minneapolis – alles in allem ein sehr schöner Aufenthalt. (Fotos später..)
Montag, 15. März 2010
Adresse Philippinen
Zurück im Nowhere…
Eingeführt in die Idylle von North Platte hatte ich ja schon. Nach der Busfahrt zurück, die ich neben Linn aus Norwegen verbrachte (wobei wir viel schliefen…) kamen wir bei der Union Pacific’s Bailey Yard an. Man mag es kaum glauben, aber das ist „the largest classification railroad yard in the world“. Wir gingen auf einen Aussichtsturm und sahen uns die Schienen an – normale Züge und Gleise – nur eben ganz viele davon. Danach holte Harold uns ab und drückte uns gleich ganz doll – er sagte er hätte uns schon vermisst. Nach einem leckeren Abendessen ging es dann auch ziemlich schnell ins Bettchen in unserem sehr extravaganten Zimmerchen. Der nächste Tag war Show Day! Die Show fand in der NPHS (North Platte High School) statt, in der drei unserer Staff member zur Schule gegangen waren. Am Morgen erreichte uns die Nachricht, dass Andy, unser Pianist krank ist und wir ihn ersetzen müssen, dadurch fiel der Vocal Workshop aus und ich hatte die Möglichkeit Community Impact (CI)- Arbeit zu machen. Wir fuhren zu einem Gebäude, was zu einem Obdachlosenhaus werden sollte und verlegten eine Art Laminat und strichen die Wände – da ich nicht die richtigen Klamotten mithatte, zog ich kurzer Hand meine Hose und mein Shirt auf links, sodass falls es dreckig werden sollte, ich es immer noch tragen könnte. Danach hatten wir noch ein paar Proben und dann ging es auch schon los. Ich weiß gar nicht, ob ich schon erwähnt hatte, dass ich schon seit einiger Zeit die Vocal Warmups etc. leite. Ich versuche mir immer etwas Neues auszudenken und bringe auch ein bisschen Theorie mit ein. Der Cast macht soweit ganz gut mit und es macht mir Spaß. Auch am 27. Februar war Show-Tag, sodass ich eigentlich fast alles wiederholte. Der 28. war dann besonders – wir hatten einen HOST FAMILY DAY – endlich mal wieder ein bisschen ausschlafen. Außerdem fuhren wir zum Lincoln County Historical Museum, das nur für uns öffnete. Es war zwar interessant, aber vor allem die Aussagen über den 2. Weltkrieg und Deutschland waren sehr oberflächlich. Zu der Museumstour gehörte dann noch ein anschließender Besuch beim Schmied, der gerade ein Messer herstellte.
Vollkommen durchgefroren fuhren wir dann zu der nächsten „Attraktion“;) von North Platte – das Recreation Center. Wir schwommen ein bisschen und gingen in die Sauna, da North Platte ja sooo viele verschiedene Attraktionen hat, war die Wahrscheinlichkeit, dass wir jemanden anderes dort treffen würden, den wir kannten, natürlich unwahrscheinlich klein. Nein, Spaß bei Seite – wir trafen ca. 25% der Uppies im Schwimmbad oder auf den Basketballplätzen, die im selben Gebäude waren. Besonders die Sauna tat sehr gut. Zum Abendessen ging es in ein super cooles Restaurant. Man bekam ganz viele Erdnüsse und warf die Schalen einfach auf den Boden, sodass der ganze Boden damit bedeckt war. Ich hatte einen riesigen Salat, der mir sehr gut bekommen ist. Zumindest dachte ich das. Am ersten März war Travel Day und es sollte nach Minneapolis gehen. Leider ging es mir die Nacht garnicht gut und ich musste mich ab 2 Uhr morgens viel zu oft übergeben. Total geschafft wurde ich dann in den Bus verfrachtet und Bonnie und Harold wollten mich eigentlich garnicht fahren lassen. Die Busfahrt überstand ich allerdings dann doch ganz gut und kam dann ziemlich spät in Minneapolis an.
Sonntag, 7. März 2010
Eiszapfen an Augenbrauen - wir sind in Vermillion, South Dakota
0°F (-17,8°C) – super, super, super kalt, da fällt das Atmen wirklich schwer. Wir kamen ziemlich früh am College an, wo wir Charlie the Coyote, deren Maskottchen kennenlernten. Bei unserem ersten Treffen mit dem Team aus Vermillion wurde uns verkündet, dass viele von uns in Studentenwohnheimen auf dem Campus untergebracht werden würden. Alle hofften natürlich eine von den Glücklichen zu sein und mit Studenten zusammen zu wohnen. Unsere Allocation-Information und unsere Schedules waren total kreativ als kleines Schächtelchen gestaltet. Überhaupt hatte sich das Team wirklich sehr viel Mühe gemacht und auch unser Sponsor der International Students Club hatte keine Arbeit gescheut alle so schön wie möglich für uns zu machen. Zunächst war eine kleine Enttäuschung als ich die Adresse sah, man konnte sehr schnell ablesen, dass es in keinem Studentenwohnheim sein würde. Dieses Gefühl war jedoch so schnell verflogen, wie es gekommen war. Als ich meine Familie sah war ich gleich begeistert. Junge Familie mit drei Jungs: Wyatt (7), Max (3) und Emmett (1). Alle blond und blauäugig und sowas von süß. Max sieht Sonja sehr ähnlich, was ich ziemlich lustig fand. Jenny arbeitet als Tierärztin und hat sich auf Pferde spezialisiert (hat auch selber Zwei) und Matt ist Zahnarzt und wird falls alles nach Plan läuft im Mai sein erstes Implantat setzen. Er mir versprochen mir ein Foto davon zu schicken. Er hat mir auch seine Praxis gezeigt und ich war beeindruckt, wie unterschiedlich so eine Arztpraxis doch sein kann. Wohnen tut diese tolle Familie mitten in der Pampa auf einer kleinen süßen Farm in einem wunderschönen Haus, umgeben von vielen Bäumen und kleinen Hügeln. Neben den zwei Pferden wäre da noch Willy, ein deutscher Mischlingshund (ziemlich hässlich, aber eine sehr treue Seele) und zwei Katzen, die allerdings nicht im Haus leben (puh). Meine Roommates für die leider so kurze Zeit waren Megan (USA), Sarah (USA) und Irene (Niederlande). Ich schlief mit Irene in einem Bett in einem Zimmer, das gerade neu für Wyatt hergerichtet worden war. Megan und Sarah schliefen im Gästezimmer. Besonders beeindruckte mich das riesige Spielzimmer mit Riesentrampolin (drinnen!), einem Klettergerüst und eine Rutsche neben all den unzähligen anderen Spielzeugen. Das skuriose an dem Raum waren die ausgestopften Hirschköpfe an der Wand. Sie passten einfach nicht in das Bild von schönem Spielzimmer und sowieso sie passten garnicht in die Familie. Ich werde Jenny noch fragen, warum sie da hängen. Außerdem zu erwähnen ist das super Essen, was ich dort genießen durfte. Kein frittiertes Fleisch und jedes Mal gutes Gemüse. Da wir nur so kurz in Vermillion waren, war unser Programm ziemlich straff und wir hatten leider kaum Zeit viel mit den Kindern zu unternehmen. Gleich am Tag nach unserer Ankunft war unsere erste Culture-Fair-Presentation. Unsere Sponsoren erwarteten von uns „New Awareness of cultural diversity“ unter die Studenten zu bringen. Jedes Land sollte sich also auf einem kleinen Tisch präsentieren und dabei mit Studenten interagieren. Schade nur, dass die meisten Studenten in ihrer Mittagspause lieber essen wollten, als uns dabei zuhören wie wir über den Mauerfall und die Gebrüder Grimm sprechen. Damit es ein bisschen ansprechender wurde, sollte jedes Land auch etwas Aktives, wie zum Beispiel ein Spiel oder ein Quiz haben. Deutschland hatte sich Dosen werfen ausgesucht und dazu hatten wir auf die Dosen ein Backstein-Muster geklebt mit Jahreszahlen. Die Dosen sollten also die Mauer symbolisieren und jeder musste nun versuchen die Jahreszahl zu treffen, in der die Mauer gefallen ist. Eigentlich war dieses „Spiel“ mehr für die Schulklassen, die auch eingeladen waren, gedacht, aber es kaum erstaunlich gut gerade bei den älteren Studenten an. Außerdem spielten wir eine Kurzversion „Mensch ärgere dich nicht!“, was den meisten viel Spaß machte. Insgesamt war ich sehr zufrieden. Wir hatten durch gute Planung den Beamer erhaschen können und konnte so eine Bilder-Slide-Show zeigen. Außerdem hatten wir Plakate mit deutschen Märchen, bekannten Marken und Berühmtheiten ausliegen – dazu kam ein Plakat über deutsche Geschichte, eins über unsere Kultur und ein Weiteres über Feiertage und Festival wie unter Anderem das Oktoberfest und die Berlinale. Des Weiteren wurde unser Tisch von einer selbstgemalten, sehr gelungenen, Deutschlandkarte und etwas deutscher Kinderschokolade geschmückt. Dazu muss man sagen, dass sich wirklich alle Länder sehr viel Mühe gemacht hatten und für die Personen, die sich wirklich Zeit genommen haben, war es, denk ich, auch wirklich sehr cool. Innerhalb der vier Stunden, die wir damit verbrachten zu versuchen allen Vorbeigehenden unser Land näher zu bringen, gab es vier Tanzvorführungen mit anschließender Chance für alle, die Lust hatten, die Tänze zu lernen. Am Nachmittag hatten wir viele Educational Workshops. Zum Beispiel sprach unser Cast Manager Dave über Leiterqualitäten und Führungsstile und unser Education Coordinator sprach darüber wie man in der Öffentlichkeit spricht und sich verhält. Alles sehr informativ, aber man muss sagen, dass es schwer war aufmerksam zu bleiben, weil wir alle einfach sehr sehr müde waren. Zum Schluss hatten wir dann noch die USA-Country-Presentation. Etwas schade war, dass sie wenig über Lifestyle und ähnliches gesprochen haben, sondern mehr über historische Fakten, die ich dank Herrn Klawitter schon kannte. Aber nun gut, ich war zumindest beeindruckt, wie viel manche über diese ganzen riesigen Komplexe in Politik etc. wissen. Am Abend hatte ich ein bisschen Gelegenheit mit den Jungs zu spielen. Alle wollten mir ihre Kunststücke auf dem Trampolin zeigen und dann sind wir zusammen gesprungen – das war vielleicht ein Spaß. Als ich die drei dann ins Bett bringen wollte war Max so aufgedreht, dass er patu nicht schlafen wollte. Letztendlich bekam ich ihn mit einer coolen Spiderman-Gute-Nacht-Geschichte zum Schlafen und es kehrte Ruhe ein. Jenny nahm uns nachts mit zum Pferde-Füttern, was echt super cool war. Folgend überraschte sie uns mit zwei Schlitten, die wir natürlich ausreichend nutzten. Der Schnee war genau so hart, dass man mehr das Gefühl hatte auf Eis zu rutschten, was die ganze Angelegenheit äußert rasant gestaltete. Hügel runter, Hügel rauf und wieder runter. Kalt konnte uns nicht werden, denn Jenny hatte uns super dicke Arbeiteranzüge gegeben, die wir über unseren normalen Klamotten UND Winterjacken trugen. Wir waren so dick angezogen, dass ich Probleme hatte mich zu bewegen, geschweige denn aufzustehen, wenn die Schlittenfahrt vorbei war. Zum Abschied drückten uns die Jungs dann nochmal außer Wyatt. Der saß im Auto und spielte Nintendo – nun mag man denken, dass er uns nicht mochte, aber als Jenny ihn fragte, warum er nicht tschüss gesagt hatte, antwortete er, dass er hätte weinen müssen und ganz traurig gewesen wäre, wenn er uns nochmal gedrückt hätte. Das war sooo süß. Hihi. Insgesamt war Vermillion (Go Yotes:D) ein großer Erfolg – viel Kontakt zu Studenten, super Show und wie man später hörte haben wir einen bleibenden (guten;-)) Eindruck hinterlassen. Am 25. Februar ging es dann mit dem Bus zurück nach North Platte!
Mittwoch, 3. März 2010
Auf geht's nach North Platte, Nebraska!
Wie schon erwähnt war mein Busdate Emily Sealy aus Denver. Eine echte Freidenkerin. Sehr sensibel, aber sehr bestimmt in ihrem Auftreten. Ich mag sie. Unser Busdate verbrachten wir mit Gesprächen über Religion und Glauben! Super spannend, außerdem mag ich es über Themen zu diskutieren, die mir sehr wichtig sein, weil mich das dazu bringt, meine Einstellungen und Meinungen erneut zu prüfen…und wenn ich dann dazu komme, dass ich meine Meinung beibehalte, macht es diese Überzeugung stärker. So ging es mir mit dem Gespräch. Jesus war mir so nahe, ich konnte ihn förmlich um mich herum spüren. Außerdem haben wir ein zwei Filme geguckt, von denen ich allerdings wenig mitbekommen habe, weil ich geschlafen hab – was mir sehr gut tat! Wir waren mit zwei Bussen, unserem Truck und 2 Vans unterwegs und so war genug Platz, dass man sich auf zwei Sitzen lang legen konnte. Die Fahrzeit betrug ca. 7 Stunden mit drei eingerechneten Pausen. Eigentlich machen wir immer alle 2-3 Stunden eine Pause, aber da wir früh dran waren und noch nicht in das Gebäude konnten, wurde kurzerhand eine weitere Pause eingelegt. Als wir dann im Nachmittag in North Platte eintrafen, war mein Hometeam das sogenannte Hosting-Hometeam. Das bedeutet, wir sind dafür zuständig, dass Gepäck auszuladen und sicherzugehen, dass die Gebäude sauber verlassen werden. Außerdem teilen wir die Programme vor der Show aus. Wir stiegen also aus in die Kälte und fingen an auszuladen. Man muss dazu sagen, dass North Platte nur eine Übergangs-Unterkunft war. Eigentlich sollte es von Colorado Springs direkt nach Vermillion, South Dakota gehen, die Busfahrt wäre allerdings zu lange gewesen und es bot sich an eine Nacht im kalten Nebraska zu verbringen. Bevor unsere Hostfamilien uns abholten, hatten wir noch ein wenig Zeit unser Culture Fair für Vermillion vorzubereiten. Wir Deutschen gerieten ein wenig in Panik, da wir noch nicht alles beisammen hatten, aber im Endeffekt klappte alles – dazu aber später mehr. Meine Allocation-Information sagte dieses Mal folgendes: Bonnie und Harold Ehlers in Stapelton, NE ; Pets: 1 dog, Non-Smokers, Roommate: Lisa; Host code: Scouts Rest Ranch. Lisa (aus Rostock) und ich hielten also Ausschau nach einer Scouts Rest Ranch (zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, was das war…) bis wir ein Neon-Gelbes Schild mit der passenden Beschriftung fanden. Hochgehalten wurde dies von einer zuckersüßen älteren Dame, die uns herzlich begrüßte. Ihr Mann, Harold, genannt Buzz, sieht aus wie ein echter Cowboy mit seinem Hut. Wir holten also noch schnell unsere Koffer und machten uns auf den Weg zum Auto. North Platte hat ca. 20.000 Einwohner, ist also sowieso schon eher klein und ländlich. Wir fuhren allerdings noch aus North Platte raus und rollten 25 min auf einer Straße – rechts und links nur schneebedeckte Sandhügel – sehr selten mal ein Busch und ein paar Stromleitungen. Irgendwann sah man auf der linken Seite ein einzelnes Haus. Danach bogen wir links auf einen bedeckten Sandweg mit dem Namen East Ehler Road ein und fuhren einen Schneeberg hinauf. Das zuvor erwähnte Haus gehörte dem Sohn unserer Hostfamily, wir fuhren noch ein Stück weiter auf eine kleine Ranch mit drei Pferden. Kein Netz, kein Kontakt zur Außenwelt – aber wunderschön – alles weiß! Lisa und ich entschieden uns in einem Zimmer/einem Bett zu schlafen. Unser Zimmer: der Knüller. Man hat durch die verdeckten Fenster das Gefühl man wäre in einem Kellerraum. Alle Wände sind weiß bis auf eine Wand, die komplett mit einem Waldbild bedeckt ist. Davor steht eine riesige Sauerstoffflasche direkt neben der Öllampe. Die Öllampe steht auf einem Holzschränkchen mit Spiegel. Dieser ist außerdem mit pinken und roten Kuscheltieren bedeckt. Ein weiteres Highlight ist die Vasenlampe. Eine Vase in die eine Lampe gesteckt ist. Als Lampenschirm dient etwas, das aussieht wie rosa Wellpappe. Das Bett hat sechs Bettdecken – sehr warm! Ansonsten ist das Zimmer eher kahl, trotzdem auf eine seltsame Art und Weise sehr wohnlich. Buzz ist ein riesiger Fan von Hufeisen – er hat super viele und hat uns jedes einzeln erklärt. Das gleiche galt für Sattel und sonstige Pferde-/Reitutensilien. Die beiden reiten sogar ab und zu noch – erstaunlich in ihrem Alter! Die erste Nach war ein wenig gruselig, so ohne Telefon oder irgendeine Möglichkeit falls etwas passiert jemanden zu kontaktieren – da ja auch weit und breit nichts ist. Trotzdem haben die Ruhe sehr genossen. Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns wieder – dies viel uns allerdings nicht schwer, da wir nach Vermillion ja wieder zurückkehren würden und weitere Tage mit den beiden verbringen würden. Ich hatte mich entschieden, kein Busdate abzumachen, weil ich sowieso schlafen wollte und ich es irgendwie doof finde wenn man sich für sowas verabredet und dann nur schläft. So war die 8-stündige Busfahrt nach Vermillion sehr entspannt. Ich hörte viel Musik und guckte die Filme, die liefen nur so nebenbei.
Montag, 22. Februar 2010
Umgeben von Männern in Uniform und mit Waffen - sehr ungewohnt!
Am Montag sollte es also schon ziemlich früh losgehen. Nachdem wir uns von unseren Gastfamilien verabschiedet hatten fuhren wir mit dem Bus mit einer Fahrzeit von ca. 2 Stunden zunächst zum Garden of the Gods. Das ist ein wunderschöner Naturpark mit unvorstellbaren roten Steinformationen. Mein Busdate war Andy aus München, mit dem ich dann auch durch den Park gewandert bin. War total entspannt mal einfach nur im Sonnenschein zu wandern. Lunch hatten wir dann mitten auf einem Hügel, den wir nachher wieder herunter rutschten/kletterten. Folgend fuhren wir zum Cave of the winds. Wir kletterten ganz tief in die Höhlen und es war total faszinierend – schade war nur, dass die Luft in der Höhle ziemlich staubig war und viele damit Probleme hatten. Trotzdem war es echt ein Erlebnis für sich mit Öllampen durch kleine Gänge zu kletterten. Einmal machten wir auch alle unsere Lichter aus und erlebten vollkommene Finsternis – kein Schatten, kein einziger Schimmer. Dazu kam dann noch die Stille – ab und zu hörte man ein wenig Wind, aber meistens war es einfach still. Nach diesen Eindrücken fuhren wir dann zu unserem Treffpunkt in Colorado Springs und hatten einen Gastsprecher von der US Army. Mr McWilliams war nicht nur unser Sponsor, sondern auch eine große Hilfe bei Fragen, wie wir mit „military-familys“ umzugehen haben. Kurz darauf kamen dann auch schon unsere nächsten Hostfamilies. Mein Stichwort war Hockey. Roommates waren Cecilia (ja, zum zweiten Mal ), Kaisa aus Finnland und Margaux aus Belgien. Unsere Hostmum war eine ältere Witwe names Carol Booth. Wir durften sie allerdings „Barge“ nennen, so nannten sie eigentlich nur ihre Enkelkinder. Lustig war, dass ihre Tochter Charlotte auch vier Uppies (Ian aus USA, Rie aus Dänemark, Diego aus Mexiko und Sonja aus Bonn) auf. Der Abend wurde eher ruhig gestaltet. Wir fuhren nach „Hause“ , aßen gemeinsam und redeten lange über die Lebensgeschichte von Barge. Sie ist eine Witwe und hatte ihren Mann bei einem tragischen Unfall verloren. Sie ist sehr herzlich und engagiert sich viel in ihrer eigenen Gemeinde und in dem Optimistic Club. Außerdem hat ihr Mann in der Army gedient und auch sie hat für die Army gearbeitet. Das Einzige womit ich in diesem Haus von Anfang an sehr zu kämpfen hatte, waren die beiden Katzen. Sie waren überall und immer. Sie durften auf die Arbeitsfläche in der Küche, während wir dort das Fleisch schnitten. Sie waren auf dem Esstisch und überall ließen sie ihre Haare. Einmal als meine Zimmernachbarin vergessen hatte, die Tür zu schließen, fand ich die Katze tatsächlich in meinem Koffer liegend, vergraben unter einem meiner Pullis. Auch das Bett war voller Haare, was mir sehr zu schaffen machte. Ich teilte mir mit Kaisa ein Wasserbett!! Im Nebenraum schliefen Cecilia und Margaux. Am nächsten Morgen lösten wir zunächst logistische Badprobleme. Ein Badezimmer – vier Mädels, von denen drei duschen wollten. Ich hatte schon abends geduscht, worüber ich im Endeffekt mehr als glücklich war. Zum Frühstück gab es frische Früchte und einen Bagel, leider nicht zusammen, aber lecker. Danach brachte Barge uns zu einem Treffpunkt, von dem aus uns ein Bus bis auf das Militärgebiet brachte. Jeder musste seinen Pass bei sich tragen, falls bei der Einfuhr auf das gesicherte Gebiet jemand diesen sehen wollte. Dies war allerdings nur Donnerstag der Fall. Auf dem Gebiet wurden wir in das Freedom Center gebracht, wo wir auch in den folgenden Tagen viel Zeit verbringen sollten. Neben üblichen Workshops und Proben hatten wir Dienstag, Mittwoch und Donnerstag eine so genannte BTS. Diese Abkürzung steht für Back-Tracking-Show. Dieses sind Shows, die wir für Schulen oder kleinere Gruppen aufführen. Sie gehen nur eine halbe Stunde und ohne Licht, Band oder sonstige Special. „Naked“ wird das Ganze genannt. Außerdem ist nicht der ganze Cast involviert. Ca. 30 Leute nehmen jedes Mal teil und müssen sich auf viel Spontanität gerade bezüglich der Räumlichkeiten einstellen. Wir waren jeden Tag in einer anderen Schule und ich war jedes Mal in der BTS. Andere Cast-Member machten das Programm Stand for peace in Klassenräumen. Da geht es darum, Kindern über Spiele verschiedene Wege aufzuzeigen miteinander andere Kulturen kennenzulernen und zu akzeptieren. Außerdem sollten die Kinder lernen, dass es in Ordnung ist eine andere Meinung zu haben, solange man nicht mit Scheuklappen durch die Welt läuft und andere Meinungen anhört und zulässt. Ich wäre gerne auch mal in einen Klassenraum gegangen, aber diese Möglichkeit bekomme ich hoffentlich später noch. Diese Aktivitäten waren ziemlich tagfüllend. Trotzdem hatten wir zusätzlich noch andere Lerneinheiten. Zum Beispiel hatten wir eine Länderpräsentation über Schweden, die sehr interessant war. Hinzu kam eine Values Auction, bei der wir verschiedene surreale Dinge ersteigern konnte, um nachher zu sehen, was andere für Werte haben und wie wir damit umgehen. Eine weitere Einheit erläutere wie wir uns gesund und fit halten über die Zeit, in der wir unterwegs sind. Ich fand es ein bisschen kontrovers, dass uns gesagt wurde wie wir uns gesund ernähren, während wir zum Mittagessen oft Fast Food oder weniger Gesundes bekommen. Unsere Abendgestaltung war sehr unterschiedlich. Am Dienstag hatte der Enkelsohn unserer Hostmum ein Basketball-Spiel, was wir uns ansahen. Am Mittwoch war Diegos Geburtstag, weswegen uns Charlotte zu einer kleinen Feier eingeladen hatte, es war super lustig und wir spielten viel mit den Helium-Luftballons. Am Donnerstag gingen wir mit Barge zu einem italienischen Restaurant (Olive Garden – die selbe Kette, in der ich auch mit Elaine war) und feierten zusammen mit ihren Freundinnen ihren Geburtstag nach. Das Witzige daran war allerdings, dass alle diese Frauen in Lila und Rot mit viel Kling-Bling und Kopfschmuck gekleidet waren. Wenn man über fünfzig war musste man einen lila Hut und ein rotes Oberteil trage und wenn man unter fünfzig war, war es umgekehrt. Auch für uns hatten man Klamotten mitgebracht, was den Spaß vervielfachte. Am Freitag und am Samstag hatten wir Show-Day. Unsere Shows waren kostenlos und für die Öffentlichkeit offnen. Allerdings fand es auf dem Militärgebiet in dem Special Events Center stand, was vielen das Kommen erschwerte. Überrascht wurde ich von Andy und Rick, der Hostfamily aus Denver, die einfach vorbei kamen, um uns eine Freude zu machen. Viele Leute kamen direkt vom Post (dazu komme ich noch) und viele kamen, weil deren Kinder uns in deren Schulen gesehen hatten, und gerne unsere Show sehen wollten. Leider konnten viele auf Grund des Wetters nicht kommen, so auch unsere Hostmum. Es schneite sehr stark und es gab viele Unfälle. Nun zum Post – eine weitere Lerneinheit war ein Military-Panel. Drei Soldaten gaben uns zwei Stunden, um Fragen zu beantworten. Wir hatten Anweisungen, welche Fragen wir stellen durften und welche nicht. Zwar fand ich es schade, dass keine andere Meinung vertreten war, dennoch was es interessant. Dort lernte ich auch, dass ein Gebiet für die US Army Post genannt wird und dass Base der Ausdruck für Trainingsgebiete der US Airforce ist. So hatte jede Branche ihren eigenen Namen.
Zurück zu Woche – die Show liefen gut. Ich kam zum ersten Mal dazu, ein bisschen als Vocal-Intern zu arbeiten. Ich durfte zusammen mit Laura Lynn die Showlisten ausarbeiten und Mic-Groups zusammen stellen. Leider wird sie in Vermillion nicht da sein, weswegen ich dort sehen muss, wie ich selber klarkomme. Aber ich bin doch relativ zuversichtlich.
Des Weiteren hat diese Woche das Fasten für mich begonnen. Keine Snacks inklusive Schokolade, Chips, Kekse, Kuchen usw. Es wird bestimmt hart, aber das muss gehen! Am Samstagabend gingen wir zum Abschluss mit Charlotte und ihrem Sohn Alex, der, der auch Basketball spielt, in ein Spielcenter, wo wir eine Runde bowlten. Ich gewann, auch wenn wir einfach alle sehr schlecht waren…dennoch machte es viel Spaß. Leider waren wir alle so geschafft, dass wir für jede weitere Unternehmung zu müde waren und nach Hause fuhren. Am Sonntag ging es dann wieder daran uns zu verabschieden (hier geht einfach alles sooo schnell). Barge brachte uns zum Bus, wo wir uns dann auch von Jim und Charlotte mit deren Kindern Nick und Alex verabschieden konnten. Im Bus saß ich neben Emily aus Denver. Aber dazu nächstes Mal mehr. Jetzt muss ich schleunigst ins Bettchen.
Zurück zu Woche – die Show liefen gut. Ich kam zum ersten Mal dazu, ein bisschen als Vocal-Intern zu arbeiten. Ich durfte zusammen mit Laura Lynn die Showlisten ausarbeiten und Mic-Groups zusammen stellen. Leider wird sie in Vermillion nicht da sein, weswegen ich dort sehen muss, wie ich selber klarkomme. Aber ich bin doch relativ zuversichtlich.
Des Weiteren hat diese Woche das Fasten für mich begonnen. Keine Snacks inklusive Schokolade, Chips, Kekse, Kuchen usw. Es wird bestimmt hart, aber das muss gehen! Am Samstagabend gingen wir zum Abschluss mit Charlotte und ihrem Sohn Alex, der, der auch Basketball spielt, in ein Spielcenter, wo wir eine Runde bowlten. Ich gewann, auch wenn wir einfach alle sehr schlecht waren…dennoch machte es viel Spaß. Leider waren wir alle so geschafft, dass wir für jede weitere Unternehmung zu müde waren und nach Hause fuhren. Am Sonntag ging es dann wieder daran uns zu verabschieden (hier geht einfach alles sooo schnell). Barge brachte uns zum Bus, wo wir uns dann auch von Jim und Charlotte mit deren Kindern Nick und Alex verabschieden konnten. Im Bus saß ich neben Emily aus Denver. Aber dazu nächstes Mal mehr. Jetzt muss ich schleunigst ins Bettchen.
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